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Laufberichte

Grüße vom Wolfgangsee

 

Bereits zum 6. Mal lud die LG St. Wolfgang die Marathonis zum Salzkammergut Marathon ein. Dieser ist der jüngste Spross des großen Klassikers „Wolfgangseelauf“, welcher mit seiner 27 km langen Runde um den See seit 1972 bereits zum 45. Mal durchgeführt wird. Als kürzere Distanzen bot man schon zum 14. Mal den 10 km Uferlauf und zum 12. Mal den 5,2 km Panoramalauf an. Bereits Samstag wurde in Strobl der Junior Marathon ausgetragen, in dem 335 Schülerinnen und Schüler auf 400, 800 und 1200 m, und die Bambinis auf 200 m sich packende Rennen lieferten.

Nach einem Läuferrekord mit  4703 Anmeldugen in 2015 meldet der Veranstalter für dieses Jahr ein Plus von 20 % auf 5586 Anmeldungen aus 45 Nationen. Vorweggenommen sei , dass es drei neue Streckenrekorde gab, der des Marathons ging an den Lokalmatador Andreas Pfandlbauer, der die Bestzeit aus 2011 um 3 Minuten unterbot!

 

 

Am Samstag erfolgte die Startnummernausgabe im Michael Pacher Haus in Sankt Wolfgang. Gut organisiert ist man hier, schnell sind die Läufer mit allem Wichtigen versorgt. Jeder erhält eine Reihe von Gutscheinen:  Bustransfer nach Bad Ischl zum Marathonstart oder nach dem Lauf, falls man sein Fahrzeug lieber in Bad Ischl parkt.  Weiters bekommt man eine Portion Spaghetti und ein Getränk für die „Griaß Eich Pastaparty“ und zu guter Letzt einen Laufstilcheck bei Peter Wundsam. Jeder konnte sich noch ein Goodie-Bag abholen, gefüllt mit würzigen Saucen und Getränken diverser Sponsoren. Kaufen kann man sich eine auf 1500 Stück limitierte offizielle Briefmarke zum 45. Wolfgangseelauf. Auch für Nicht-Philatelisten ein nicht alltägliches Andenken.

Für mich beginnt der Marathon am Sonntag mit der Busfahrt vom Pacher Haus zur Trinkhalle in Bad Ischl. Dort ist genügend  Platz für die 217 Marathonis, die sich gerne noch in der Trinkhalle aufhalten,  da es draußen nur kühle 9 Grad bei dichtem Frühnebel hat. Hier ist eine gut organisierte Information für alle Belange zuständig.  Die restlichen  Startnummern können abgeholt und die Kleiderbeutel  abgegeben werden. Alles läuft entspannt und unkompliziert. Eine Band spielt sich gerade warm und sorgt für etwas Unterhaltung und Ablenkung. Ein Moderator interviewt noch den Sieger des Vorjahres und sorgt für Zeitvertreib, während sich die Startgasse füllt.

 

 

Pünktlich um 9:20 fällt der Startschuss. Der Lauf beginnt mit einer kleinen Besichtigung des historischen Bad Ischl. Nach einem Kilometer ist bereits der Ortsausgang erreicht und das Feld hat sich bereits weit auseinander gezogen. Etwa 2 km laufen wir meist auf Schotter auf dem Damm dem Ischl Damm dem Fluss entlang Richtung Wolfgangsee.  Dann wechseln wir auf Teer und folgen der Bundesstrasse 158, die zwar nicht gesperrt ist, aber die Laufstrecke  ist von Ordnern und mit  Warnschildern gut  gesichert. Die Rücksichtnahme der Beteiligten ist vorbildlich.

 

 

Erste leichte Anstiege folgen, bis wir den See erreichen, kommen ca. 100 Höhenmeter zusammen. Etwa auf halber Strecke bis dahin erwartet  uns die erste Labestelle (km 6,6), wo wir fröhlich empfangen werden. Vorbei an Rußbach kommen wir bei km 12 auf die 27 km lange Runde des Wolfgangseelaufs. Gleich danach folgt die Labestelle Schwarzenbach, die wir  am Schluss noch einmal passieren. Hier endet die Kilometrierung für den Marathon und wir orientieren uns an der Ausschilderung des Wolfgangseelaufes,  welche immer die noch zu laufenden Kilometer anzeigt.

 

 

Jetzt  wird die Dichte der  Versorgungsstellen enger, am Ende habe ich 10 gezählt. Noch 3 km am See entlang und wir sind am Dreh- und Angelpunkt des Tages: St. Wolfgang. Hier starteten ab 10:30 in 3 Blöcken fast 2000 Läuferinnen und Läufer zur klassischen Seeumrundung.  Weitere Startplätze sind Strobl (5,2 km Panoramalauf) und Gschwendt (10 km Uferlauf). Für alle ist das Ziel in St. Wolfgang.

