Dadurch, dass der BERLIN-MARATHON am Sonntag als weltweit größter Marathon seit Pandemiebeginn auf die Straßen der Hauptstadt zurückkehrt, ist das Medieninteresse in diesem Jahr sogar noch höher. Nach endlosen Monaten des Verzichts erfolgt in der deutschen Hauptstadt nun endlich der #restartrunning.
Jürgen Lock in seiner Funktion als Geschäftsführer von SCC EVENTS stellte gleich zu Beginn der Pressekonferenz den diesjährigen ganz besonderen Stellenwert des BERLIN-MARATHON heraus: “Wir haben viel bewegt, schon vor Monaten nahmen wir uns der Challenge an, den BERLIN-MARATHON in diesem Herbst für alle Beteiligten sicher zu organisieren. Das haben wir im Team bravourös geschafft. Das Event besitzt eine entscheidende Relevanz für die derzeitige Situation und die Entwicklung der nächsten Wochen. Wir wollen die Teilnehmenden endlich wieder starten und lachen sehen, das ist für uns alle wichtig.“
Nicht nur bei der Presse, mit aktuell etwa 500 akkreditierten Medienschaffenden, sondern auch bei Breiten- sowie Spitzensportler:innen stößt der BERLIN-MARATHON auf unfassbares Interesse. Etwa 25.000 Teilnehmende werden am Rennsonntag (ca. 3.000 Skater am Samstag) erwartet, darunter absolute Hochkaräter, wenn es heißt: “Endlich wieder gemeinsam starten. Aber sicher! Für Sonntag sind zu Event-Beginn 13 Grad und nahezu kein Wind prognostiziert - beste Bedingungen also.
Äthiopiens Langstrecken-Superstar Kenenisa Bekele ist zurück: Als Titelverteidiger wird der 39-Jährige zum vierten Mal beim BERLIN-MARATHON an den Start gehen. Vor zwei Jahren triumphierte Kenenisa Bekele am Brandenburger Tor mit einer äthiopischen Rekordzeit von 2:01:41 Stunden und verfehlte dabei den Weltrekord des Kenianers Eliud Kipchoge um die Winzigkeit von zwei Sekunden. Damit ist er nach wie vor der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten und führt das Berliner Elitefeld an. Auch wenn er bei der Pressekonferenz nicht von einer Weltrekordjagd spricht, zeichnet sich ab, dass Kenenisa Bekele am Sonntag diese Marke angreifen wird.
Nicht nur in der absoluten Spitze mit Kenenisa Bekele, sondern auch in der Breite der Spitze ist der BMW BERLIN-MARATHON sehr gut besetzt. Zehn Läufer gehen mit Bestzeiten von unter 2:10 Stunden an den Start. „Wir schließen praktisch nahtlos dort an wo wir 2019 aufgehört haben. Natürlich freuen wir uns sehr, dass wir ein derart starkes Feld mit Kenenisa Bekele an der Spitze verpflichten konnten“, sagte Berlins Race-Direktor Mark Milde.
Mit Guye Adola ist ein Landsmann von Kenenisa Bekele im Rennen, der ebenfalls für sehr gute Leistungen sorgen kann. Guye Adola lief 2017 beim BERLIN-MARATHON das damals schnellste Debüt aller Zeiten mit 2:03:36. Mit dieser nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit wurde er damals Zweiter. „Ich möchte am Sonntag mit der ersten Gruppe mitlaufen“, kündigte Guye Adola an. Elfmal wurde in der Geschichte des BERLIN-MARATHON ein Weltrekord gebrochen - so oft wie bei keinem anderen Marathon weltweit. Macht Kenenisa Bekele am Sonntag das Dutzend voll? „Ich habe mich gut vorbereitet, aber es war aufgrund der Pandemie nicht leicht in den letzten zwei Jahren“, sagte Kenenisa Bekele. Befragt nach dem Unterschied zu seinem Berliner Rennen 2019, als er den Weltrekord um Haaresbreite verpasst hatte, sagte der dreifache Langstrecken-Olympiasieger: „Damals war es vorher nicht klar, ob ich so schnell würde laufen können. Jetzt gehe ich mit mehr Zuversicht an den Start und werde mein Bestes geben. Aber es wird am Sonntag noch nicht meine letzte Chance auf den Weltrekord sein, ich möchte noch ein paar Jahre laufen“, sagte der 39-Jährige.
Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg) hat mit Kenenisa Bekele eines gemeinsam: Der einzige deutsche Top-Marathonläufer im Feld wird ebenfalls am Sonntag zum vierten Mal beim BERLIN-MARATHON starten. 2015 stellte er hier mit 2:12:50 Stunden eine Bestzeit auf, mit der er sich dann für die Olympischen Spiele qualifizierte. Nach einem Trainerwechsel und Veränderungen in seinem Umfeld sind die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Rennen dieses Mal deutlich besser. „Ich bin guter Dinge, auch wenn ich vor drei Wochen im Trainingslager aufgrund eines Infektes eine Woche Training verpasst habe“, sagte Pflieger, der sich Ende 2020 in Valencia auf 2:12:15 verbesserte. „Mein Ziel ist es jetzt, zumindest unter 2:12 Stunden zu laufen und vielleicht eine Zeit knapp unter 2:11 zu erreichen.“