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Geschichten zum Rennsteig-Jubiläum (3)

27.01.12
Quelle: Pressemitteilung/Dr. H. Kremer

Mit dem 20. GutsMuths-Rennsteiglauf 1992 versuchten die Organisatoren den Negativtrend der Nachwendejahre, was die Teilnehmerzahlen anging, aufzuhalten. Neben der erfolgreichen Einführung des Halbmarathons wurde versucht, den gesamten Rennsteig von Hörschel bis Blankenstein zu nutzen.

1992 wurden als Test die ersten 15 Kilometer des Rennsteigs von Hörschel bis zur Hohen Sonne am Vorabend (Freitag) als Lauf ohne Zeitnahme (Lockerlauf) angeboten. Des Weiteren wurde eine 15km Wanderstrecke vom Rondell bei Oberhof nach Schmiedefeld eingeführt. Der Europacup der Supermarathone sollte helfen, auch über die Landesgrenzen hinaus für den Rennsteiglauf zu werben.

Einem Aufruf des Präsidiums folgend, hatten sich viele der mitorganisierenden Sportgemeinschaften zum Jubiläum etwas einfallen lassen. So gab es neben der Werbung für die Vereinsmitgliedschaft beim GutsMuths-Rennsteiglaufverein, einen Spendenaufruf für den Lauf, eine Blutspendenaktion unter den Teilnehmern, einen Foto-Wettbewerb um die „Miss Rennsteiglauf“ und insgesamt 17 Sonderwertungen, unabhängig von der Studentenwertung, wie den Läufer mit der weitesten Anreise, den 973sten auf dem Großen Beerberg (973m Höhe), den schnellsten Mann am Eselsberg oder den schnellsten Gothaer im Ziel.

Mit den „konzertierten“ Aktionen sollte nicht nur ganzjährig für den Lauf geworben, sondern auch möglichst vielen Sponsoren eine eigene Werbeplattform zur Verfügung gestellt werden. Die Umbenennung der Strecken in Halbmarathon, Marathon und Supermarathon fiel ebenfalls in diese Zeit. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass der Rennsteiglauf im Gegensatz zu den großen Stadtläufen nur wenige wirksame Präsentationsmöglichkeiten für Werbung auf der Strecke anbieten konnte. Auch die Aufstellung von Gedenksteinen zur Rennsteiglaufgeschichte gehörte in das umfangreiche Werbekonzept.

Durch das große Engagement der Mitarbeiter des Rennsteiglaufs und der vielen ehrenamtlichen Akteure gelang es, dass die Gesamt-Teilnehmerzahlen wieder anstiegen. In den nächsten Jahren erfolgte noch die Erweiterung des Programms durch die Kinderläufe und die 50km-Wanderung von Neuhaus nach Blankenstein, die 1990 erstmals als Gesamtdeutscher-Rennsteiglauf gelaufen worden war.

Auch die Traditionspflege setzte schon 1994 mit der Erfassung der Traditionsläufer ein. So gab es ab 10maliger Teilnahme ein spezielles Abzeichen und einen Startgeldrabatt. Die Organisatoren mit 20 Teilnahmen wurden im Ergebnisheft namentlich veröffentlicht.

Bei einem Sportfest für geistig und mehrfach körperlich Behinderte, welches 1994 von Studenten und Mitarbeitern des Instituts für Sportwissenschaft erstmals in Jena organisiert wurde, entstand die Idee, die Wanderstrecken beim Rennsteiglauf für diese „Zielgruppe“ zu öffnen. Gunda Kremer, die als Lehrerin an einer staatlichen Förderschule für geistig Behinderte tätig war, kannte als fünffache Rennsteiglaufteilnehmerin die emotionale Wirkung der Teilnahme, besonders am Start und beim Zieleinlauf. Da in Gera der damalige Präsident des Rennsteiglaufvereins wohnte, gelang es mit dem Arbeitsamt eine Außenstelle des Rennsteiglaufs zu etablieren. Ziel war außer der Übernahme der Büroarbeit vor allem die Weiterentwicklung des Laufs bzw. der Wanderung im östlichen Teil des Rennsteigs bis Blankenstein.

Mit Uli Röder konnte ein erfahrener arbeitsloser Sportfunktionär gefunden werden, der den entsprechenden Arbeitsplatz erhielt. Der Rennsteigläufer Peter Carqueville bot in seinem kleinen Lauf-Laden „Lauf und Condition“ die nötigen Räumlichkeiten an. Von dieser Außenstelle des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins in Gera organisiert, begannen erste Tests zur Integration geistig und mehrfach behinderten Schüler. 1995/96 konnten nicht nur Schüler der Geraer Förderschule für die Teilnahme gewonnen werden, es schlossen sich weitere Schulen aus Ostthüringen dem Projekt an. Besonders erhebend für alle war der gemeinsame Zieleinlauf in Schmiedefeld, wenn auch die Sprecher im Trubel die Ankunft der starken Behinderten-Wandergruppe übersehen hatten.

Heute sind Wettbewerbe für geistig und mehrfach behinderte Sportler beim „Spezial Olympics“ in Neuhaus konzentriert, wo jährlich über 400 Aktive mit großer Begeisterung teilnehmen.

 

Informationen: GutsMuths-Rennsteiglauf
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