marathon4you.de

 

Laufberichte

Na also, geht doch: Willkommen im Club, Dieter

28.10.07
Autor: Klaus Duwe

Es ist schon eine Weile her, da schrieb mir Martin L. folgende Mail: „Marathon4you ist eine geile Seite. Bisher dachte ich aber, euer Thema sei der Marathon. Jetzt lese ich öfters einmal etwas über einen gewissen Dieter Baumann. Was, bitte schön, hat dieser Mann mit Marathon zu tun?“

 

Ich schrieb Martin zurück, dass ich meinem ersten Marathon mit 53 gemacht habe, und dass der Dieter, daran gemessen, ja noch etwas Zeit hat. So lange wollte Dieter Baumann dann aber doch nicht warten. Obwohl er, glaube ich, froh war, dass man ihn zuletzt mehr mit seiner misslungenen Marathonkarriere in Verbindung brachte als mit der Zahnpastaaffäre, wollte er endlich mitreden können und seinen ersten Marathon laufen. Er hätte die Scharte ja in Hamburg auswetzen können, wo er 2002 nach 34 Kilometern aus dem Rennen ging. Aber jetzt bot sich in Frankfurt die Möglichkeit, im Rahmen einer Charity-Aktion dabei zu sein.

 

„Wie schnell wirst du sein?“, wollen die Journalisten auf der abschließenden Pressekonferenz wissen. Auf dieses Thema lässt sich der gewiefte Taktiker nicht ein und bringt statt dessen diesen Einwand: „Ich bin kein Marathonläufer, mehr als zwei Stunden laufen ist mir eigentlich zuviel.“ Aha, also schon mal vorbeugend ein Alibi konstruieren. Nein, so war das nicht gemeint. Er wolle sich nur auf keine Zeit festlegen, wisse aber eines: „Ich komme ins Ziel.“

 

Es wird inzwischen ja sowieso schon jeder (den es interessiert) wissen: Der Baumann hat’s gepackt, in einer tollen Zeit sogar, glatte 2 ½ Stunden. Willkommen im Club, Dieter.

 

Wenn wir schon bei Debütanten sind, da hab ich noch einen. Als ich mir in der gut gefüllten Festhalle ein Plätzchen suche, um bei Musik und Unterhaltung meine Nudeln zu verdrücken, stoße ich auf drei lustige Kameraden. Einer von ihnen, Reinhold Rothach, geht morgen zum ersten Mal auf die Marathondistanz. Trainiert, vorbereitet und überredet hat ihn Bernhard Gimpel. Falls Reinhold das ambitionierte Ziel (3:30) nicht erreicht, zahlt ihm Bernhard das Startgeld zurück. Im anderen Fall aber muss eine ordentliche Belohnung fällig sein. Was es ist, wollen mir die drei nämlich nicht verraten. Genau, es sind drei. Der dritte im Bunde ist Michael Hassler. Er macht morgen seinen 30. Marathon insgesamt und seinen 10. Frankfurt Marathon. Er ist aus Frankfurt und beherbergt die zwei anderen, sie kommen aus Memmingen. Mal sehen, ob es bei ihnen auch so glatt läuft.

 

Sie verabschieden sich und ich genieße noch die tolle Atmosphäre in der Festhalle. Wann erlebt man schon eine solche Nudel-Party? Wo sonst Weltstars ihren Auftritt haben, gibt es heute ohne Pause Informationen und Filmeinspielungen rund um den Frankfurter Marathon, Interviews mit Promis, Musik und Tanz. Wer geht muss befürchten, etwas zu verpassen. Schade, um 18.00 Uhr ist Feierabend. Die Halle muss umgebaut werden, denn morgen ist hier der Zieleinlauf.

