marathon4you.de

 

Laufberichte

Durch Geest und Moor

12.06.10

An der Sportanlage passiere ich nach 1:18 den Start- Zielbereich und hier stehen jetzt auch viele Zuschauer. Es herrscht Volksfeststimmung und die Läufer aus der Umgebung haben anscheinend ihre ganze Familie mitgebracht. Zwischen Kaffee und Kuchen schaut man nun den Läufern zu und feuert sie kräftig an. Unter ihnen befinden sich auch meine beiden Fans. Sie fotografieren wieder, was die Speicherkarte hergibt. Ich wollte sie zur Teilnahme am 5 KM Lauf überreden, aber sie wollten sich ganz auf meine Betreuung konzentrieren. Sie laufen zwar auch  beide, aber die Wettkampfatmosphäre genießen sie lieber auf der Zuschauerseite.

Nachdem ich auch hier die Verpflegung mitgenommen habe, mache ich mich auf den Weg in die zweite Runde. Das Wetter ist heute mit 20 Grad  wieder ganz angenehm, in den letzten Tagen war es schwül warm und nicht ideal. Glück gehabt.  Bei der nächsten Verpflegungsstelle nehme ich zwei Becher Iso und kühle mich noch mit Wasser ab.

In Firrel stehen einige Jugendliche und spenden anerkennenden Beifall. Wieder geht es an den Feldern und Wiesen vorbei und die Kühe auf den Weiden heben nur kurz den Kopf, wenn ein Läufer vorbeikommt. Zwei Jungen haben noch eine private Verpflegungsstelle mit zwei Flaschen Wasser und drei Bechern aufgemacht und freuen sich über jeden Läufer, der ihr Angebot annimmt.

Der Wald bietet etwas Schatten. Wenn man in der Mitte des Weges läuft, können die Sandpassagen umgangen werden. Hier ist für mich der schönste Streckenabschnitt, auch wenn der Weg lange schnurgerade verläuft.  Wieder geht es im Bogen durch Hesel und auch auf dem Begegnungsstück ist es ruhiger geworden. Jetzt sind nur noch die Marathonlä

fer auf der Strecke und die haben sich ziemlich weit auseinander gezogen.
Am Parkplatz vorbei geht es wieder zum Stadion. Auch hier ist es ruhiger geworden, denn es finden bereits die Siegerehrungen der kürzeren Distanzen statt. Meine beiden Fans stehen aber treu an der Strecke und schaffen es zu fotografieren und noch Beifall zu spenden.

Eine Radfahrerin fragt mich noch: „28 oder 42 Kilometer?“ „42 natürlich", ist meine Antwort. „Natürlich, blöde Frage.“

An der Verpflegungsstelle ist immer noch das ganze Angebot vorhanden und ich entscheide mich auf der letzten Runde für das Colagetränk. Jetzt bin ich fast 3 Stunden unterwegs und es ist auf dem langen Radweg immer noch schön sonnig. Der teilweise kräftige Wind kommt glücklicherweise von der Seite und kühlt angenehm. Die Autofahrer hupen, wenn sie vorbei fahren und wollen uns wohl damit anfeuern. Einige sind schon mit Deutschlandfahnen auf die WM eingestimmt.

Nochmals  geht es durch Firrel, hier sitzt man wohl schon vor dem Fernseher. Langsam breitet sich eine Abendstimmung aus und ich höre nur noch meinen eigenen Atem und das Tappen der Füße. Zeitstress gibt es nicht  beim Ostfrieslandmarathon. Ein Zeitlimit sucht man vergeblich. Erst wenn der Letzte im Ziel ist, macht man hier Schluss. Im Wald sehe ich noch weit vor mir einige Läufer, aber  ich weiß ja, dass auch noch einige hinter mir sind. Also versuche ich die Kilometer gleichmäßig abzuspulen. Ein Vater kommt mir mit seinem kleinen Sohn entgegen und beide spenden jedem Läufer Beifall.

Jetzt geht es wieder aus dem Wald heraus und auf die restlichen Kilometer durch Hesel. Ich kann das Ziel schon sehen, doch ich muss noch einen Bogen laufen. Dann komme ich durch die letzte Kurve und das Zielband ist in Sicht. Nach 4:14:41 passiere ich die Ziellinie und habe damit Platz 1 in meiner Altersklasse erreicht. Das ist das Schöne an den kleinen Veranstaltungen, man kann schnell vorne landen. Der Moderator nennt noch meinen Namen und Verein und Inge und Christiane freuen sich mit mir.

Hier im Ziel gibt es eine Medaille und alkoholfreies Freibier.  Nie schmeckt es besser, als im Ziel nach einem Marathonlauf. Bei der Siegerehrung erhalte ich noch ein schönes Badetuch mit dem Marathonmotiv.

Nachdem ich mich geduscht und umgezogen habe, schauen wir uns noch den restlichen Zieleinlauf und die Siegerehrungen an. Sieger wurde heute Dirk Karl von TSG Grünstadt in 2:57:39 und Ines Loxen von den Lauffreunden Emsland lag mit 3:50:28 bei den Frauen ganz vorne.

Da wir noch eine längere Heimfahrt vor uns haben, müssen wir uns dann leider auf den Weg machen. Hesel und seine netten Bewohner haben uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen.    

12
 
 

Informationen: Ostfrieslandmarathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024