Der Baden-Marathon gehört mit seiner diesjährigen 22. Auflage schon zu den Traditions-Veranstaltungen dieser Kategorie. Trotzdem ist kein Jahr wie das andere. Immer wieder haben die Veranstalter neue Einfälle und Ideen, mit denen sie sich von anderen Läufen unterscheiden und abheben wollen. Dabei ist Verbindung Sport und Kunst beim Baden-Marathon so ganz neu nicht, Body-painting gehört schon fast dazu und die so gestalteten Akteure (insbesondere die Läuferinnen) gehören zu den meist fotografierten des Laufes. Neu waren unter anderem in diesem Jahr die im Rahmen der mARaToniade von Künstlern gestalteten Kilometer-Schilder und die Skulpturen unterwegs auf der Strecke.
Neu war aber auch die Strecke selbst. Endlich hatten die Genehmigungsbehörden ein Einsehen und die Strecke konnte erstmals durch die Innenstadt und zu den Karlsruher Wahrzeichen Schloss und Marktplatz mit Pyramide geführt werden.
Nicht neu, weil bewährt und optimal, ist der Start- und Zielbereich an der Europahalle mit ausreichend Platz für Startunterlagen-Ausgabe, Pasta-Essen, Messe und Kleiderdepot.
Wenn um 9.00 Uhr der Startschuß fällt, macht sich das große Läuferfeld von der Europhalle aus auf den Weg über die breite Brauerstraße (auf der linken Seite gleich der architektonische Hingucker ZKM), rechts geht es auf die Kriegstraße und dann auf die Durlacher Allee, vorbei am Schloss Gottesaue (km 4,5) und am Verwaltungsgebäude vom Badenwerk (jetzt EnBW), einem weiteren neuzeitlichen Architektendenkmal, und dann über die Autobahn A 5. Vor uns sehen wir den Turmberg, eines der teuersten Wohngebiete in Karlsruhe. Wenn es bei km 7 scharf rechts ab geht, hat sich das Läuferfeld längst entzerrt und jeder hat seinen Rhythmus gefunden.
Gleich nach km 10 wird wieder die Autobahn überquert und es geht in den Tierpark Oberwald, den wir auf guter, asphaltierter Straße durchlaufen bis wir nach der Kleingartenanlage bei km 12 Rüppurr erreichen. Weiter geht es durch die Rastatter Straße und den Scheibenhardter Weg zum Belchenplatz (km 15,7) wo eine Rockband den Marathonis kräftig einheizt. Der nächste Kilometer führt wieder durch Wald, ein kurzes Stück geht es parallel zur B 10 (Gut Scheibenhardt mit dem Golfplatz liegt gegenüber) und dann in die Litzenhardtstraße (km 18). Herrliche Fachwerkhäuser und fast ländliche Idylle erwarten uns hier, aber auch freundlicher Applaus von den Anwohnern.
Jetzt geht es scharf nach links auf die Breite Straße und für die Halbmarathon-LäuferInnen auf den letzten Kilometer. Rechts geht es zur Europahalle für sie ins Ziel.
Wir erreichen jetzt die Günter-Klotz-Anlage, wo die Stadt Karlsruhe alljährlich für ihre Bürger gratis ein mehrtägiges Rock-Spektakel veranstaltet. Entlang der Alb führt uns die Strecke Richtung Rheinhafen, bei km 27 geht es über die B 10. Die nächsten Kilometer zählen nicht gerade zu den optischen Highlights, aber nach dem alten Flugplatz geht es in Richtung Stadtmitte, vorbei an der Orangerie und der Kunsthalle, dann zum Schlossplatz (km 33,5) und endlich zum Schloss. Die Musiker eines Fanfarenzuges bringen hier die LäuferInnen und Zuschauer in Stimmung. Durch den Schloss- und Fasanengarten kommen wir wieder zum Schlossplatz (km 36,3). Jetzt geht es durch die Karlsruher City mit Kaiserstraße, Ludwig- und Friedrichsplatz, Marktplatz mit Pyramide und Rathaus. Auf einer großen Bühne spielt eine Rockband und heizt dem zahlreichen Publikum und den Marathonis mächtig ein.
Jetzt kreuzen wir die Kriegstraße (km 38,5) sehen links das Badische Staatstheater und dann rechts das Kongresszentrum und anschließend den Stadtgarten und Zoo. Wir laufen rechts in die Breite Straße und sind gleich darauf beim Kilometerschild 41 und damit auf dem letzten Kilometer. Der Lärm vom Ziel ist deutlich zu hören und schon sind wir dort. Ein entspanntes Lächeln (auch wenn’s schwer fällt) für den Zielfotografen und wir haben es geschafft.
Jetzt rein in „Runer’s Heaven“ mit der großen Auswahl an Erfrischungen, Bier, Milch und Joghurt, Obst, Brezeln und natürlich Kuchen, Kuchen, Kuchen.
Finisher insgesamt 7.279
davon Marathon 2.015
Mykola Rudyk (Ukraine) 2:21:22
Dorota Ustianowska (Polen) 2:44:26
Flacher Rundkurs auf guten Straßen und Wegen, allerdings mit etlichen Brücken und damit verbundenen Anstiegen.
Marathonmesse in der Europahalle mit Ausgabe der Startunterlagen und Pasta-Essen.
Samstag 17.00 Uhr ökumenische Läuferandacht mit Gospelchor und Pfarrer Hans-Georg Ulrichs, selbst Läufer und mehrfacher Teilnehmer am Halbmarathon.
Medaille, Urkunde.
Startgelände mit Straßenbahn gut zu erreichen. Parkplätze nur für Frühaufsteher.
alle 5 km Wasser, zum Teil Iso, Apfelschorle, Bananen und Riegel ab 12,5 km zusätzliche Verpflegung alle 5 km
Die Karlsruher haben noch etwas Probleme mit der Akzeptanz bei der Bevölkerung. Die Zuschauer kommen (noch) nicht so zahlreich an die Strecke wie bei anderen Stadtmarathons. Aber nicht jeder mag ja den ganz großen Trubel.