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14.09.07
Quelle: PM/Mathias Wenzel
Schwäbische Alb- Marathon 2007 – Favoritinnen und Favoriten kristallisieren sich heraus

Am Samstag, dem 27.10. findet der 17. Sparkassen Alb Marathon über die drei Kaiserberge statt. Der Sparkassen Alb Marathon wird von der DJK Schwäbisch Gmünd organisiert, ist 50 km lang und die größte Ultramarathonveranstaltung Süddeutschlands.


Die mit 1100 Höhenmetern anspruchsvolle und landschaftlich herausragende Strecke verläuft über Beutental, Wäscherschloß, Hohenstaufen, Asrücken, Hohenrechberg und Stuifen zum Schwarzhorn. Von dort kehrt man über Waldstetten, Straßdorf und die Klepperlestrasse zurück nach Schwäbisch Gmünd. Informationen und Fotos gibt es unter www.albmarathon.de.

Favoriten


Bemerkenswert ist, dass sich im Gegensatz zu den Vorjahren mehrere gute und Läuferinnen und Läufer bereits weit vor dem eigentlichen Lauf angemeldet haben, sodass die Benennung von Favoriten dieses Jahr mit weniger Unsicherheit behaftet sein könnte, als in der Vergangenheit. In den letzten Jahren hatten die späteren Sieger nachgemeldet und natürlich können auch dieses Jahr Nachmelder wieder alle Prognosen auf den Kopf stellen.


Allerdings hat bei den Herren Jürgen Wieser, achtmaliger Alb- Marathon- Seriensieger bis 2004 und Inhaber des Streckenrekords von 3:12h nach 2-jähriger Pause wieder seinen Hut in den Ring geworfen. Damit ist klar, dass derjenige, der den Alb Marathon gewinnen will, in erster Linie ihn schlagen muß. An Wiesers jüngsten  Ergebnissen (Sieg beim Marathon in Neustadt an der  Weinstraße und ein knapper 2. Platz beim Hermannslauf) ist auch erkennbar, dass er derzeit  gut in Form ist. Wer gewinnen will muss also eine Zeit von 3:20h anpeilen können, denn dafür ist Jürgen Wieser immer gut.

 

Einer derjenigen, die dafür in Frage kommen, ist der Allgäuer Helmut Schiessl, der vom Alb Marathon 2001 her noch eine  Bestzeit von 3:17h stehen hat. Auch der Slowene Stanislav Ilar (überlegener Sieger der 75 km von Celje), der Tscheche Daniel Oralek (Sieger der 50 km von Minisek mit 10- Minuten- Vorsprung), sowie der Erst- und der Drittplazierte des Rennsteiglaufs, Christian Stork und Matthias Dippacher (beide TSV Jahn Kempten) haben das läuferische Potenzial für eine Zeit um oder unter 3:25 h und denken unterschiedlich intensiv über einen Start nach. Ebenso wie Schiessl wollen sie sich aber erst kurzfristig für oder gegen einen Start entscheiden. Man darf vermuten, dass höchstens einer oder zwei aus dieser Gruppe tatsächlich antreten.


Eventuell sind leistungsmäßig zu dieser Gruppe auch noch Michael Sailer (Alb Marathonsieger 2005, aktuellstes Ergebnis Platz 2 bei den 100 km von Leipzig in 7:29h) und der bereits angemeldete Helmut Dehaut (VT Zweibrücken; mehrfach 2.oder 3. beim Albmarathon mit 3:30h- Bestzeit; aktuell in sehr guter Form – bei der Europameisterschaft im holländischen Winschoten vergangene Woche hat er seine 100km Bestzeit um 14 Minuten (!) auf 7:12h verbessert und damit der DLV- Mannschaft die Bronzemedaille gesichert) zu zählen.


Ebenfalls gemeldet (oder einen Start angekündigt) haben mehrere weitere gute Läufer, für die eine Zeit um 3:30h in Reichweite ist; für einen Wettkampf auf Augenhöhe mit Wieser wäre aber wohl ein Leistungssprung notwendig. Dennoch haben namentlich Hauke Dutschak (Winnenden; Vorjahreszweiter und vor wenigen Tagen Sieger des ebm Marathons Hohenlohe in 2:35h), der Europacupläufer Claus Ubl (Rostock; Drittplazierter der 75km von Celje)  oder auch Harald Sonnentag von der DJK Schwäbisch Gmünd (frisch gebackener Sieger des Ostalb Panoramalaufs in Lautern und aktuell in einer bestechenden Form) gute Chancen zumindest auf einen Podestplatz.

