Vier äthiopische Weltklasseläufer wollen beim BMW BERLIN-MARATHON am 29. September die Dominanz der kenianischen Athleten zumindest unterbrechen: Guye Adola, der vor zwei Jahren mit einem inoffiziellen Debüt-Weltrekord bereits Zweiter in Berlin war, hat ebenso wie seine Landsleute Leul Gebrselassie, Sisay Lemma und Birhanu Legese das Potenzial, den BWM BERLIN-MARATHON zu gewinnen. Gebrselassie, Lemma und Legese haben in den letzten zehn Monaten jeweils ein Rennen über die 42,195 km mit einer Top-Zeit gewonnen. Das äthiopische Quartett weist absolute Weltklasse-Bestzeiten um 2:04 Stunden auf.
„Wir erwarten wieder ein hochklassiges Männerrennen. Es wird dieses Mal sicherlich keine Weltrekord-Jagd geben, aber trotzdem ist mit sehr schnellen Zeiten zu rechnen. Zudem könnte es bis in die Schlussphase hinein einen sehr spannenden Kampf um den Sieg geben“, sagte Race-Direktor Mark Milde, der derzeit noch mit weiteren Topstars verhandelt.
In den letzten zehn Jahren konnten die Äthiopier den spektakulärsten deutschen Marathon nur zweimal gewinnen: Haile Gebrselassie siegte 2009 und Kenenisa Bekele triumphierte 2016. Ansonsten dominierten die Kenianer, die in diesem Zeitraum acht Sieger stellten und dabei viermal den Weltrekord brachen. Zuletzt gewann Eliud Kipchoge mit der sensationellen Weltrekordzeit von 2:01:39. Er wird dieses Mal nicht in Berlin starten.
Der Mann, der in diesem Jahr bereits ein Abbott World Marathon Majors-Rennen gewonnen hat, ist Birhanu Legese. Der erst 24-Jährige triumphierte im März in Tokio mit 2:04:48 Stunden. Es war erst der dritte Marathonlauf seiner Karriere. 2018 war er in Dubai ein spektakuläres Debüt gelaufen: mit 2:04:15 Stunden erreichte er dabei auf Anhieb eine Weltklassezeit. Dies reichte in einem außergewöhnlichen Rennen jedoch nur zu Rang sechs. Im Herbst war der Äthiopier dann Zehnter in Chicago mit 2:08:41. Legese hat bereits ein großes Rennen in Berlin gewonnen: 2015 siegte er überraschend beim Halbmarathon in 59:45 Minuten.
Noch zwei weitere Läufer, die in Dubai 2018 ihre Bestzeiten liefen, starten nun am 29. September in Berlin: Leul Gebrselassie und Sisay Lemma. Gebrselassie, der nicht verwandt ist mit dem früheren Marathon-Weltrekordler und mehrfachen Berlin-Sieger Haile Gebrselassie, wurde vor eineinhalb Jahren bei dem Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten Zweiter mit 2:04:02 Stunden. Auch für ihn war es damals ein sensationelles Debüt. Anfang Dezember bestätigte der 25-Jährige diese Leistung mit einem Streckenrekord beim Valencia-Marathon (2:04:31). Beim hochklassigen London-Marathon im April belegte er Rang acht.
Sisay Lemma war 2018 in Dubai Fünfter mit einer starken Steigerung auf 2:04:08 Stunden. Ende Oktober gewann der 28-Jährige dann den Ljubljana-Marathon mit einem beachtlichen Streckenrekord von 2:04:58. Lemma war vor drei Jahren bereits Vierter beim BMW BERLIN-MARATHON (2:06:56). 2015 hatte er sowohl den Wien- als auch den Frankfurt-Marathon gewonnen.
Mit besten Erinnerungen kehrt Guye Adola zum BMW BERLIN-MARATHON zurück. Vor zwei Jahren war der inzwischen 28-Jährige hier als Zweiter einen inoffiziellen Debüt-Weltrekord von 2:03:46 Stunden gelaufen (offizielle Weltrekorde für Debütanten werden nicht geführt). Dabei brachte er sogar Superstar Eliud Kipchoge in Bedrängnis, denn bis kurz vor Kilometer 40 lag er vor dem Kenianer in Führung. In der Folge hatte der Halbmarathon-WM-Dritte von 2014 mehrfach mit Verletzungen zu kämpfen.
Beim BMW BERLIN-MARATHON will sich Guye Adola nun zurückmelden.
Zusammen mit den Rennen in Tokio, Boston, London, Chicago und New York gehört der BMW BERLIN-MARATHON zu den Abbott World Marathon Majors (AWMM). Zum ersten Mal wird am 29. September das Finale dieser Serie im Rahmen des BMW BERLIN-MARATHON stattfinden.