Wir laufen durch den Ort und werden von vielen Zuschauern angefeuert. Die Marathonläufer weichen dann von der Hauptlaufstrecke etwas ab, um nicht den Zielbereich zu tangieren. Weiter in Richtung Ried laufen wir an der berühmten Schafbergbahn vorbei, welche schon seit 1893 als Zahnradbahn mit bis zu 26% Steigung auf 5,85 km Länge sensationelle 1190 m Höhenunterschied überwindet. Eine Zahnradbahn mag sich mancher Läufer auch für den folgenden  Anstieg auf den Falkenstein wünschen, der ungefähr bei km 18 beginnt und uns gefühlt  fast senkrecht auf 1,5 km Länge ungefähr 200 Höhenmeter nach oben bringt. An diesem eindeutig anstrengendsten Teil der Strecke wartet passenderweise die Bergwacht mit Betreuung auf.

 

 

Für die Mühe belohnt werden wir mit traumhaften Aussichten auf den Wolfgangsee und die Umgebung. Die Strecke führt über den St. Rupert Pilgerweg  zum Wallfahrtskirchlein auf dem Falkenstein. Im Jahre 1350 erstmalig erwähnt, war sie im 16. Jahrhundert eine der wichtigsten Pilgerstätten Europas. Ebenso steil wie es bergauf ging, geht es jetzt mit uns bergab. Die Halbmarathon-Distanz liegt hinter uns. Hier im Wald ist die Strecke feucht und  teilweise rutschig. Unten am See angekommen, erwarten uns an der Labestelle Fürberg freundliche Helfer und ein gut gelaunter Moderator. Das Feld ist hier hinten nicht sehr dicht, so dass jeder Läufer namentlich begrüßt und angefeuert werden kann. Nächste Station ist St. Gilgen, Versorgung und kurz danach der nächste Speaker sorgen für Abwechslung.

Den Falkenstein jetzt von der anderen Seite des Sees zu betrachten, dazu den Schafberg, ist ein wunderbarer Lohn für die  bisherige Anstrengung. Wir folgen der Bundesstraße auf einem parallel verlaufenden Fuß- und Radweg. Eine schöne Überraschung  wartet am Verpflegungspunkt Gasthaus Gamsjaga auf die Genussläufer: Es gibt frisches Stiegl Bier.  So versorgt vergehen die anschließenden Kilometer bis nach Gschwendt ganz geschwind. Von hier hat man einen traumhaft schönen Postkarten-Blick  auf St. Wolfgang mit der Wallfahrtskirche, dem Weißen Rößl und dem Schafberg im Hintergrund.

 

 

Wir laufen weiter nach Strobl und kommen in Schwarzenbach wieder auf die Strecke, die wir  (von Bad Ischl kommend) schon kennen. Es folgen also noch 3 km bis St. Wolfgang und  der Marathon ist geschafft.  Auf der Straße kommt uns eine wahre Autokarawane entgegen, alles Läufer, die schon fertig sind, mit ihren Begleitern. Viele haben die Scheiben unten und feuern jeden Läufer lautstark an. Eine tolle Stimmung.

Noch besser wird es,  je näher man dem Ziel kommt und Fußgänger und Zuschauer deutlich zunehmen. Der Einlauf in den Ort sorgt für Gänsehaut, bergab Richtung Kirche, ein letzter Rechtsknick und das Ziel liegt vor mir. Ein tolles Gefühl, dort einzulaufen wo seit 1972 der große Klassiker Wolfgangseelauf startet und endet. Eine schön gestaltete Medaille wird mir umgehängt. Auf der Rückseite ist zu lesen: „Ausdauer ist das Fundament aller Tugenden“ (Honoré de Balzac). Ich lache laut und bin mir sicher: Honoré ist nie einen Marathon gelaufen!

Dann die Zielverpflegung. Es gibt genug zu essen und zu trinken, aber ich vermisse was….. „Bier gibt’s bei dem grünen Männlein!“ Gemeint ist ein geschätzt 4m hoher aufgeblasener Gummimann, der Eingang zum After-Run-Trank weist. Hier herrscht Biergarten-Atmosphäre und man sieht viele glückliche Gesichter. Direkt daneben im Pfarrhaus sind die Kleiderbeutel abholbereit und wer will, kann sich massieren lassen.

Ein toller Lauf mit perfekter Organisation. Schön, dass die Laufgemeinschaft St. Wolfgang uns Marathonis die Möglichkeit bietet,  42,195 Kilometer  im Rahmen des Wolfgangseelaufes zu laufen.  Ein Laufklassiker mit Anlauf , wie praktisch.   Man merkt,  hier planen Läufer für Läufer.

 

Die Sieger des Marathons:


1.    Andreas Pfandlbauer AUT – 2:46:18
2.    Mario Nestelberger AUT – 2:50:35
3.    Oreszt Babjak UKR – 2:52:55

 

1.    Dr. Christine Wenzl AUT – 3:23:11
2.    Hana Vejrostova CZE – 3:28:58
3.    Hana Holoubkova CZE – 3:43:18

 

Informationen: Wolfgangseelauf
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