 

Bei allen Zeitvergleichen und -prognosen ist  zu bedenken, dass sich die Strecke durch den Umzug von der Weststadt auf den Marktplatz gegenüber früheren Auflagen mehrfach geändert hat. Zwar war die Strecke immer offiziell vermessene 50 km lang und ging immer über die Dreikaiserberge (die in den letzten 17 Jahren sicher nicht flacher geworden sind), aber im Höhendiagramm (Herausnahme einiger Höhenmeter an der Hummelshalde 2007) und im Detail („eckige“ oder „flüssige“ Streckenführung z.B. am Schwarzhorn) gibt es doch Aspekte, die die Betrachtung von Streckenrekorden etwas relativieren. Insofern ist das Organisationsteam selbst gespannt, ob die neue Strecke nun schneller oder langsamer ist als ihre Vorgänger.

 

Generell legen die Verantalter Wert auf die Feststellung, dass der Sparkassen Alb Marathon als Ultraberglauf besondere Anforderungen an Spitzenläufer stellt. Denn es reicht nicht, wie bei einem flacheren Ultra, den 100km von Biel oder einem der unzähligen Stadtmarathons eine gleichmäßig schnelle Zeit über eine sehr lange Strecke durchzuhalten; es muss der Biss eines Bergläufers dazukommen und auch die Fähigkeit zu verschiedenen Tempowechseln vor allem bei Bergabpassagen.

 

Ein klassischer Bergläufer wiederum, der ja im Normalfall nur einen einzigen Berg hoch läuft und nach Möglichkeit nicht mehr hinunter, stößt von der Streckenlänge her an Grenzen. Abgesehen davon, dass auch noch der Wechsel von kurzen steilen Anstiegen mit kurzen steilen Abstiegen ohne Tempoverlust gemeistert sein will. Spezielle Anforderungen eben, die Athleten mit besonderen Talenten Vorteile  gegenüber bekannteren Marathon- und Ultramarathonspezialisten eröffnen.Im Interesse eines spannenden Laufs ist zu hoffen, dass die leicht erhöhten Siegprämien und die Sonderprämie für Zeiten unter 3:20h das eine oder andere dieser Talente noch aus der Reserve locken werden.

 

Bei den Frauen ist das Favoritenfeld übersichtlich, aber der Wettkampf an der Spitze könnte durchaus spannender werden als bei den Herren. Hier darf man davon ausgehen, dass dieses Jahr wieder eine Zeit unter 4:10h für den Sieg nötig ist. Den Streckenrekord von 3:48h (!) aus dem Jahr 2002 hält Isabella Bernhard (TSG Maxau). Die Vorjahressiegerin Julia Alter, die in 3:59h erstmals seit 2002 die 4h- Grenze unterschritten hat, hat bisher nicht gemeldet.


So tritt als Sieganwärterin Branka Hajek in den Vordergrund, die letztes Jahr bei ihrem 50km- Debüt mit einer Zeit von 4:07h Julia Alter als einzige Athletin etwas Paroli bieten konnte. Dies ist für eine derart junge Läuferin (Jahrgang 1984) im Ultrabereich ungewöhnlich und bravourös. Ihr Können stellte sie auch letztes Wochenende beim ebm Marathon in Hohenlohe unter Beweis, den sie souverän gewann.


Als besonders erfahrene Läuferinnen bilden die ebenfalls bereits angemeldeten Anja Samse (u.a. Platz 2 in 2005 und Sieg in Celje 2007) und Elke Streicher (Sieg beim Thüringen Ultra über 100km 2007) gewissermaßen den Kontrast zu Hajek, denn wenngleich beide beim Alb- Marathon deutlich schwächere Bestzeiten stehen haben und insofern eher Kandidatinnen für Podestplätze sind, so spielt bei derartigen Berg- Ultramarathons doch die Erfahrung eine nie zu unterschätzende Rolle.


