In seiner dritten Auflage wurde bei idealen äußeren Bedingungen ein neuer Teilnehmerrekord verzeichnet. Über 2.000 Teilnehmer nahmen am Halbmarathon, Marathon sowie Nordic Walking im Herzen des fränkischen Seenlandes teil. Für mich war es an diesem Sonntagmorgen nahezu ein Heimspiel, gerademal 40 km entfernt liegt Pleinfeld von meinem Wohnort entfernt. Da jedoch, aus welchen Gründen auch immer, die Startunterlagen spätestens 2 Stunden vor dem Start abgeholt werden mussten, wurde das Aufstehen um 6.00Uhr zur Pflicht. Es war ein ganz ungewohnt kalter Morgen. Die Außentemperaturen lagen bei 2°C,aber daraus entwickelte sich noch ein nahezu ideales Läuferwetter.
Um 7.30Uhr bin ich an der Brombachhalle in Pleinfeld angekommen. Da ausreichend Parkmöglichkeiten für alle Teilnehmer zur Verfügung standen, entfiel langes Suchen, was gleich zu Beginn für gute Laune sorgte.
Die Ausgabe der Startunterlagen klappte reibungslos,ebenso konnte in der Halle oder im aufgebauten Zelt ein Frühstück eingenommen werden. Nicht ganz billig, aber immerhin.
Nun waren noch nahezu 2 Stunden bis zum Start zu überbrücken. Langeweile kam nicht auf, die Halle füllte sich und ich traf viele Bekannte. Außerdem mussten noch gut 1000 Meter von der Brombachhalle bis zum Startpunkt gegangen werden. Wer wollte, konnte sich auch unentgeldlich mit dem Bus fahren lassen.
Der Startschuß fiel, nach dem gemeinsamen Abzählen der letzten 10 Sekunden, pünktlich um 9.30Uhr am Hauptdamm des Großen Brombachsees zwischen Pleinfeld und Allmannsdorf. Es lag eine landschaftlich äußerst reizvolle, beeindruckende Strecke vor uns.
Insgesamt wurde diese (künstliche) Seenlandschaft nach über 24jähriger Bauzeit 1999 fertiggestellt. Die Wasserfläche des Brombachsees, gebildet von Großer Brombachsee, Kleiner Brombachse und dem Igelsbachsee, beträgt über 12 km² . Die drei Seen sind nur durch aufgeschüttete Dämme von einander getrennt.
Vom Startpunkt weg führte die Strecke in westlicher Richtung über den Hauptdamm. Nach ungefähr 6 km wurde der Damm, der den Igelsbachsee und den Großen Brombachsee von einander trennt, läuferisch passiert. Im Uhrzeigersinn, so fand ich, kam dann der schönste Streckenabschnitt, die Umrundung des kleinsten der drei Seen.
Ruhige, beschauliche Natureindrücke in Hülle und Fülle bei Temperaturen, die nun immer angenehmer wurden und bald den zweistelligen Bereich erreichten. Gute 12 km waren bezwungen und der dritte Damm, die Trennung von Kleinem und Großem Brombachsee, war erreicht. Es folgten nun nicht
minder schöne zwei Umrundungen des kleinen Brombachsees im Uhrzeigersinn.
Mittlerweile waren die über 300 Marathonläufer bei km 34 angekommen und liefen die 14. Verpflegungsmöglichkeit an, rekordverdächtig. An jedem Stand waren überaus freundliche und hilfsbereite, meist junge Leute mit Herz und Seele bei der Sache. Ja, die familiäre und herzliche Atmosphäre ist bei den so genannten "kleineren Laufveranstaltungen" halt das Besondere.
Die letzten 5 km wurden am Südufer des Großen Brombachsees entlang in Richtung Fußgängerschleuse zurückgelegt. Viele Läufer konnten sich an der aufkommenden Brise erfreuen. Dieser letzte Teilbereich am Ufer ist nahezu unbewaldet. Der aufkommende Wind war ideal für die Strandbesucher, die ihre riesigen Drachen steigen ließen. Den Surfern verhalf zu imposanter Geschwindigkeit.
Wir verließen nun die Seen. Bis hier war die Strecke fast vollkommen eben. Auf den nächsten 2 Kilometern durch den Wald kamen einige Steigungen und Gefällstrecken. Dann erreichten wir die Verkehrsstraße und liefen Richtung Pleinfeld. Hier waren dann auch etliche Zuschauer, die die Marathonis mit viel Applaus begrüßten. Nachdem das Spalter Tor durchlaufen war, waren es nur noch kurz bis zum Zieleinlauf am Marktplatz, wo jeder die schöne Erinnerungsmedaille bekam.
Der Lauf war jetzt aber noch nicht vorbei, denn nun mussten wir den guten Kilometer zurück zur Brombachseehalle. Die langersehnte Dusche und die anschließenden Ehrungen schloßen die Veranstaltung ab.
Insgesamt kamen 325 Marathonläufer in die Wertung, die Frauenquote lag bei 11%. Der schnellste Läufer erreichte nach 2:40 Stunden das Ziel,derjenige mit dem höchsten Genusspotenzial konnte nach gut 5:30 Uhr im Ziel begrüßt werden.
Ich konnte in meiner gewohnten Marathonwohlfühl-Geschwindigkeit, ein Sechserschnitt, mit einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 131 Schlägen pro Minute, den Lauf in 4:10 Stunden zu Ende bringen. Obwohl ich nahezu in konstanter Geschwindigkeit unterwegs war, konnte ich Kilometerzeiten von 4:15 Minuten bis 7:30 Minuten registrieren. Hier müssen wohl einige Meterstäbe neu justiert werden