 

Die marathonmall hat noch geöffnet und auch bei der Startnummernausgabe herrscht noch Hochbetrieb. Weil in Frankfurt alles in der Messehalle 1 auf 3 Etagen konzentriert ist, spricht man zu Recht vom Marathon der kurzen Wege. Parkplätze gibt es auf dem Rebstockgelände. Per Shuttle kommt man zur Messe. Mit den Parkplätzen um das Messegelände herum ist das wegen der Straßensperrungen so eine Sache. Vielleicht bekommt man ja morgens noch einen Stellplatz, aber am Nachmittag kommt man nicht mehr weg und muss bis zum Ende der Veranstaltung warten. Also besser die U-Bahn nehmen, sie hält direkt am Messeturm, wo auch der Start ist.

 

Den hat man erstmals um eine Stunde vorverlegt, den Zielschluss um 16.15 Uhr aber beibehalten. Somit haben die Läuferinnen und Läufer jetzt 6 1/4 Stunden Zeit, soviel wie ich früher noch nicht einmal als Marschierer für 42 Kilometer gebraucht habe. Die Absicht ist klar, man will sich einer größeren Zielgruppe öffnen und beispielsweise Seniorinnen und Senioren dazu gewinnen oder solche Sportler, die eventuell wegen eines Handicaps oder aus welchem Grund auch immer, nicht schneller unterwegs sein können, wollen oder sollen.


Während die Investmentbanker von der Dresdner Kleinwort als Hauptsponsor das Marathon-Konzept (Spitzen- und Breitensport unter einem Dach) ausdrücklich loben, sehen Experten den Marathon zu einem Volksmarsch „verkommen“. Im Spitzensport mögen sich diese Herren ja ganz gut auskennen, jedenfalls ist man mit Zeitenstatistiken und Vergleichszahlen aus vergangenen Jahrzehnten schnell zur Hand. Aber mit der Gleichung „langsam = untrainiert“ entlarven sie sich dann als absolute Laien, wenn es um die Hobbyläufer geht. Sie können sich eben einfach nicht vorstellen, dass es einem Sportler genügt, 42 Kilometer zu laufen und zu genießen. Einem unbarmherzigen Zeit- und Leistungsdruck unterliegt dieser dann erst am Montag an seinem Arbeitsplatz wieder.

 

Vielleicht ist es aber auch nur der Geschäftstrieb, der den Experten die Feder führt. Wozu sonst hat man dicke Bücher und lange Trainingspläne geschrieben? Der Markt ist groß, nur jeder Dritte, so hat eine Umfrage ergeben, trainiert nach Plan. Viele haben also von „Tuten und Blasen keine Ahnung“. So wird ein Experte in der Frankfurter Rundschau zitiert.

 

Sorry, ich wollte mich hier nicht auf eine Diskussion einlassen. Mir ist das alles sowieso zu durchsichtig. Die Veranstalter wissen schon, warum sie keine Eliterennen mit Sollzeiten von 3 oder 4 Stunden ausrichten. Abschließend deshalb nur noch dies: 

 

Trainer und Mediziner haben Recht: Jeder, der seinem Körper einen Marathon zumutet, sollte sich regelmäßig ärztlich untersuchen lassen. Auch eine Leistungsdiagnostik ist eine sehr sinnvolle Sache. Die Kosten dafür belaufen sich auf einen Bruchteil dessen, was ein durchschnittlicher Läufer jährlich für seinen Sport ausgibt. Bei mir wurde bei einer solchen Untersuchung vor nicht allzu langer Zeit eine Gefäßverengung festgestellt. Vielleicht nicht schlimm für einen „Schreibtischtäter“. Für einen Läufer, auch für einen langsamen, kann das aber schlimmste Folgen haben.

 

Bevor ich mir für meinen Bericht eine „6 – Thema verfehlt“ einhandele, jetzt zum Lauf.