In den vergangenen Jahren hatten außerdem mehrere Athletinnen den Alb Marathon mit Zeiten um oder unter 4:10h beendet. Aus diesem Kreis sind besonders Jutta Kolenc und Carmen Hildebrand zu nennen, denen beiden ein Interesse an einem Start nachgesagt wird. Dann wäre hier ein wirklich spannendes Rennen zwischen ihnen und Hajek zu erwarten.

Europacup- Favoriten


Der Schwäbische Alb- Marathon ist der letzte von 6 Wertungsläufen zum Europacup im Ultramarathon. Der Europacup besteht außerdem aus den 50 km von Mnisek pod Brdy (Tschechien), dem 72 km langen Rennsteiglauf, den 100 km von Biel (Schweiz), den 75 km von Celje (Slowenien) und dem Wachau Marathon (53km, Österreich). Deshalb wird in Schwäbisch Gmünd zumindest bei den Herren die endgültige Entscheidung über den Europacupsieg fallen.

 

Im Europacup hat sich die Situation gegenüber der letzten Pressemitteilung leicht geändert, denn inzwischen sind die 75km von Celje dazu gekommen. Damit haben 4 von 6 Läufen stattgefunden von denen ja 3 für die Wertung nötig sind.


Die Zwischenwertungsliste bei den Männern (Wertung 3 von 4 Läufen) führt dank seines dritten Platzes in Celje nun Claus Ubl knapp vor dem Europacup- Veteranen Joerg Kupfer an (umgerechnete Zeitdifferenz zu den jeweiligen Siegern 9752 sec gegenüber 10.391 sec). Dieses Duell allein bietet Spannung.
Schaut man aber auf die Wertung 2 von 4 Läufen so ist nach wie vor Helmut Dehaut in erster Linie wegen seines sensationellen Laufs in Biel (Platz 2 mit 8 Sekunden Rückstand) der klare Favorit  (derzeit 2096 sec).

 

Um die Situation mittels Umrechnung zu verdeutlichen: Falls niemand anderes sich verbessert könnte Helmut Dehaut es sich leisten, beim Alb Marathon über eine Stunde nach dem Sieger ins Ziel zu kommen und dennoch den Europacup gewinnen. Und wer ihn kennt weiß, dass er dazu schon rückwärts laufen müsste. Allerdings können Ubl oder Kupfer sich natürlich noch verbessern. Und dann gibt es da ja außerdem noch den Europacupsieger 2006, Jiri Krejci aus Tschechien und Norbert Lindemann aus Schwalmtal, die beide (in der Wertung 2 von 4 Läufen) in Schlagdistanz zu Dehaut (5075 bzw. 6311sec) liegen und beim Wachau Marathon oder auf der Alb noch das eine oder andere Schnippchen schlagen könnten. Ausruhen ist also für niemanden ratsam. Ein Eingreifen weiterer starker Läufer wie Christian Stork oder Daniel Oralek in die Cupwertung wird dagegen zunehmend unwahrscheinlich, denn diese müssten nun beide verbleibende Läufe in der Wachau und auf der Alb absolvieren.


Geht man zu den Damen über so fällt auf, dass keine der Kandidatinnen für den Europacupsieg in Celje am Start war. Schaut man genauer hin, so haben bisher insgesamt nur 2 Damen bisher 3 Läufe absolviert. In einer ruhigen Minute wäre es sicher interessant herauszufinden, warum es bei den Herren (bisher 36 in der Ecu- Wertung mit 3 absolvierten Läufen) anscheinend deutlich mehr Vielstarter im Europacup gibt als bei den Damen. Aber Thema sind heute ja nun einmal die Favoritinnen auf den Gesamtsieg. Und das ist nach wie vor mit großem Vorsprung Baerbel Lemme vor Antje Krause. Die endgültige Entscheidung wird beim Sparkassen Alb Marathon Schwäbisch Gmünd am 27.10.2007 fallen.
Nach den Zwischenwertungslisten mit 2 absolvierten Läufen sind 27 Frauen und 212 Männer Anwärter auf das Finisher T- Shirt Europacup der Ultramarathone 2007. Im Vorjahr hatten  zum Schluss 166 Männer und 26  Frauen 3 oder mehr Europacupläufe absolviert. Es sieht also so aus, als ob der Europacup auch dieses Jahr neue Anhänger findet.

 

Informationen: Sparkassen Alb Marathon
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