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Laufberichte

Erstens kommt es anders ...

 
Autor: Klaus Duwe

Der Brixen Dolomiten Marathon ist immer für eine Überraschung gut. Obwohl, Hitze, die es auch schon gab, ist Ende Juni eigentlich keine Überraschung. Eher schon der Schnee im letzten Jahr und die damit verbundene Streckenänderung mit dem Zieleinlauf in Kreuztal. Oder heuer die dichte Nebelwand, die den berühmten Dolomitenblick verhindert. Dass der Marathon auch ohne diesen ein echtes Erlebnis ist, könnt ihr in dem Laufbericht von Klaus Sobirey nachlesen. Die vielen Bilder bestätigen das außerdem.

Das ist jetzt aber nicht das Thema. Bisher wurde der Brixen Dolomiten Marathon von der einheimischen Läuferelite dominiert und meist von Hermann Achmüller und Edeltraud Thaler gewonnen. 1000 Euro Siegprämie reichen heute aber aus, um Profis wie den Berglaufweltmeister (Kurzdistanz) Petro Mamu aus Eritrea an die Startlinie zu bringen. Um welches Kaliber es sich dabei handelt, beweist der 2. Platz beim Jungfrau Marathon im letzten Jahr, bei dem Petro Mamu keinen geringeren als Viktor Röthlin hinter sich gelassen hat. Auf Einladung eines Sponsors trainiert er ganz in der Nähe und kann die Siegprämie gut gebrauchen.

So sicher sich Petro Mamu seines Sieges ist, so sicher ist sich wahrscheinlich Hannes Rungger, der derzeit beste Südtiroler, dass  ihm nur ein Ehrenplatz bleibt. Also legt er sich erst gar nicht mit dem haushohen Favoriten an, sondern läuft sein Rennen auf der ihm wohl bekannten Strecke. Zwischenzeitlich liegt er nur an fünfter Stelle. Die Bedingungen sind ideal, Hannes Rungger macht ständig Boden gut. Die Bergprämie auf der Roßalp geht an Petro Mamu, aber der Südtiroler hat sonst keinen mehr vor sich. Auf dem Panoramaweg macht er Tempo und kurz vor Kreuztal (KM 32) beträgt sein Rückstand nur mehr eine Minute. Er wittert seine Chance.

Hannes Rungger kennt die Strecke, ich habe es bereits erwähnt. Petro Mamu kennt sie nicht. Siegessicher hat er auf ein Briefing und eine Besichtigung verzichtet. Auf dem alpinen Steig von der Ochsenalm zum Plosegipfel soll die Entscheidung fallen. Aber der Südtiroler schnappt sich den Mann aus Eritrea schon viel früher. Auf dem Gipfel hat er über 2 Minuten Vorsprung und gewinnt das Rennen. Der Streckenrekord ist eliminiert, die Sensation ist perfekt. Ganz Südtirol freut sich. Edeltraud Thaler macht den Triumph perfekt und gewinnt die Frauenkonkurrenz. Zum vierten Mal, übrigens.

Es scheint, Hannes Rungger kann sein Glück auch Stunden später noch nicht fassen. Es ist der größte Sieg seiner Laufbahn. 

Für alle Nicht-Südtiroler: Hannes Rungger ist der Sohn des Laufidols Albert Rungger und wie seine Schwester Renate längst in der Spur des erfolgreichen Vaters.

 

Impressionen

 

 

Weitere Bilder gibt es hier auf Trailrunning.de

 

Marathonsieger

 

Männer

1. Rungger Hannes, Sarnthein (BZ)            3:25.28,7
2. Mamu Petro, Eritrea                       3:27.52,1
3. Trincheri Lorenzo, Dolcedo (IM)           3:48.16,8

Frauen

1. Thaler Edeltraud, Lana d'Adige (BZ)         4:19.38,4
2. Pedevilla Anna, St. Vigil in Enneberg (BZ)  4:35.32,8
3. Weissteiner Doris, Klausen (BZ)             4:40.54,3

Finisher 350

 

Informationen: Brixen Dolomiten Marathon
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