 


11.483 Marathonis (9.156 Finisher) haben sich angemeldet, zusammen mit Staffeln, Mini-Marathon und Handbiker kommt die stolze Zahl von 18.245 Teilnehmern zusammen – neuer Rekord. Die Stimmung unter dem Messeturm beim Hammering Man ist super. Aus einer Kanone wird um 10.00 Uhr der Startschuss abgefeuert, dann geht’s los.

 

Rechts und links der Friedrich-Ebert-Anlage stehen dicht gedrängt die Fans und machen ein Heidenspektakel, Hubschrauber kreisen, zig Fotografen liegen buchstäblich auf der Lauer und die Kameras des  Hessischen Rundfunks sind allgegenwärtig, denn der Lauf wird live im TV übertragen. Am Platz der Republik, wo es links in die Mainzer Landstraße geht, hat man Tribünen aufgebaut, gegenüber auf der Showbühne spielt eine Band heißen Rock, während sich viele der Läuferinnen und Läufer noch im gelben Plastiksack gegen Auskühlung schützen. Kigen & Co werden dieses Problem nicht haben, es geht um den Streckenrekord und um viel Geld.

 

Wir tauchen in die Häuserschluchten ein. Ein blöderer Satz fällt mir nicht ein, aber auch keiner der besser passt angesichts der riesigen Glas- und Betontürme rechts und links. Typisch Frankfurt eben, typisch City-Marathon – deshalb sind wir hier. Marathon laufen tut man anderswo, hier wird Marathon gefeiert. Die Rhythmen der in kurzen Abständen postierten Trommlergruppen machen schnelle Beine, die Zurufe und Anfeuerungen der vielen Zuschauer zeigen Wirkung. Warum wollen alle so schnell raus, aus diesem Hexenkessel? Nach dem Opernplatz in der Bockenheimer Anlage ist es ruhiger, auf der Eschersheimer Landstraße Richtung Nordend noch mehr. Dann kommt die Wende in die Bremer Straße und bei km 5 sind wir wieder an der Alten Oper und mitten drin im Trubel.

 

Am Platz der Republik laufen wir zurück Richtung Startbogen, umrunden die Ludwig-Erhard-Anlage (km 7) und bestaunen den 257 Meter hohen Messeturm, Arbeitsplatz für 4000 Menschen. Unermüdlich schwingt der Hammering Man sein Werkzeug. Nirgendwo sonst wird den Marathonis eindringlicher demonstriert, was kommt, wenn sie nicht mit den Kräften haushalten. Niemand macht dem Hammering Man seinen Status als DAS Symbol des Frankfurter Marathons streitig.

 

Die Zuschauer treiben die Läufer an, wollen Schweiß und Aktion sehen. Wir „fliegen“ an der Festhalle vorbei und steuern erneut den Hexenkessel am Platz der Republik an. Die Trommler rechts sind weder zu überhören, noch zu übersehen. Sie stehen auf Stelzen und haben den totalen Überblick. Noch einmal pure Frankfurter Marathonatmosphäre. Erst „Summer of 69“ dann wieder Trommelwirbel, Jubel und laute Anfeuerungen sowieso.

 

Rechts geht’s in die Taunusanlage, dann kommen ein paar Kurven, hinter denen nacheinander fünf Live-Band mit gekonnt vorgetragenen Oldies um die Wette, oder besser gesagt, um eine von hr1 ausgelobte Plattenaufnahme, spielen. Tolle Stimmung bis zum Rossmarkt (km 10) ist da garantiert. Zeit zum Durchatmen bleibt kaum, auch vis á vis der  Europäischen Zentralbank wird getrommelt und erst nach dem Eschenheimer Tor auf der Bleichstraße wird es ruhiger. Das heißt aber nicht, dass es keine Zuschauer gibt. Es ist halt nicht mehr sooo laut. Dafür lustig. Ein Läufer zieht einen Bollerwagen samt Bierfass hinter sich her, ein anderer (vorne und hinten mit enormen Spoilern ausgestattet) schiebt einen Kinderwagen samt (erwachsenem) Insassen vor sich her. Angeblich suchen sie den flüchtigen Vater von dem Balg.

