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Geschichten zum Rennsteig-Jubiläum (4)

23.02.12
Quelle: Pressemitteilung/Dr. H. Kremer

Der 40. GutsMuths-Rennsteiglauf am 12. Mai 2012 ist seit Wochen auf Grund seiner überdurchschnittlich guten Meldezahlen in „aller Munde“. Bis zum 22. Februar hatten schon 11.483 Läuferinnen und Läufer, Wanderer und Walker gemeldet, davon 2083 (so viel wie 2011 insgesamt) auf der ca. 73 km langen Königsstrecke von Eisenach nach Schmiedefeld.

Auch die Traditionspflege, mehrere Bücher zum Thema Rennsteiglauf sind in Vorbereitung, zielt darauf ab, dass die bedeutendste Breitensportveranstaltung in Thüringen zum Jubiläum weit über die Grenzen des Freistaates ausstrahlen wird. Heute am Donnerstag, den 23. Februar 2012, findet im Rahmen einer Pressekonferenz die Eröffnung einer unterhaltsamen und informativen Ausstellung unter dem Motto „Vom Abenteuer zum Massenlauf“ zur 40-jährigen Geschichte des Rennsteiglaufes in Schnepfenthal statt, die einen kurzen Rückblick aus historischer Sicht geben soll. Eingeladen dazu wurden neben den Vertretern des Rennsteiglaufs und seines Vereins Gerhard Grimmer (zweifacher Weltmeister im Skilanglauf und Mitstreiter am Versorgungspunkt Ebertswiese), Bernd Endter (früher selbst aktiver Rennsteigläufer; heute einer der rührigsten Organisatoren rund um den Breitensport in Südthüringen) und Juliane Döll (aktive Biathletin im Leistungssportbereich und mehrfache Medaillengewinnerin beim Rennsteiglauf-Halbmarathon).

Nun ist bekanntlich die Uni Jena der Ausgangsort für die Gründung des Rennsteiglaufs. Seit 1970 sind Spuren des Wirkens von Sportstudenten, Sportwissenschaftlern und aktiven Sportlern der Uni bei der Entwicklung des Rennsteiglaufs belegt. Anfangs waren es oft Zufallsergebnisse. So kann man ab 1973, dem Gründungsjahr des Rennsteiglaufs davon ausgehen, dass systematisch Sportmediziner, Sporthistoriker und Sportpsychologen an der kontinuierlichen Entwicklung des Laufs mitgewirkt haben.

Der damals führende Jenaer Sporthistoriker, Prof. Dr. Willi Schröder, mehrfacher Träger des GutsMuths-Preises, der höchsten sportwissenschaftlichen Auszeichnung der DDR, hat regelmäßig an der Erarbeitung von Ausstellungskonzepten in Schnepfenthal mitgewirkt, bei denen der Rennsteiglauf stets eine Rolle spielte. Über Jahre gesammelte Ergebnisse wurden erstmals 1977 im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums in der „Jägerstube“ in Zella Mehlis vorgestellt.

Neben Fragen der Traditionspflege (Prof. Dr. W. Schröder), soziologischen (Dr. H. Kremer), medizinischen (Prof. Dr. J. Scheibe) und sportpraktischen (Dr. W. Ehrler) Aspekten, widmete sich die Tagung auch den Möglichkeiten der elektronischen Datenerfassung bei Massenläufen (Dr. P. Latzel). Aus Letzteren resultierte wenige Jahre später die modernste Zeiterfassungsanlage weltweit für solche Läufe, die von Robotron Zella-Mehlis beim Rennsteiglauf eingesetzt wurde. Diese war bis Anfang der 1990 Jahre im Einsatz.

Eifersüchteleien der SED-Bezirksleitung Suhl, die eine spätere Fortführung dieses wissenschaftlichen Gedankenaustausches verhinderten, weil der nächste geplante Tagungsort Bad Blankenburg nicht im Bezirk Suhl lag, sorgten dafür, dass die Bezirksmeilenkomitees Erfurt und Gera die öffentlichen wissenschaftlichen Kolloquien in Form der Thüringer Läufertage fortsetzten. Die letzte dieser Tagungen fand 1997 im Rahmen des Jenaer Kernberglaufes statt. Dort berichtete u. a. Frau Prof. Dr. Johanna Hübscher über sportmedizinische Ergebnisse der Langzeitwanderung unter dem Namen „Rennsteigweltrekord über 170km“.

Insgesamt gab es zehn Thüringer Läufertage, die einen nicht unwesentlichen Anteil an der Verbreitung der Laufbewegung in Thüringen, einem gesundheitsorientierten Training der Läuferinnen und Läufer und der Optimierung von Organisationsmethoden bei Läufen, auch beim Rennsteiglauf, hatten. Eine eigene Schriftenreihe, Presseveröffentlichungen und Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften zu diesen Tagungen, festigten langfristig das Ansehen des GutsMuths-Rennsteiglaufs weit über die Grenzen Thüringens hinaus.

 

 

Informationen: GutsMuths-Rennsteiglauf
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