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Laufberichte

Marath(n)onplusultra

30.04.11

Wieder in Muttenz, lasse ich mir bei der Kirche ausgiebig Zeit zum Trinken, dazu krame ich ein paar Häppchen aus meinem Proviant hervor. Wer mehr als Iso und Wasser braucht, hätte auch Eigenverpflegung an bestimmte Getränkestellen liefern lassen können.  Ich habe meine Sachen im Trinkrucksack dabei und sehe dies als Trainingseinheit für mein großes Jahresziel, den UTMB an.

Entsprechend bleibe ich auch eher gemütlich unterwegs. Christoph meint zwar zu Beginn der zweiten Runde, dort wo die Steigung beginnt, ich solle Melanie folgen, welche auf der 2/3-Distanz unterwegs ist und eben überholt hat. Bis zur nächsten Getränkestelle habe ich sie eingeholt, dann entwischt sie mir wieder. Während ich immer wieder ins Gehen wechsle, hält sie ihren gleichmäßigen Laufschritt, Zwischendurch schließe ich wieder auf und wir wechseln ein paar Worte miteinander. Dabei erfahre ich, dass sie im September in Basel ihren ersten Marathon auf dem Programm hat. Dazu hat sie das Zeug diskussionslos!

Ich lasse abreißen und auch Ernesto an mir vorbeiziehen, später gestarteter Ultraläufer und mit 25 Teilnahmen am Swissalpine und fünf Finishs am UTMB auch kein Greenhorn mehr.

Das Restaurant Schönmatt ist dreifacher Fixpunkt: Für die Bergpreiswertung, mit welcher ich so viel zu tun habe wie ein Elefant mit Eiskunstlauf, als weitere Labstelle und für mich als Anhaltspunkt dafür, dass ich rund zwei Drittel meines für heute geplanten Laufpensums intus habe. 

Auf weiten Strecken durch den Wald geht es zum Egglisgraben, leider werden die Straßenabschnitte auch für rassige Ausfahrten mit Oldtimern und Cabrios genutzt. Beim Halt an der nächsten Getränkestelle düst kein Auto, sondern ein Läufer vorbei, gönnt sich kein Getränk, grüßt mich freundlich und fügt entschuldigend hinzu: „Ich habe jetzt leider keine Zeit!“ Es ist Martin Wagen, der schon auf der dritten Schlaufe des Marathons und unterwegs zum vierten Rang ist.

Ich bin noch nicht viel weiter, da überhole ich zwei Spaziergänger, schaue grüßend hinüber und bleibe stehen. Das glaub ich doch nicht! Da treffe ich einen ehemaligen Arbeitskollegen, den ich seit neun Jahren nicht mehr gesehen und überhaupt nicht in dieser Gegend vermutet habe.  Was sein muss, muss sein. Ich nehme mir ausgiebig Zeit zum Gespräch und lasse mich dabei von einigen Läufern überholen. Wie gut, bin ich nicht auf Zeit unterwegs und kann mir einen kleinen Schwatz erlauben, denn das Zeitlimit  von 8 Stunden werde ich trotzdem schaffen.

Später, in den Rebbergen, kann ich dann wieder zu Christoph aufrücken und mit ihm zusammen nicht nur den Weg durchs Villenviertel hinab zur Kirche, sondern auch die dritte Schlaufe in Angriff nehmen.

Diese führt wieder zur Birs, diesmal wird aber vor der Holzbrücke links abgebogen und nach einem knappen Kilometer auf dem Uferweg geht es auf einer Forststraße den Wald hoch. Wir zerreißen keine Stricke und gehen. Ein Stück weit folgen wir dem Verlauf der zweiten Runde, zweigen dann links ab, biegen später zuerst auf einen Abschnitt der Ultra- und dann wieder der zweiten Schlaufe ein. Bei Kilometer 21 plus 38 laben wir uns nochmals, bevor wir den Schlussanstieg zum Muttenzer Hausberg, dem Wartenberg mit seinen drei Ruinen, in Angriff nehmen. Der Weg führt an der vordersten Ruine vorbei auf die Flanke unterhalb des Hügelkamms, auf welchem die beiden anderen Türme bestiegen werden können. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass wir in der Sollzeit bleiben werden und  die letzten zwei Kilometer in den Rebbergen und hinunter ins Dorf gemütlich angehen können. Mit einem Zeitpolster von mehr als einer Viertelstunde laufen wir unter dem Zielbanner durch.

Auf der anderen Straßenseite steht die Unihockey-Jugend am Grill und bessert damit und dem Verkauf kühler Getränke den Stand der Vereinskasse auf. Es ist wirklich für alles gesorgt.

Der Muttenz Marathon ist auch mit der Neuerung der Ultraschlaufe das, was er eben ist. Ein von Christoph und Nathalie Dipner und einem engagierten Helferteam minutiös organisierter und betreuter, familiärer und von lokalen Sponsoren unterstützter Laufanlass mit abwechslungsreicher Streckenführung.

Die Zahl der Startplätze ist begrenzt und wird nach Eingang der Anmeldungen vergeben. Startgeld gibt es keines zu entrichten, doch es ist Ehrensache, dass alle Angemeldeten am Start erscheinen oder sich zumindest mit einer plausiblen Begründung (Beinbruch o.ä.) rechtzeitig abmelden.

Für mich war es wieder ein lohnender Urlaubstag, an welchem ich auf angenehmste Weise wichtige Kilometer und Höhenmeter sammeln und den für den großen Lauf vorgesehenen neuen Laufschuh erfolgreich ausprobieren konnte.

Einfach Marath(n)onplusultra.

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Informationen: Muttenz-Marathon
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