… denn in Bad Salzuflen hat man eine autofreie 8 km Runde, in der man niemals ohne Wald ist. Kurz mal etwas Wohngebiet auf einer Seite, auf der anderen aber nur Bäume. Rechts mal eine Straße, links nur Wald. Dann ein Stück an der A2 entlang, aber selbst dort ein gemütlicher Waldweg, gesäumt von hohem Laubwald.
Bereits zum 25. Mal ruft der LC 92 Bad Salzuflen e.V. immer am letzten Samstag im Februar zu seinem Baukastenlauf. Verlegungen aufgrund des Wetters gab es allerdings auch schon mal. Dieser bodenständige Volkslauf erfreut sich seit langem größter Beliebtheit und ist ständig mit seinen maximal 1500 Startplätzen ausgebucht. Nachmeldungen werden nicht angenommen!
Eine angenehme Startzeit am Samstagmittag um 12:15 sorgt für eine stressfreie Anreise. Am Ort des Geschehens angekommen, fällt schon frühzeitig die gute Ausschilderung auf. Helfer erwarten Orientierungssuchende und weisen auf die zwei großen Parkplätze ein, die genügend Platz für alle bieten. Die Grundschule Elkenbreder Weg, Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung, ist mit einem ca. 500m Fußmarsch schnell erreicht, Schilder an jeder Ecke weisen den Weg. Ab 9:00 Uhr ist die Startnummernausgabe besetzt, aber auch am Freitagabend konnten die Unterlagen bereits abgeholt werden. Kurz die Startnummer aus aushängenden Listen rausgesucht und man bekommt bei einem zehnköpfigen (!) Helferteam umgehend einen Umschlag mit Startnummer, Zeitnahmechip und Anhänger zur Gepäckaufbewahrung.
Um 12:05 wird das 10 km Rennen gestartet, das mit 142 Finishern und 40 Walkern in die Statistik eingeht. Danach füllt sich der Startbereich für den 10 Minuten später vorgesehenen Start des Hauptrennens mit 1070 Läuferinnen und Läufern, das mit dem Aufsteigen bunter Luftballons pünktlich beginnt. Die Strecke führt von der Schule aus durch ein Wohngebiet leicht bergan.
Nach wenigen Metern stockt das gesamte Feld, es geht von der Straße auf einen schmalen Weg bergauf in Richtung der eigentlichen 8 km Runde, die um das Hotel Schwaghof und den Golfplatz führt und 5 mal zu durchlaufen ist. Mit 1 km hin und 1 km zurück sind es dann genau 42 km. Der Läuferpulk entzerrt sich nur langsam und es dauert eine ganze Weile, bis man wirklich frei laufen kann. Dieser Abschnitt ist schon sehr anstrengend, ständige muss man aufpassen, damit man den Vorderleuten nicht in die Haken tritt. Wie ich höre, ist das seit Jahren schon ein Kritikpunkt. Vielleicht der einzige, aber immerhin. Vielleicht denkt man mal über einen Blockstart nach.
Dafür passt aber das Wetter. Nachdem Tief Thomas die letzten Tage mit Unwetter auch reichlich Niederschlag brachte, freuen wir uns heute über einen (von oben) trockenes Lauf. Unter den Sohlen sieht es anders aus. Der Regen hat die Waldwege teils aufgeweicht und es wird stellenweise eine schlammige und rutschige Angelegenheit. Aber für hiesige Verhältnisse soll es geradezu ideal sein. Von „wirklichen“ Schlammschlachten bis hin zu reichlich Schnee und Eis wissen viele Stammläufer zu berichten. Also genießen wir bei bewölktem Himmel und ungefähr 7 Grad den Lauf. Die nächsten Tage soll es bereits wieder ungemütlicher werden.
Der Eröffnungs-Kilometer zum Bad Salzufler Forst führt bereits etwa 40 Höhenmetern bergauf. Auf der 8 km Runde angekommen, geht es erst einmal kontinuierlich leicht bergab, bis zum tiefsten Punkt der Runde bei km 2. Es folgt ein angenehmes leichtes auf und ab über Waldwege, bis der heftigste Anstieg bei km 4,5 beginnt und erst bei km 5,5 endet. Das folgende Gefälle lädt nur bedingt ein, die in der Steigung verlorene Zeit wieder reinzuholen, denn es ist ziemlich matschig und ich würde mir meine Trailschuhe wünschen. Unten angekommen, erreichen wir die Getränkestation ungefähr bei der Hälfte der Runde. Bei km 7,6 ist der höchste Punkt erreicht und ein angenehmes Laufen Richtung Hauptverpflegungspunkt kurz vor Ende der Runde beginnt. Es gibt Wasser und Tee, Obst und Schokolade, später auch Cola. Und auf Wunsch für die letzten Runde: Detmolder Pilsener. Für Motivation und Unterhaltung sorgt die Band Brass Buffet (wie schon beim Start) mit Jazz und Swing.
Kurz danach hat man die Möglichkeit, nach rechts Richtung Ziel abzubiegen, oder nach links in die nächste Runde. Beide Varianten locken mit etwa einem Kilometer bergab. Inzwischen hat sich das Feld total entzerrt und jeder kann sein Tempo laufen. Obwohl es von Runde zu Runde ruhiger wird, ist man nie alleine unterwegs.
Übrigens, pro Runde sind 125 Höhenmeter zu erkämpfen, zusammen mit den 40 Metern des Einstiegskilometers kommen immerhin 765 HM zusammen. Mein GPS kommt auf 760 HM und bestätigt dies.
Nach 41 km verlassen wir den Rundkurs und es geht bergab Richtung Ziel. Spaßhalber versuche ich für eine weitere Runde links abzubiegen, werde aber von den Streckenposten energisch von einem Ultra abgehalten. Vielleicht ist das aber gar keine so schlechte Idee für die Zukunft: Blockstarts und Ultradistanz.
Zurück durch das Wohngebiet auf leicht anderer Streckenführung werden wir von tapfer der Kälte trotzenden Streckenposten eingewiesen und erreichen auf dem Schulhof den abgesteckten Zielkanal. Buff und Schuhbeutel mit Aufdruck „25. Marathon 2017 –LC 92 Bad Salzuflen“ bekommt jeder Finisher als Erinnerung. Urkunden kann man sich auch gleich ausdrucken lassen.
Warme Duschen runden den Tag ab, Kuchenbuffet und Würstchen fördern die Regeneration. Ein toller Waldlauf, bei dem Dank des „Baukastens“ jeder so viele Runden läuft wie er will oder kann, eine gute Organisation und das alles zum Discount Preis - kein Wunder, dass der Marathon des LC92 in Bad Salzuflen jedes Jahr ausgebucht ist.
Männer
1.. Jörn Hesse – 2:58:43
2. Dirk Karl – 3:07:35
3. Takuma Saito – 3:08:18
Frauen
1. Birgit Schönherr Hölscher – 3:23:37
2. Daniela Franz – 3:49:36
3. Sylke Kuhn – 4:01:23
Finisher:
10 km – 142
18 km – 395
26 km – 401
34 km – 102
42 km – 172
Walking – 40