Mit diesem Slogan wird der Marathon in der Residenzstadt Würzburg beworben.
Die Hauptstadt der Region Unterfranken liegt am wunderschönen Main und zählt rund 132.000 Einwohner, deren Bevölkerung, auch dank der vielen Studenten, mit durchschnittlich 41 Jahren sehr jung ist.
In Würzburg gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie den Kiliansdom, die Festung Marienberg, sowie zahlreiche Kirchen und Klöster zu besichtigen. Höhepunkt ist die Residenz, die bereits 1981 als drittes Bauwerk in Deutschland zum Weltkulturerbe durch die UNESCO ernannt wurde. In ihr ist auch das weltgrößte zusammenhängende Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo beheimatet. Zahlreiche Parks, Gärten und der botanische Garten mit über 10.000 Pflanzenarten sorgen für reichlich Grün in Würzburg.
Zum bereits neunten Mal findet heuer der Marathon in Würzburg statt.
Orga-Chef Günter Hermann hat mit seinem zahlreichen Helfern wieder einen Lauf auf die Beine gestellt, der sich vor anderen, größeren Läufen nicht verstecken braucht.
Der Umzug in das CCW, dem Congress-Centrum Würzburg, als Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung und als Start- und Zielbereich für alle Läufe sorgt dafür, dass neben der Startnummernausgabe noch eine Marathonmesse, die Kleiderbeutelabgabe und die Zielverpflegung integriert werden konnte und auch ausreichend Schutz gegen jegliche Wetterkapriolen geboten wurde. Das Personal des benachbarten Hotels sorgte außerdem für zahlreiche kulinarische Genüsse.
Verkehrstechnisch ist der Veranstaltungsort mit den öffentlichen Verkehrmitteln sehr gut zu erreichen, der Hauptbahnhof liegt nur wenige Gehminuten entfernt.
Neben der klassischen Strecke über die 42,195 km wurde in Würzburg auch die Halbdistanz über 21,1 km, ein Business-Teamlauf über ca. 10km, ein ca. 19km langer (Nordic-)Walking-Kurs, sowie Bambini und Mini-Läufe angeboten. Somit war für jeden was dabei und die ganze (Läufer-)Familie versorgt.
Wohl einzigartig ist die Möglichkeit, während des Laufes sowohl von der Marathondistanz auf die halbe Distanz zu wechseln, als auch umgekehrt.
Der Wetterbericht versprach hochsommerliche Temperaturen. Diese wurden im Verlaufe des Tages mit bis zu 30 Grad im Schatten auch voll und ganz erfüllt.
Für etliche Läufer waren im Verlauf des Rennens diese Temperaturen zu viel des Guten und mussten zum Teil sogar medizinisch versorgt werden. Mit rund 140 Sanitätskräften, 25 Krankenwägen und 10 Notärzten war der Veranstalter aber bestens gerüstet, so dass jeder Notfall schnellstens versorgt werden konnte. Mittlerweile sind auch die wenigen Fälle, die vorsorglich in die Klinik gebracht wurden, entlassen worden und sämtliche Läufer, die der Hitze Tribut zollen mussten, werden keine bleibenden Schäden davontragen.
Meine Anreise nach Würzburg erfolgte per Bahn. Den kurzen Fußmarsch zum Veranstaltungsort nutzte ich für erste Gespräche mit weiteren Läufern. Im Congress-Zentrum angekommen, ging es gleich zur Startnummernausgabe, wo ich innerhalb kürzester Zeit meine Startunterlagen in einem Kleiderbeutel mit einem wunderschönen Motiv von Würzburg erhielt.
Nach einem gemütlichen Rundgang durch die Marathon-Messe gönnte ich mir noch einen Kaffee, bevor ich mich umzog und meine Tasche bei der Kleiderbeutelabgabe hinterließ. Da mich immer noch mein Rücken plagte, ich hab wohl am Tag zuvor zuviel am Häusle g’schafft, verzichtete ich weitestgehend auf meine üblichen Lockerungsübungen und nutzte die Zeit bis zum Start um 9 Uhr noch für ein paar Schnappschüsse.
Um fünf vor neun wurden die Walker auf die Piste gelassen, deren Streckenverlauf sich zum Teil auch mit der Marathonstrecke deckte.
Das Starterfeld der gemeinsam startenden Marathonis und Halbmarathonis wurde anschließend in drei Startblöcken unterteilt und im fünf-Minuten-Abstand auf die Reise geschickt, wodurch sich schon von Anfang an das Läuferfeld etwas entzerrte.
