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Laufberichte

Neujahrsempfang in Kevelaer

 

Alle Jahre wieder kommen die Marathonis zum Neujahrsempfang nach Kevelaer, der traditionell am 2. Sonntag im Januar gleichzeitig der Start in die neue Marathonsaison ist. Das Treffen zieht natürlich viele Sammler auf die   42,2km Strecke und man trifft vielen bekannte Gesichter. Schön ist es, auch mal wieder Karl-Ernst Rösner, Ultra-Man Bernhard Sesterheim und Renate Werz zu sehen.

Wo liegt Kevelaer? Der zweitgrößte Wallfahrtsort in Deutschland liegt in der niederrheinischen Tiefebene, direkt an der niederländischen Grenze. Wer Zeit hat, sollte unbedingt in die Stadt fahren, die nur 3 km vom Startplatz entfernt liegt. Im Stadtzentrum liegt der Kapellenplatz mit der Gnadenkapelle und darum befinden sich die Basilika, die Kerzenkapelle, die Beichtkapelle sowie vier Fußgängerzonen. Jedes Jahr besuchen rund 1 Million Wallfahrer die Stadt und das schon seit über 360 Jahre. Ein Festtag war es in Kevelaer, als  im Jahre 1987 Papst Johannes Paul II. und Mutter Theresa die Stadt besuchten.

Wir parken am Freizeitcentrum „Irrland“ im Stadtteil Twisteden. Von dort geht es zu Fuß zum Sportplatz vom SW Twisteden. Hier steht ein großes Zelt, das auch gut geheizt ist. Die Startnummer gibt es ohne Schnick-Schnack schnell. Da es keine Nachmeldungen gibt, ist alles gut vorbereitet und jeder hat seinen Vornamen auf der Startnummer. Per Flyer wird für unser neues Portal  Marathoncheck.de geworben und dazu aufgefordert, den Kevelaer (und natürlich auch andere Veranstaltungen) zu bewerten und zu kommentieren. So bekommen andere Läuferinnen und Läufer, aber auch die Veranstalter, wichtige Hinweise.

Der LLG Laufsport Kevelaer e. v. richtet nun schon zum 13.mal den Marathon „Von Läufern für Läufer“ aus. Hier kann man für nur 22€ einen Marathon laufen. Wer noch ein Erinnerungs-Shirt haben will, kann dieses für 15€ erwerben. Es werden 7 Runden zu 6 je Km gelaufen, plus die Zielgerade mit 195 Metern. Die Zeitnahme erfolgt per Champion-Chip.

Dann heißt es, sich passend für das Wetter anziehen. Draußen erwartet uns leichter Regen und viel, sehr viel Wind. Deshalb geht man erst 10 Minuten vor 10 Uhr raus in Wind und Regen zum Startplatz hinter die Mika-Timing Matten. Auf dem Weg dorthin kommt man schon mal am Versorgungsstand vorbei und kann, wenn man will, noch was warmes trinken oder die erste Kostprobe vom Honigkuchen genießen. Es gibt einen neuen Melderekord (470), letztlich holen  375 Läuferinnen und Läufer ihre Startnummer ab.

Um 10 Uhr geht es los. Hinten im Starterfeld genießt man auf den ersten Metern noch etwas Windschatten, aber nach rund 500m kommt man auf eine lange Gerade und der Wind erwischt jeden ziemlich heftig von vorn. Am Gerberweg bei den ersten Häusern steht „Emma“, der alte Truck. Früher war er die Musikbox für die Läufergemeinde, heute steht etwas weiter eine modernere, sehr laute Anlage, die uns Runde um Runde mit flotter Musik aus den 60er und 70er Jahren begleitet.

Kurz hinter den letzten Häusern steht der Schilderbaum mit den Durchgangskilometern. Kurz danach geht es in kleinen Schlangenlinien durch den Ortsteil Heide. Wir sind noch immer auf dem Gerberweg, der uns direkt in die Niederlande führen würde. Am Ende eines Wäldchens biegen wir deshalb nach links ab und sehen kurz danach den nächsten Schilderbaum. 2 km sind gelaufen.

