Ein kleines Jubiläum steht an – am 8. Juli 2006 jährt sich der Zermatt Marathon zum fünften Mal. Die diesjährige Austragung verspricht eine der spannendsten zu werden: Erstens wagen sich heuer knapp 40 Prozent mehr Läuferinnen und Läufer an die grosse Herausforderung als im letzten Jahr und zweitens ist das Feld der Startenden gespickt mit einigen hochkarätigen Bergmarathon-Spezialisten.
Die Frau mit der sich die Läuferinnen in diesem Jahr zu messen haben heisst Sylke Schmitz und stammt aus Deutschland. Sie geht als Vorjahressiegerin und Titelverteidigerin an den Start. Schmitz hat im letzten Jahr als 4. des Jungfraumarathons auch im Berner Oberland ihre Bergmarathon-Qualitäten unter Beweis gestellt und ist, falls sie sich ähnlich stark in Form präsentiert wie im letzten Jahr, wohl die Frau, die es zu schlagen gilt. Spannend wird es aber auf jeden Fall: Auch die Vorjahreszweite, die Ostschweizerin Claudia Landolt, die im letzten Jahr in Zermatt bei Halbzeit noch in Führung gelegen hatte, ist wieder am Start. Sie hat mit einem 2. Rang am LGT-Marathon in diesem Jahr schon angedeutet, dass sie erneut für eine Spitzenplatzierung am Zermatt Marathon gut ist.
Zum engsten Favoritenkreis bei den Damen zählt auch Carolina Reiber, die Siegerin des LGT-Marathons 2006, die den Zermatt Marathon 2002 und 2003 gewonnen hatte, als das Ziel noch auf dem Gornergrat lag. Die Deutsche Julia Alter will den Zermatt Marathon dieses Jahr nach zwei zweiten Rängen in den Jahren 2003 und 2004 und einem dritten Rang im letzten Jahr ebenfalls unbedingt gewinnen. Schliesslich hegt Britta Müller Ambitionen auf einen Sieg am Zermatt Marathon – oder wird es bei den Damen zu einem Überraschungssieg kommen? Schweren Herzens fehlen wird Lokalmatadorin Nathalie Etzensperger, die zum Zeitpunkt des Zermatt Marathons an den Europameisterschaften in Tschechien im Einsatz steht.
Bei den Herren präsentiert sich die Ausgangslage nicht weniger spannend als bei den Damen. Karl Jöhl ist dennoch Favorit am diesjährigen Zermatt Marathon. Er bringt ein beeindruckendes Palmarès mit an den Start: Gewinner des LGT-Marathons 2005 und 2006 – 2006 mit über 10 (!) Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Ferner war Jöhl Sieger des Gamberney-Berglaufs 2006, errang einen 2. Platz am Graubünden Marathon 2005 (Gewinner in seiner Kategorie) und einen 5. Rang am Jungfrau-Marathon (auch hier Gewinner in seiner Altersklasse). Auch wenn sich in letzter Minute (wie 2005) noch Vorjahressieger Billy Burns anmelden sollte, gilt Karl Jöhl wohl als Hauptanwärter auf den Sieg.
Für eine Spitzenplatzierung gut sind mit Bestimmtheit auch Helmut Schiessl – mit einem ersten Rang am International Sky Race 2006 von Poschiavo und einem zweiten sowie einem dritten Rang am Berglauf Siders-Zinal 2004 und 2005 im „Gepäck“ – oder Francisco Martinez Sanchez, der es am Zermatt Marathon 2004 auf den fünften Platz schaffte. Interesse an einem Start hat auch Martin Kox bekundet, der im letzten Jahr den Aletsch Halbmarathon gewonnen hat. Sein Freund Billy Burns hatte ihm den Zermatt Marathon als einen der schönsten Bergmarathons der Welt empfohlen.
Zwei Namen, die man sich aus Oberwalliser Sicht merken sollte: Der Zaniglaser Karl Leiggener, für den der Zermatt Marathon das grosse Saisonziel darstellt und Martin Anthamatten – vierfacher Finisher am Zermatt Marathon und ehemaliger Eishockey-Spieler, der in diesem Jahr überraschenderweise Gesamt-Dritter und Kategorien-Zweiter am Aletsch Halbmarathon wurde. Martin von Känel, der Vorjahres-Zweite, musste seine Teilnahme infolge einer Verletzung absagen.
Die Marathon-Staffel, die dieses Jahr zum ersten Mal im Programm des Zermatt Marathons figuriert, erfreut sich eine Woche vor dem Lauf grosser Beliebtheit: Mehr als hundert Läuferinnen und Läufer haben sich in den Kategorien Männer, Frauen und Mixed schon eingetragen – weitere Anmeldungen sind noch zu erwarten. Auf den Ausgang der Marathon-Staffel darf man gespannt sein: Erwähnenswert ist die Teilnahme des starken einheimische Duos David Volken und Gilbert Studer. Neben dieser Staffel sind 17 weitere Oberwalliser Staffeln am Zermatt Marathon vertreten. Durch den Staffel-Wettkampf wagen sich viele einheimische Läuferinnen und Läufer erstmals an den Zermatt Marathon, die sich die ganze Strecke von St.Niklaus bis auf Riffelberg (noch) nicht zutrauen.
Der Zermatt Marathon ist (wieder) „in“ – und das nicht nur in der Schweiz und im traditionell stark vertretenen nördlichen Nachbarland Deutschland. Bislang sind Läuferinnen und Läufer aus insgesamt 22 Ländern gemeldet. Gerade auch die Benelux-Länder und die Nachbarländer Österreich, Italien und Frankreich sind 2006 gut vertreten. Doch es gibt auch Läuferinnen und Läufer mit einer weiteren Anreise: Neben den USA, Kolumbien und Südafrika sind dieses Jahr auch Schweden, Finnland, Dänemark, Grossbritannien, Spanien, Portugal, Tschechien, Polen, und Ungarn vertreten. Das Teilnehmerfeld liest sich schon beinahe wie dasjenige einer Fussball-WM.
Erfreulich auch die stattliche Zahl von Einheimischen, die sich für den Zermatt Marathon gemeldet haben: Immerhin 71 Oberwalliser Läuferinnen und Läufer sind dieses Jahr am Start. Ein Grund dafür mag sein, dass der Zermatt Marathon erstmals zum Walliser Berglauf-Cup und zum Laufcup 2006 des LSVO zählt. Anmeldungen sind übrigens noch bis eine Stunde vor dem Start des Zermatt Marathons möglich.
59 Läuferinnen und Läufer nehmen den Zermatt Marathon in diesem Jahr zum fünften Mal in Angriff. Soviel Verbundenheit wollen die Verantwortlichen des Zermatt Marathons am 8.Juli belohnen: Auf alle 5-maligen Finisher wartet ein spezielles Präsent im Ziel. Der Zermatt Marathon bietet übrigens auch für die Zuschauer einiges: Von der fahrenden Tribüne der Matterhorn Gotthard Bahn aus kann das Renngeschehen zwischen St.Niklaus und Zermatt hautnah miterlebt werden und mit dem attraktiven Tagespass geht’s nach dem Durchlauf auf dem Zermatter Bahnhofplatz mit der Gornergrat Bahn hoch auf den Riffelberg, wo im Ziel ein Luftschloss, Verpflegungsmöglichkeiten und Unterhaltung auf die Zuschauer wartet.