Vom Congress-Zentrum ging es den ersten Kilometer am Main entlang, bevor wir über die Brücke der deutschen Einheit auf die andere Seite des „Weißwurst-Äquators“ in den Stadtteil Zellerau kamen. Ein Zick-Zack-Kurs und einer Begegnungsstrecke mit Wendepunkt bei Kilometer 3,5 führte uns durch diesen Stadtteil. Anschließend liefen wir wieder am Main entlang und überquerten diesen bei Kilometer 8 auf der alten Mainbrücke. Vom Scheitelpunkt der Brücke hatte man eine wunderschöne Aussicht auf die Altstadt. Nun ging es für etwa drei Kilometer wieder am Main entlang und wir erreichten den Stadtteil Sanderau. Eine großzügige Schleife führte uns über die einzig nennenswerte Steigung des gesamten Laufes zwischen Kilometer 13 und 14 zum Stadtteil Frauenland.
Vorbei an der Residenz und am Schlossgarten kamen wir in die Altstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten. Und wie es sich für eine ordentliche Altstadt gehört, war hier der Belag standesgemäß überwiegend Kopfsteinpflaster. Vorbei an so ziemlich allem, was in Würzburg sehenswert ist, kamen wir wieder zum Mainufer und einen Kilometer weiter schließlich am Congreß-Zentrum an. Hier konnte jeder Läufer entscheiden, ob er den rechten Korridor nutzt und damit nach der Halbmarathondistanz ins Ziel läuft oder lieber über die linke Gasse die zweite Hälfte des langen Kanten in Angriff nimmt.
Mein Rücken schmerzte immer noch, zwar nicht mehr so stark wie zu Beginn, aber dennoch entschloss ich mich, den rechten Korridor zu nehmen. Trotzdem kann ich kurz den Verlauf des zweiten Teils der Strecke schildern.
Nach Durchlaufen der Halbmarathon-Distanz am Congress-Zentrum führte der Weg durch die Grünlage in Richtung Hauptbahnhof. Eine Schleife brachte die Läufer abermals über die Brücke der Deutschen Einheit. Zunächst am Main entlang machten die Läufer nun einen Abstecher in den Stadtteil Mainviertel.
Immer am Main entlang verlief die Strecke nun für rund sieben Kilometer durch den Stadtteil Steinbachtal zum Wendepunkt bei Kilometer 31,5 in Heidingsfeld. Bei Kilometer 34 ging es ein letztes Mal über die Konrad-Adenauer-Brücke in den Stadtteil Sanderau, wo es entgegengesetzt zur ersten Hälfte am Main entlang ein weiteres Mal durch die Altstadt ging. Wieder am Mainufer entlang, wartete das heiß ersehnte Ziel am Congreß-Zentrum.
Die Zielverpflegung war sehr reichhaltig. Es gab alkoholfreies Weißbier, Molkedrinks, Wasser, Cola, Iso-Getränke, Kuchen (für jeden Läufer zwei Stück!) und, und, und.
Duschen konnte man sich in einem Duschzelt. Das Wasser war in etwa lauwarm, was aber anhand der herrschenden tropischen Temperaturen nicht zu beanstanden war.
Fazit:
Eine rundum gelungene Veranstaltung. Der Auftritt im Internet ist hervorragend, die Verpflegung auf der Strecke und im Ziel lässt keine Wünsche offen. Die Helfer waren sehr freundlich und hoch motiviert.
Die Bevölkerung in Würzburg trug maßgeblich zur guten Stimmung bei und feuerte einem ständig an. 28 Bands verteilt auf 42 Kilometer sorgten ebenfalls für Kurzweil und Unterhaltung auf der Strecke. Der Streckenverlauf ist ebenfalls sehr gut gelungen.
Einziger Wermutstropfen: Auf der Begegnungsstrecke bei Kilometer 17 wurde es durch den Gegenverkehr und die Walker, die ebenfalls diesen Streckenabschnitt traktierten, doch sehr eng und es kam zu der einen oder anderen kritischen Begegnung mit nicht immer freundlichen Worten.
Der natürliche Feind des Läufers ist halt mal der Walker. Hier ist sicherlich noch Verbesserungspotenzial vorhanden.
Das Congreß-Zentrum als Veranstaltungsort zu wählen, ist jedenfalls eine hervorragende Idee.
Der Würzburg-Marathon hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen und wenn der Rücken das nächste Mal wieder mitmacht, gönne ich mir auch die Volldistanz.