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Laufberichte

Westerwaldlauf: Oh du schöner Westerwald!

21.05.09
Autor: Joe Kelbel

Kaum hat man den Drachen vom Rennsteig erlegt, kommt ein Hilferuf vom  Westerwaldsteig!

Ob Rennsteig oder Westerwaldsteig, ist doch egal. Der Joe, der fährt zum Westerwald und macht auch dort  den Drachen kalt.

Also nix mit Ausschlafen am Vatertag! Ich kralle mir mein rotes Funktions-Kettenhemd, was beweist, daß ich Rennsteig-Drachentöter bin und mache mich vor Sonnenaufgang auf den Weg.

Im Rahmen des 26. Internationalen 50Km-Westerwaldmarsches bietet der TV Rengsdorf auch den 11. Internationalen 50 Km-Lauf an. Rengsdorf liegt an der A3, nördlich von Koblenz.

Da es sich anscheinend nur um den kleinen Bruder des Rennsteigdrachens handelt, sind auch nur 980 Höhenmeter, allerdings teilweise auf Trails zu bewältigen. Der Lauf nennt sich Funlauf, Zeitmessung erfolgt deswegen nicht, dafür hat jeder selbst zu sorgen.

Aber für 10 Euro Startgeld trägt der TV Rengsdorf Sorge für die läufergerechte Verpflegung alle 8-12 km. Ab km 30 gibt es zusätzliche Getränkestationen. Duschen und Umkleide sind auch vorhanden, Urkunde ist inklusive, wer will kann kostengünstig eine Medaille oder ein Duschtuch erwerben. Und wer keinen Bock auf Drachentöten hat, der kann die große Runde auf drei Wegen abkürzen und macht dann 10, 21 oder 32 km.

Es gibt jedes Jahr eine andere Strecke, mal mit mehr Höhenmeter, mal mit weniger. Die Starterliste ergibt dieses Jahr  117 Teilnehmer auf der 50 Km-Strecke.  Die knapp 90 Läufer starten um 8 Uhr (Nachmeldung bis 7:45, 10 Euro), Walker oder Wanderer Start ab 5 Uhr.

Start und Ziel am Freibad von Rengsdorf. Die meisten Läufer im Biel-Finisher-Shirt, etwa 10, die am Samstag den 72,7 Km- Rennsteig bezwungen haben, dazu kommen Davos- und Trans-Alpin-Shirts. Man ist also unter sich, man kennt sich.

Man erhält eine Startkarte, ein Blatt mit der  Laufroute und einen Frühstücksbeutel zum Schutz vor dem angesagten heftigen Gewitter. Die Startkarte ist an den Verpflegungspunkten abzustempeln und im Ziel mit der selbstgemessenen Zielzeit zu versehen.

Die Tour geht durch wirklich grandiose Natur. Und wenn ich sowas sage, dann ist das ne affenscharfe Gegend! Absolutes Highlight: das Grenzbachtal. Hierüber gibt es unheimlich viel geschichtliches und geologische zu erzählen, was ich gerne mal machen werde, wenn die Teilnehmerzahl die 500 überschreitet.

Außer heftigem Donner bei km 10 war das Wetter vom Feinsten, Sonne aber nicht zu warm.

Die Verpflegung ist besser als am Rennsteig, denn an jedem VP gibt es Würstchen und Bier, oder sogar Erbsensuppe. Grund sind die zahlreichen Wanderer, die sich hier – gegen geringes Entgeld – verköstigen dürfen. Für die etwa 90 Läufer ist alles im Startgeld enthalten.

Erwähneswert finde ich die gelungene Integration der Wanderer bzw Walker, und ich respektiere die sportliche Leistung eines 50 km-Wanderers.

Die Strecke ist sehr anspruchvoll, und hält durchaus einem Vergleich mit dem Rennsteig aus. Die Ausschilderung ist eigentlich idiotensicher (Gruß an Dietmar P.)

Das Ziel ist wie gesagt wieder am Freibad Rengsdorf, hier hat man freien Eintritt und bekommt noch einen Eintrittsgutschein , gültig für ein Jahr. Die Duschen werden für uns mit Münzen bestückt, damit sie warm sind.

Der Hit ist das Schwimmbecken: Das 23-Grad kühle Wasser wird durch eine eigene Quelle gespeist und ist deswegen kaum gechlort und  samtweich.

Lange liegen wir noch auf der Liegewiese, genießen die Nachmittagssonne, schauen hoch in die aufziehenden Wolken und schwätzen von Biel, Rennsteig und Davos.

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Fazit:

Geheimtip für Ultras, aber auch Wanderer, die eine perfekte Organisation, schönste Natur und einen angenehmen Ausklang bei Bier , Würstchen und glasklarem Schwimmbadwasser erwarten können. Ein sehr gelungener Vatertag!

 


 
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