Er siegte in Mainz auf Ansage – und wirkte gestern beim Sporttalk schon nahezu aufreizend selbstbewusst - und kündigte erneut eine 2.14 h an. Dieses Mal setzte er sein Vorhaben trocken um: Andrej Naumov (Ukraine) pulverisierte den alten Streckenrekord von Elljah Mutnadiro (Zimbabwe) aus 2002 (2:16:22 h ) am heutigen Tage in Mainz und schraubte die neue Marke mit nun 2:13:56 h um satte drei Minuten nach oben.
Noch beeindruckender allerdings die Art und Weise, wie Naumov „sein Rennen“ anging, nämlich „generalstabsmäßig“: von Kilometer 4 an zog Naumov das Tempo an und lief ein ganz einsames Rennen, wie man es selten zu sehen bekommt. 38 Kilometer vorn - mit striktem Zeittableau und eisernem Willen - ein imposanter Auftritt und für Naumov die Bestätigung, dass der letztjährige 2. Platz (2.20.00 h) ein Ausreißer war.
Titelverteidiger Marek Dryja ließ bereits früh die Spitze ziehen - er musste sich (auch verletzungsbedingt, er hatte schlecht trainieren können) mit Platz 5 begnügen (2.26:46 h), war aber dennoch nicht enttäuscht. Der junge Keniate Elisha Sawe lief ein sehr „eigenes Tempo“, zog mal an, ließ wieder schleifen – und sicherte sich dann doch überlegen (aber überraschend) Platz 2 in in 2.18:03 h. Der zurückhaltende Schwarzafrikaner hatte sich sehr entspannt mit einer 2.17 - 2.18er-Zeit taxiert – und freute sich wie ein König.
Jaroslaw Cichocki (Polen) lief lange in der Verfolgergruppe und musste Sawe passieren lassen, als sich das Renne entschied. Er sicherte sich Rang drei in 2.20:00 h.
1. Said Ribag 1.08:23 h
2. Mike Mariathassan 1.08:47 h
3. Markus Fachbach 1.10:21 h
Maria Magdalena Teodorascu entthront Dritte Tikhonova deutlich - Lale Öztürk lächelnd ins Ziel: Starke Zweite, in Mainz zum nunmehr dritten Mal
Am Tag vor dem Marathon gab sich die Vorjahressiegerin Yelena Tikhonova (Russland) in farbenfrohem Outfit sehr entspannt – auf der Strecke hingegen bestimmt die Vorjahresdritte Maria Magdalena Teodorascu (Rumänien) ganz klar das Geschehen in einem - vom Blickwinkel auf die erzielten Zeiten - eher „durchwachsenen“ Rennen. War das Topfeld bei der Halbmarathon-Marke noch mit 13 Sekunden eng beieinander, so zog die Rumänin das Tempo auf der zweiten Schleife bis Kilometer 34 extrem an und war auf drei Minuten enteilt.
Etwas überraschend konnte Tikhonova auch Lale Öztürk (Türkei, Zweite in Mainz in 2001 und 2003) nicht mehr folgen. Öztürk kam nach der souverän siegreichen Rumänin (2.43:33 h) rund 10 Minuten hinter der Mainzer Bestmarke als Zweite in 2.48:59 h über die Zeitmessmatte – und hatte auf Tikhonova nochmals fast fünf Minuten herausgelaufen (2.53:43 h).
Daniela Becker aus Wiesbaden wurde in 3.01:50 h „beste Deutsche“ (Sonderprämie) - und wurde Vierte des Gesamtklassements.
1. Inna Lebedeva 1.21:21 h
2. Kerstin Kronberger 1.24:28 h
3. Nina Kuhn 1.29:02 h
Mit 75.000 Zuschauern an der Strecke belegte der Mainz-Marathon auch im siebten Anlauf seine Anziehungskraft. Dauerapplaus von mehreren tausend Zuschauern allein im Start-/Zielbereich und mit einer stimmungsvollen Kulisse auch in den Ortsteilen bei zuschauerfreundlichem (für die Läuferinnen und Läufer dagegen optimalem) Wetter um die 20 Grad - warb der Gutenberg-Marathon 2006 auch bei der sechsten Auflage durch eine angenehme Atmosphäre, die auch 2006 perfekt vom SWR über vier Stunden in Wort und Bild eingefangen wurde.
Besonderen Spaß hatten 2006 erneut 390 Schulstaffeln, die mit je 5 Schülerinnen und Schülern antraten - und nicht selten im Zielbereich noch fulminante Endspurts hinlegten und dafür frenetischen Applaus einheimsten. Annähernd 2000 Schülerinnen und Schüler waren in Mainz dabei. ..
Torsten Purschke sicherte sich in Abwesenheit von Hans Mayerhofer 2006 in Mainz den Sieg – erneut ging es im Spitzenfeld extrem knapp zu. Purschke siegte hauchdünn in 35:25 min mit einem „Wimpernschlag“ vor dem Holländer Cefas Bouman (35:25 min.) - eine Sekunde dahinter kam der Trierer Heribert Ferring (35:26 min) über die Matte.
Bei den Damen siegte Andrea Eskau (Wuppertal) wie im Vorjahr - stellte aber mit 37:19 min einen neuen Streckenrekord auf. Zweite wurde Katja Lüke (Kassel) in 46:34 min.