Die 19. Auflage des Heilbronner Trollinger Marathons wurde wieder zu einer Top-Veranstaltung der Region. Zwar blieb die Zahl der Meldungen für den Sonntag leicht hinter dem Vorjahr zurück, doch sorgten die kühlen Temperaturen für optimale Finisher-Zahlen. 5.782 Teilnehmer aus über 50 Nationen erreichten das Ziel. „Bei diesen optimalen Bedingungen wäre ich selbst gerne mitgelaufen“, sagte der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel beim Startschuss zum Marathon am Sonntagmorgen.
Überhaupt waren die Finisher-Quoten in den einzelnen Wettbewerben höher als jemals zuvor, wie Organisator Holger Braun weiß: „Beim Marathon der Frauen hatten wir eine Quote von 100 Prozent, und auch bei den Männern kamen 431 von 435 Läufern ins Ziel.“
„Die Sonne scheint, wir haben blauen Himmel und es ist saukalt“ – treffender hätte man die Wetterbedingungen beim 19. Heilbronner Trollinger-Marathon nicht beschreiben können. Was die unbekannte Staffelläuferin am Sonntagfrüh um 7.30 Uhr am Telefon ihrer Kollegin berichtete, hatte dann auch den ganzen Tag Bestand.
„Für uns Läufer ist das Wetter ideal“, sagte Tobias Schmitt vor seinem Marathon-Start und Halbmarathon-Läufer Harald Krusenotto zitierte die Läufer-Legende Herbert Steffny: „Wenn du am Start leicht frierst, wird der Lauf optimal.“
Insgesamt hatten 6.945 erwachsene Teilnehmer für den „Trolli“ gemeldet, von denen dann 5.859 tatsächlich an den Start beim Marathon, der Marathon-Staffel, dem Halbmarathon und dem Walking-Wettbewerb gingen.
Pünktlich um 8.45 Uhr gab Harry Mergel den Startschuss für die 915 Marathon- und Staffel-Teilnehmer, die sich auf die 42,2 Kilometer lange Strecke durch die größte Rotweinregion Deutschlands machten. 90 Minuten später folgte in vier Startgruppen das 3.813 Personen große Halbmarathon-Feld, ehe zum Schluss die 1.131 Walker starteten.
Kaum waren die Walker auf die Strecke gegangen, da lief bereits der Marathon-Sieger 2019 in das Heilbronner Frankenstadion ein. Erneut war es der Kenianer Dickson Kurui, der mit einer Zeit von 2:28,38 Stunden die Konkurrenz geradezu deklassierte und 1:48 Minuten vor dem Zweitplatzierten, seinem Landsmann Joseph Dapal, ins Ziel lief. „Ich freue mich riesig über meinen Hattrick beim Trollinger Marathon. Ich liebe es, hier in dieser schönen Region zu laufen“, sagte der strahlende Gewinner, der sich nach 2017 und 2018 zum dritten Mal in die Siegerliste des „Trolli“ eintragen konnte. Dritter beim Marathon wurde Kay-Uwe Müller von der TSG Schwäbisch Hall in 2:32,49 Stunden.
Den Staffel-Marathon dominierte erwartungsgemäß das Teusser-Team der TSG Heilbronn. Schlussläuferin Isabel Leibfried, dritte der Deutschen Marathon-Meisterschaften, brachte mit 12:12 Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz das zu Ende, was Patrick Reischle, Veronica Hähnle-Pohl und Holger Freudenberger vorbereitet hatten. Die Lokalmatadore siegten mit einer Zeit von 2:36,47 Stunden.
Den Marathon-Wettbewerb der Damen gewann die Kenianerin Prisca Kiprono vor Anja Karau vom TSV Kusterdingen und Sybille Mai von der TG Viktoria Augsburg.
Beim Halbmarathon der Männer gewann Benard Koech aus Kenia (1:09,18 Stunden) vor Patric Meinicke (Team Reinert & Rufer) und Francesco Ballestreri (Team Lidl). Bei den Frauen freute sich Jasmin Klotz vom Team Ortema besonders über ihren Halbmarathon-Sieg. „Ich bin mit einer Wadenverletzung gestartet, die mir nach der Hälfte der Strecke zu schaffen gemacht hat. Aber ich habe auf die Zähne gebissen und es ist toll, dass es dann sogar zum Sieg gereicht hat.“
Kay-Uwe Müller konnte durch den dritten Platz im Marathon seinen Meistertitel der Region Franken erfolgreich verteidigen. „Es war heute herrlich zu laufen und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn ich zum Trollinger Marathon kommen kann“, sagte der 39-Jährige nach dem Zieleinlauf.
Entlang der Strecke sowie im Start- und Zielbereich sorgten über 1.000 Helfer für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie beim Trolli als größter Einzelsportveranstaltung der Region Heilbronn-Franken haupt- und ehrenamtliche Helfer Hand in Hand arbeiten. Hierfür gilt unser Dank vor allem dem professionellen Organisationsteam“, lobte Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing, das Team um Projektleiter Holger Braun.
Zu der gelungenen Veranstaltung trug auch die Tatsache bei, dass es bei kühlem Läuferwetter in diesem Jahr weit weniger medizinische Versorgungsfälle gab als beim Hitzelauf 2018. „Wir hatten 32 kleinere Versorgungen und einen Klinik-Transport wegen Kreislaufproblemen“, sagte der leitende Notarzt Dr. Zsolt Rausch.