 

Nicht stimmungsmäßig, wohl aber optisch einer der Höhepunkte des Frankfurter Marathons ist die Alte Brücke (km 12,5) über den Main. Von hier hat man einen sagenhaften Blick auf die Skyline mit dem alles überragenden 259 Meter hohen Commerzbank-Tower. Rechts davon sieht man den Kaiserdom St. Bartholomäus, der Wahl- und Krönungskirche der Römisch-Deutschen Kaiser war. Auch die grüne Kuppel der Paulskirche ist zu erkennen. 1848 bis 1849 tagten dort die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung Deutschlands. Die Alte Brücke selbst gibt es seit mindestens 1222. Achtzehn Mal wurde sie im Laufe der Jahrhunderte zerstört, aber immer wieder aufgebaut.

 

Gleich nach der Brücke eine der hervorragend bestückten Verpflegungsstellen. Bananen und Trockenobst werden angeboten, außerdem Apfelschorle, warmer Tee, Wasser und Isotonisches. Später gibt es auch Cola.

 

Zehn Kilometer geht es jetzt auf langen geraden Straßen durch die südlichen Stadtteile Niederrad mit der Siedlung Goldstein und Schwanheim. Was den inzwischen von den vielen Straßenfesten Verwöhnten vielleicht nicht so gut gefällt, kommt den Tempobolzern zu Gute. Obwohl, so ganz vereinsamt ist auch die Kennedy-Allee nicht und in den fast dörflich anmutenden Niederräder Sträßchen geht sogar ganz ordentlich die Post ab.

 

Bei Kilometer 18 sind wir an der Bürostadt, die jeder kennt, der auf der A 5 Frankfurt passiert. Hinter beschaulichen Schrebergärten ragen die imposanten Verwaltungstürme empor. Es ist schon Tradition, dass einige Seniorengruppen am Marathontag hier ihr Frühstück machen. „Wenn schon nicht mitlaufen, dann wenigstens zugucken“, ist ihr Motto. „Wie bei der Eintracht“, fügt einer hinzu. „Bier oder Äppelwoi?“, fragt mich ein anderer. Herrlich, von wegen Langeweile.

 

Vor Schwanheim klatschen die Marathonis dem Ian-Andersen-Verschnitt Beifall, der in typischer Pose nicht schlechter als das Original Jethro Tull zum Besten gibt. Im Ort selbst werden die Läuferinnen und Läufer von den Bewohnern und etlichen Musikgruppen stürmisch begrüßt. Gegenüber liegt der Industriepark Griesheim, wo 22.000 Menschen arbeiten. Nur der Frankfurter Flughafen hat mehr Beschäftigte.

 

Was, die 10 Kilometer sind schon rum? Alles nicht schlimm, auch die lange Auffahrt zur Schwanheimer Brücke (km 23) nicht, über die wir wieder auf die andere Mainseite nach Höchst gelangen. Kaum sind wir auf Kurs in Richtung der Geburtsstätte des Frankfurter Marathons, gibt’s wieder heiße Rhythmen auf die Ohren. Wie immer ist in Höchst ganz gute Stimmung, vor allem das Musikcorps der Höchster Schlossgarde bindet viele Zuschauer.

 

Aber ehrlich, als wir Höchst in Richtung Nied verlassen, denke ich schon: war’s das? Als Stimmungshochburg darf sich Höchst zumindest an diesem Sonntag um 13.30 Uhr nicht bezeichnen. Da sind die Leute in Nied schon besser drauf. Als wir nach der Unterführung wieder ans Tageslicht kommen, werden wir jedenfalls stürmisch gefeiert.

