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Laufberichte

Auch ein langsamer Marathon hat 42 Kilometer

21.05.06

Heilbronn, eine Gegend, die nicht nur, aber auch durch den Wein bekannt wurde. Der hier startende Trollinger-Marathon trug in der Vergangenheit mehrfach durch die Verbindung Sport und Alkohol, zu Diskussionen bei. Wobei der Trollinger sich jedoch in der Heilbronner Region durchaus anbietet. Führt doch die 6. Auflage des durch regelmäßige Steigungen recht schwere Marathons, mit Flein, Lauffen, Brackenheim und Klingenberg durch Ortschaften, die als gute Weinlagen bekannt sind.

 

Ursprünglich wollten mit Steffan und Paul zwei Mitglieder unseres Vereins die Distanz gemeinsam bewältigen. Im Laufe des Trainings gesellte ich mich zu dem Team, da ich sowieso einen Trainingsmarathon brauchte für den Graubünden-Marathon, den ich im Juni vorhabe. Bei den gemeinsamen Langen Läufen konnte Paul auch noch Brigitte für den Lauf begeistern. Wir vier hatten vor, gemeinsam zu laufen.

 

So gingen wir am 21.5.2006, um 9.00 Uhr morgens auf die Strecke. Sie verlief erst 5 km durch Heilbronn, und über Flein zu dem ersten Anstieg, der zum höchsten Punkt des Laufes führte, bezeichnenderweise der Höhe vor Talheim.

 

Hier waren die ersten 10 Km bewältigt und dort trennte sich auch die Strecke des Marathons von der des Halbmarathons. In der Folge der nächsten 5 Km kam eine recht profilierte Strecke bis Laufen, bei der es immer wieder auf und ab ging. Dies war jedoch für jeden von unserer Gruppe noch einfach zu bewältigten, da wir uns hier ja noch  am Anfang der Strecke befanden.

 

Nach Lauffen führte der Parcours durch Hausen, wo der Halbmarathonpunkt erreicht war und nach Brackenheim ging es langsam aber stetig bergauf. Hier gab es einen kleinen Abstecher durch die Weingärtnergenossenschaft von Brackenheim, wo der eine oder andere sich einen Schluck Wein munden ließ. Unsere Gruppe zeigte sich hier jedoch noch abstinent, denn die nächste Steigung vor Neipperg rückte immer näher.

 

Dort war Kilometer 27 erreicht und mancher der Teilnehmer zeigte erste Schwächen. Einige Wettkämpfer machten dem Ausdruck Läufer nicht mehr alle Ehre, denn sie verfielen bei dem knapp 800 Meter lagen Anstieg vom Laufschritt in den Gehschritt. Die Mitglieder meiner Gruppe hielten sich  jedoch tapfer an das Laufen, auch wenn es so langsam weh tat.

 

Die weitere Strecke bis Nordheim, wo der Kilometer 35 wartete, ging zwar tendenziell leicht bergab, aber die bis dahin überwundenen Steigungen hinterließen bei meinen Laufkameraden doch eine nicht zu übersehende Müdigkeit.

 

Paul und ich überlegten auf dieser Strecke immer wieder, ob wir Brigitte und Steffan noch eine Tempoverschärfung zumuten könnten, damit wir es als Gruppe noch unter 4 Stunden schaffen könnten. Aber spätestens 10 Kilometer vor dem Ziel war es klar, dass das doch zuviel wäre, vor allem, da ich Nordheim aus eigener Erfahrung kannte.

 

Dort kam mit der  vorletzten Steigung,  die sich quälend langsam nach oben zog, wobei man auf der Hälfte nochmals ein Stück bergab laufen musste, was manch einer fluchend quittierte. Ich war positiv überrascht, dass alle Mitglieder meiner Gruppe  sich laufenderweise den Anstieg hochquälten.

Bei Heilbronn-Klingenberg trifft die Marathonstrecke auf die Halbmarathon-Strecke. In der Folge zog sich unser Weg auf einer ca. 3 Km langen Geraden zum letzten Anstieg und dann etwa 1 ½ Km im Zick Zack bis zum Ziel ins Frankenstadion.

 

Brigitte und Steffan bissen sich durch diese recht unangenehmen letzten Kilometer trotz beginnender Krämpfe und Paul hielt  trotz Schmerzen im Knie ebenfalls durch,  so dass wir gemeinsam durch durchs Ziel laufen konnten.

Mir selbst fiel es offensichtlich am leichtesten, wobei ich jedoch die Schmerzen in der folgenden Nacht nicht verschweigen möchte. Wie sagte mein derzeit rekonvaleszenter  Laufkamerad Uwe so schön: Auch bei einem langsamen Marathon sind es immer noch 42 Kilometer.

 

 

Informationen: Heilbronner Trollinger Marathon
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