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Laufberichte

Monopoly to go

 

 

Raben gaben ihm den Namen


Falschspielern wurden gewöhnlich die Ohren abgeschnitten oder der Frankfurter Adler auf die Stirn gebrannt (!) „Rabenstein“, bis 1812 eine weitere berüchtigte Hinrichtungsstätte Frankfurts (KM 36 Mainzer Landstraße). Ohren, Hände und Köpfe waren die Körperteile, über die die Raben herfielen. Heute steht auf dem Platz ein gekacheltes  Eckhaus, ein hochmoderner Anbau ist geplant. Hochmodern und nagelneu im Herzen des Europaviertels ist ein neuer Einkaufstempel, das Skyline Plaza. Shopping der anderen Art erwartet uns nur kurze Zeit später.  

 

"…und die in der Schlossallee verlangen viel zu viel"


Was die Schlossallee beim Monopoly ist, ist die Goethestraße (KM 37) für Frankfurt: Nobelmeile für Wohlbetuchte und Markenfetischisten.

Kleine Geschäfte mit großen Schaufenstern, die mit ihren zurückhaltenden Auslagen das Wort "Luxus" neu definieren. Kaum bezahlbare Schuhe und Taschen aufgestellt wie Unikate in einem Museum. Bei Kilometer 37 bin ich völlig unbeeindruckt von den wunderschönen Auslagen und ziehe inmitten der Läufermasse an den Schaufenstern vorbei (vor Tiffany stoppe ich doch mal kurz). Bereits nach einer Minute liegt die Markenwelt in der teuersten Einkaufsstraße der Stadt schon wieder hinter mir. Und ein ganz anderes Kapitel in Frankfurts Geschichte vor mir.

Kilometer 39. Da freue ich mich schon den ganzen Lauf drauf. Es gibt, glaube ich, keinen größeren Fan als meine Mutter. Und ich weiß, dass sie hier auf mich wartet. Ich bin pünktlich zum verabredeten Zeitpunkt da. Ein paar Fotos, ein paar liebe Worte an die beste Mutter der Welt!
 
Zurück in der Freßgass‘. Wie passend ist da die „Fett Gret“ (Skulptur die Große Liegende) das in Körper gegossene Sinnbild von Entspannung. Betoniert liegt sie auf ihrem Polster, ob die Sonne scheint, es wie aus Kübeln schüttet oder Läufer an ihr vorüberziehen. Der Fett Gret ist das gerade mal egal. Unbeweglich, prall, glücklich.

 

Drei-Wetter-Taft nutzt jetzt auch nichts mehr


Jetzt heißt es „Rücke vor bis zur Festhalle“! Der Messeturm kommt in Sichtweite. Noch etwa ein Kilometer zu laufen. Rechts und links stehen an den Drängelgittern die begeisterten Zuschauer. Das Herbstlaub fegt den Läufern um die Ohren. Ganz so als ob der Wind einen Zieleinlauf verhindern will, pfeift er teilweise mit bis zu 75 km/h den Läufern entgegen. Der Hammermann weist den Weg hinein in die Festhalle.

 

Das Beste zum Schluss


Weltweit bekannt und als älteste Messe der Welt mittlerweile auch zum Kulturdenkmal ernannt, werden hier bekanntermaßen Bücher, Musik und Autos zur Schau gestellt. Im Mai 1909 war die Festhalle als Europas größter Kuppelbau feierlich eröffnet worden. Zwei Jahre später fand dort zum ersten Mal der Wettstreit der Langzeitradfahrer statt. „Die Festhalle gleicht bei Sechstagerennen einem überdimensionalen Kochtopf“ schrieb die Presse. Man johlte, pfiff und schrie den Fahrern auf der Bahn zu. Genauso wie heute: Von der Tribüne johlt, pfeift und schreit es. Glamourös illuminiert mit Kunstnebel und Discorhythmen. Nur Sekunden auf dem roten Teppich.

Dafür aber für Sekunden eine richtig fette Show. Konfettikanonen für die Sieger, die Schnipsel bedecken den Boden und schimmern in allen Farben der Scheinwerfer. Genau dafür liebe ich den Frankfurt Marathon! Ich bin nächstes Jahr wieder dabei wenn es heißt: „Noch einmal Würfeln und zurück auf Los“.

 

Info Marathon: 


Zielschluss: 6 Stunden und 15 Minuten
Streckenprofil: Die flache Strecke verläuft hauptsächlich auf breiten Durchgangsstraßen

Höhenmeter: niedrigster Punkt 89,4 Meter über NN, höchster Punkt 117,2 Meter über NN.

Kosten: Je nach Anmeldedatum zwischen 55,00 EURO und 100,00 EURO

Wettbewerbe: Neben dem Marathon wird auch ein Staffelmarathon angeboten und ein Mini-Marathon für Kinder und Jugendliche (4,2 KM)
Temperatur: 13-16°C, Wind bis 75 km/h

Verpflegung: Alle 5 km sind die Versorgungsstände mit Getränken aufgebaut. Ab km 15 bis ins Ziel gibt es zusätzlich Bio-Bananen. Bei km 30, 35 und 40 gibt es zusätzlich Coca Cola. An allen Ständen stehen Wannen zum Eintauchen bereit

Zeitmessung: ChampionChip

In der Startgebühr enthalten: SMS-Service, Meldebestätigung per Post oder per Email, Programmheft, Bus-Shuttle vom Parkhaus zum Marathon-Areal am 27.10.2013, RMV-Ticket für den 27.10.2013 im Stadtbereich Frankfurt, Nudelparty (Essen und Getränke), reich bestückter Läuferbeutel, Startnummer mit Vornamen und Zwischenzeiten entsprechend persönlicher Zielzeit, Streckenfaltplan, Gutscheinheft, Kleideraufbewahrung während des Laufs, Streckenverpflegung, Medaille, Wärmefolie, umfangreiches Sportlerbuffet im Ziel, Vorab-Urkunde 30 Minuten nach Zieleinlauf, perfekter Streckenservice, Duschen, Massage, medizinischer Betreuung, kostenloser Besuch des Rebstock-Schwimmbads, Ergebnisheft mit CD und Urkunde per Post.

 
 

Informationen: Mainova Frankfurt Marathon
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