 

Die wegen der Winde und Einsamkeit gefürchtete Mainzer Landstraße erreichen wir diesmal schon bei km 29. Die „fehlenden“ drei Kilometer holen wir später in der Innenstadt nach. Kein schlechter Tausch, obwohl ich auch diesen Streckenabschnitt (ca. 4 km) nicht für sooo schlimm halte. An den Hängen der Auffahrt zeigt sich der Herbst in seinen schönsten Farben. Dann wird der Blick frei auf Bau- und Supermärkte und andere Gewerbebetriebe, wie man sie an der Peripherie einer jeden Stadt findet. Man spürt das Bemühen, die Gegend etwas aufzupeppen, eine große Verpflegungsstelle und Musikkapellen sorgen für Abwechslung.

 

Gleich bei den ersten Häusern ist ein großer bayerischer Gasthof mit original Münchner Bier und Musik aus den 60ern. Auf der Terrasse jubeln die Fans und mitten drin der Pumuckl alias Dietmar Mücke. „The same procedure as last year“, ruft  er, schon leicht gezeichnet vom Feiern. Recht hat er, ich habe mal Bilder vom letzten Jahr durchgesehen, sogar die Zuschauer sind teilweise die gleichen. Mehr als 6 Stunden wird er heute unterwegs sein und die Expertenstatistik als „Untrainierter“ bereichern. Der Pumuckl und untrainiert, die erste Hälfte lief er in 1:35, barfuss. Aber ok, das hatten wir schon …

 

Am Ende der Frankenallee (km 34,5), durch die uns wieder viele Zuschauer begleiten, genießen wir einen herrlichen Blick auf den Messeturm und die Festhalle. Dann gibt’s wieder Highlife, denn über den Platz der Republik gelangen wir erneut in’s Bankenviertel. Die Zuschauer müssen wir uns teilen mit den Läufern auf der Gegenbahn, die gut 6 Kilometer vor uns liegen. So lange ist die teilweise schon bekannte Schleife zum Rossmarkt, wo der hr1-Band-Contest noch lange nicht zu Ende ist. „Let it be“ bekomme ich gerade noch mit und „Give peace a chance“. Rhythmisches Klatschen der vielen Zuschauer. Nach dem Beatles-Meddley kommt Robbie Williams, dann bin ich durch. Den Eschenheimer Turm (km 39), der mit der Stadtmauer so um 1330 herum errichtet wurde, begucken wir uns diesmal von zwei Seiten.

 

Kurzes Durchatmen, dann die Alte Oper, diesmal frontal und einmal hin und einmal zurück, klasse. Tolle Stimmung, angeheizt von Moderator Artur Schmidt und der sensationellen Riesen-Samba-Gruppe Bloco-X. Wieder frage ich: warum so schnell?

 

Alles geht einmal zu Ende, auch ein langsamer Marathon. Ich stecke den Fotoapparat weg und will die letzten Kilometer nur noch laufen und genießen. Ich freue mich über die Anfeuerungen, die Zuschauer freuen sich über jedes Feedback. Es ist phantastisch. Vor mir der Messeturm, der Hammering Man, der heute null Chancen bei mir hat, und viele Zuschauer. Als es links ab zur Festhalle geht, muss ich doch noch einmal stehen bleiben. Ich lasse mich bejubeln, mache ein Foto, hole tief Luft und laufe auf dem Roten Teppich in die Festhalle ein. Es ist dunkel, bunte Scheinwerfer werfen ihr Licht auf die Läuferinnen und Läufer. Ich kann keine Zuschauer sehen, aber ich kann sie hören, es müssen tausende sein. Die breite meine Arme aus und schwebe ins Ziel. Hab ich gewonnen? Ja, ja, ja. Nicht das Rennen, das Leben!

