Jannik Arbogast und Melina Tränkle siegen im Halbmarathon
Das Konzept der Veranstalter ist aufgegangen: Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen haben an diesem Sonntag regionale Läuferinnen und Läufer beim 33. Fiducia & GAD Baden-Marathon den Sprung auf das Siegerpodest geschafft. So gewann der Karlsruher Simon Stützel die Marathonwertung mit einer Zeit von 2:25:21 Stunden, gefolgt vom Vorjahresdritten Jens Santruschek aus Bretten in 2:36:57 Stunden und David Mild aus Neuried in 2:37:58 Stunden.
Bei den Damen siegte die Karlsruherin Corinna Rinke in 3:23:52 Stunden vor Silke Freynhagen (3:24:17 Stunden), ebenfalls aus Karlsruhe, und Dr. Gina Walter (Heidelberg, 3:25:15 Stunden).
Im Halbmarathon der Männer waren es dann gleich drei Lokalmatadoren, die den Sieg unter sich ausmachten: Es gewann Jannik Arbogast in 1:06:50 Stunden vor dem Vorjahreszweiten Frederik Unnewisse (1:06:52 Stunden) und Weldu Habtom (1:07:17 Stunden), der ebenfalls für die Leichtathletikgemeinschaft (LG) Karlsruhe auf die Strecke ging. Der Läufer aus Eritrea war erst vor kurzem aus seinem Land geflüchtet und trainiert seit Anfang September bei der LG Karlsruhe mit. Aktuell wohnt er noch in einer Notunterkunft für Flüchtlinge in Karlsruhe. Den Halbmarathon der Damen entschied die Karlsruherin Melina Tränkle für sich in einer Zeit von 1:13:45 Stunden, gefolgt von Julia Galuschka aus Regensburg (1:16:08 Stunden) und Nora Kusterer aus Oberkollbach (1:16:54 Stunden).
„Der Blick auf die Ergebnislisten gibt unserem Strategiewechsel Recht. Durch den Wegfall der Preisgelder ist der 33. Fiducia & GAD Baden-Marathon zwar für die wenigen aber starken Läuferinnen und Läufer von internationalem Format aus finanzieller Sicht unattraktiver geworden. Mehr denn je aber bieten wir für die viele ambitionierten Athleten aus der Region ganz neue Perspektiven“, zeigt sich Cheforganisator Fried-Jürgen Bachl, Geschäftsführer des Marathon Karlsruhe e.V., sehr zufrieden. Zwar könne sich auch der drittälteste deutsche Stadtmarathon nicht dem bundesweiten Trend rückläufiger Meldezahlen über die volle Distanz von 42,195 Kilometern entziehen, doch Dank immer neuer Ideen, des erstklassigen Läuferservices und nicht zuletzt des Fokus‘ auf die Region behauptet sich der Karlsruher Lauf nach wie vor sehr gut im Reigen der deutschen Städtemarathons.
Den AOK Business-Team-Marathon entschied die Mannschaft “Running@SET 1” in 2:35:57 Stunden für sich. Die Plätze zwei und drei belegten die Teams von „Schaeffler France“ (2:42:33 Stunden) und die Vorjahreszweiten „Netpioneer Tick, Trick und Track“ (2:43:34 Stunden).
Dank angenehmer Temperaturen und trockenen Wetters lockte der 33. Fiducia Baden-Marathon wieder zehntausende Zuschauer und Sportbegeisterte an die Strecke. Die bekamen neben den ambitionierten Athleten auch eine Reihe Kurioses zu sehen, etwa als römische Legionäre, als Zebra oder als Clown und Teufelchen verkleidete Läuferinnen und Läufer. Mit viel Beifall bedacht wurde auch Lars Kegler, der in kompletter Feuerwehrmontur versuchte, den Titel „Schnellster Feuerwehrmann der Welt“ über die Halbmarathon-Distanz wieder nach Deutschland zu holen. Am Ende musste er jedoch den steigenden Temperaturen Tribut zollen und verpasste zumindest bei diesem Lauf sein Ziel.
Zahlreiche Fan-Aktionen, etwa an der Fiducia-&-GAD-Kurve in Durlach bei Kilometer neun, sorgten zum Teil für Volksfeststimmung. Umrahmt wurde der Lauf bereits zum sechsten Mal vom Karlsruher Tanzmarathon: Über 1.500 Tänzerinnen und Tänzer aus über 100 Karlsruher Tanzgruppen, Tanzvereinen und Tanzschulen sorgten entlang der Strecke für beste Stimmung und gaben den Läufern zusätzliche Motivation auf ihrem Weg ins Ziel. Nicht fehlen durften dabei natürlich auch die bundesweit einmaligen Marathon-Engel, die ihren Schützling auf den letzten fünf Kilometern der Volldistanz ins Ziel begleitet haben.
Insgesamt hatten sich rund 8.500 Athleten für den Fiducia & GAD Baden-Marathon angemeldet. An den Start in den verschiedenen Disziplinen gingen dann rund 7.200 Läuferinnen und Läufer.
Ein positives Fazit ziehen die Verantwortlichen aus medizinischer Sicht. So mussten die rund 250 Freiwilligen der „Arbeitsgemeinschaft der medizinischen Hilfsorganisationen“ (Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst sowie ProMedic) überwiegend bei Kreislaufproblemen der Läufer oder „chirurgischen Vorfällen“ wie umgeknickte Füße erste Hilfe leisten. „Das war zum Glück wieder ein Tag ohne schwere Zwischenfälle“, berichtete Marco Morasch, Einsatzleiter medizinische Versorgung vom Deutsches Roten Kreuz. Neben dem Sanitätsdienst sorgten rund 1.500 freiwillige Helfer dafür, dass die Veranstaltung, die bereits am Samstag, 19. September, mit dem „Genusslauf“ und dem Mini-Marathon begann, auf dem gewohnt hohen Niveau durchgeführt werden konnte.
Viele weitere Bilder und Berichte sind in Vorbereitung.