Der Bollenberg ist kein Berg, sondern der Name einer harmlosen Straße entlang der niederländischen Grenze. Die Versorgungsstation kommt gleich danach (km2,5).  Auf der blauen Tischdecke stehen die kalten, auf der roten Tischdecke die warmen Getränke. Die meisten greifen bei ca. 4 Grad zum wärmenden Getränk. Zu Essen gibt es Honigkuchen und Bananen. Alles bestens.

Es geht weiter auf einem kleinen asphaltierten Weg. Am Willemshof neben der Bushaltestelle steht der 3km Schilderbaum. Wir laufen weiter durchs Kuckusfeld und biegen dann links auf die oder den Boshey ab. Jetzt geht es am Waldrand entlang bis zum Km-Schilderbaum 4 plus, plus, plus.  Kurz geht es durchs Wäldchen und dann wieder die volle Windstärke von vorn. So laufen wir zurück in Richtung Twisteden, 5km sind geschafft.  Als wir von Emmas Rockpalast begrüßt werden, kommt eine rund 800m lange Begegnungsstrecke und dann ist die erste Runde geschafft.

Begegnungsstücke sind immer spannend. Man sieht, wer vor und hinter einem liegt. Man grüßt sich und freut sich. Und man kann an den Abständen kontrollieren, ob man Boden verloren oder gewonnen hat. Die meisten Läufer sind allerdings ohne Ehrgeiz am Start, sondern genießen mit ihren Freunden den ersten Marathon im neuen Jahr.

Am Ende der Runde ist die Wende mit dem Schilderbaum 6km und der Zeitmatte. Kurz danach erreicht man die schon bekannte Verpflegungsstelle und wird vom Streckensprecher und einigen hartgesottenen Zuschauern begrüßt. Es regnet immer noch.
In der zweiten Runde ändert sich das Wetter. Der Wind bleibt, der Regen geht zweitweise in Hagelschauer über. Was soll´s. Weiter, es ist Januar und da ist das in unseren Breiten halt so üblich. Ende der zweiten Runde steigen einige Läufer aus, sie hat das Wetter besiegt.

In Runde drei komme ich mit dem Marathon-Express Mädels vom letzten Jahr ins Gespräch. Svenja, Birgit und Claudia vom TC Kray laufen wieder gemeinsam und hängen mich in der 4 Runde ab. Das ist die Retourkutsche für letztes Jahr, wo es umgekehrt war.

Das Wetter wird besser, es hat aufgehört zu regen. Nur der Wind gibt keine Ruhe und der Kampf wird schwerer. Da mir wie manchen anderen noch einige Trainingskilometer fehlen, gehe ich gegen den Wind und laufe bei Rückenwind. 

Zum Ende meiner 6. Runde spielt der Rockpalast bei der Emma die Nationalhymne. Das heißt, mit der Musik ist für heute Schluss. Die letzte Runde geht auch ohne Beschallung. Wenigstens die kleine Zuschauergruppe wartet bis zum letzten Läufer. Ein Pieps signalisiert mir den 42. Kilometer. Noch 195 Meter und dann durchs Ziel. Der erste Marathon 2015 ist geschafft. Ich hoffe, es werden noch viele schöne und auch neue Strecken folgen.

Von den 375 gestarteten Läufern und Läuferinnen kommen 334 ins Ziel. Da man dieses Jahr eine Geldprämie für einen neuen Streckenrekord ausgeschrieben hat, haben sich auch einige Kenianer für Kevelaer interessiert. Letztendlich war die Prämie dann aber doch nicht attraktiv genug und der Scheck für die neue Rekordzeit (2:36:28) geht an den Polen Maciek Miereczko.

Sieger:
1. Maciek Miereczko  VFB Erftstadt   2:36:28
2. Marc-Andre Ocklenburg  AQyyo Team e.V.  2:45:12
3. Bernd Diekmann  Lauffreunde HADI Hasel 2:51:30

Siegerinnen:
1. Anke Lehmann   TuS Drevenack   3:14:43
2. Arenda Scherpenkate  AC Tion   3:20:12
3. Renate Seidel   Eppstein   3:26:06

334 Finisher

 

Informationen: Kevelaer-Marathon
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