 

Zwei Stunden und 38 Minuten vor mir war Wilfred Kigen im Ziel, Sieg und Streckenrekord. Den erfolgreichen Lauf von Dieter Baumann habe ich schon erwähnt, bleiben noch die drei Freunde von der Pasta-Party gestern. Reinhold Rothach will unter 3:30 laufen, geht das Rennen schnell an, 47:38 für 10 km und knapp unter 1:40 für die erste Hälfte. Das liegt deutlich unter dem Zeitplan. Ist es zu schnell? Bis km 30 kann er sein Tempo fast halten, dann muss er etwas nachgeben. Nach 3 Stunden, 24 Minuten und 13 Sekunden reißt er die Arme hoch, ist im Ziel und muss an Bernhard Gimpel blechen, der Absprache gemäß sein eigenes Rennen lief und nach 3:15:55 Stunden in die Festhalle einläuft. Michael Hassler ist fast zeitgleich mit Reinhold im Ziel (3:24:25).

 

Einen besonderen Glückwunsch an alle, die heute ihren ersten Marathon „gemacht“ haben.

 

Nach dem Zieleinlauf zeigt sich, dass es die Frankfurter Organisatoren mit ihrem Konzept „Spitzen- und Breitensport unter einem Dach“ ernst meinen. Auch nach fünf Stunden sind die Wärmefolien noch nicht ausgegangen, jeder bekommt eine Medaille. Der Versorgungsbereich ist vom Allerfeinsten. An Getränken (das gesamte Rosbacher-Sortiment, verschiedene Biere, Red Bull, Cola) fehlt es nicht und auch nicht an liebevollen Extras wie warme Suppe und gesalzenen Nüssen. Nichts ist abgezählt, im Gegenteil. „Wieviel?“ fragt die Helferin beim Weizenbier und rückt gleich 3 Dosen raus.

 

Schnell ist man im Kleiderdepot und bei den Duschen. Eine Etage höher klingeln auf der marathonmall noch immer die Kassen, Marathon der kurzen Wege.

 

Ergebnisse

Männer:

1. Kigen, Wilfred (KEN)     02:07:58
2. Rotich, Hosea (KEN)    02:08:11
3. Kurgat, Sammy (KEN)    02:08:38

 

Frauen:
1. Kraus, Melanie (DEU)     02:28:56
2. Zakharova, Svetlana (RUS)     02:29:12
3. Melkevik Otterbu, Kirsten (NOR)     02:29:12
4. Jelagat, Jemima (KEN)     02:29:41
5. Zaituc, Luminita (DEU)     02:30:09
6. Maisch, Ulrike (DEU)     02:32:41

 

9.156 Finisher insgesamt

 

Streckenbeschreibung:
Rundkurs, flach, ohne nennenswerte Steigungen. Gute, asphaltierte Straßen, schnelle Strecke.
 
Zeitnahme:
Champion-Chip. Alle 5 km und bei Halbmarathon Zwischenzeiten.
 
Rahmenprogramm:
3-tägige Messe marathonmall, große Verkaufsausstellung, Ökonomischer Gottesdienst.
 
Weitere Veranstaltungen:
Am Samstag Brezellauf, 5 km durch die Innenstadt
Mini-Marathon (4,2 km)
Staffel-Marathon
Rolli-Marathon
 
Auszeichnung:
Medaille, Urkunde
 
Logistik:
Das Prädikat „Marathon der kurzen Wege“ trägt Frankfurt zu Recht. Alles ist praktisch unter einem Dach, dazu sehr gute Anfahrtswege. Parken entweder auf  dem Rebstock-Gelände (Shuttle-Service) oder bei den Messehallen.
 
Verpflegung:
Alle 5 km Verpflegung und Getränke, ab 12,5 km zusätzlich alle 5 km Getränke. Dazu im Ziel ein regelrechter Basar mit verschiedenen Getränken, Snacks und Obst.
 
Zuschauer:
In der Innenstadt und in den Stadtteilen, beim Start und in der Festhalle Super-Stimmung. 280.000 Zuschauer insgesamt, schätzt die Polizei. Es gibt aber auch durchaus ruhige Streckenabschnitte.

 

Informationen: Mainova Frankfurt Marathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024