„Ich bin begeistert, was Ihr hier in Eibenstock im Erzgebirge für einen tollen Sportwettkampf organisiert habt.“ Dies war das Urteil keines geringeren als dem 5-fachen Gesamtweltcup-Sieger im Ski Alpin Marc Giradelli, als ihn Sprecher Christian Herrmann im Zielbereich des Eibenstocker Stadions zum 23 Eibenstocker Drei-Talsperren-Marathons interviewte.
Der seinerzeit für Luxemburg gestartete Österreicher war nicht der einzige Ehrengast an diesem Tag in Eibenstock. Der bekannte DDR Radsportler Martin Götze ließ es sich nicht nehmen, mit seiner Frau und seinem elfjährigen Sohn an der 30km-Runde teilzunehmen. Auch er wurde von Christian vor dem Start interviewt. Martin bedankte sich für das tolle Flair am Start und zeigte sich hoch erfreut über das große Teilnehmerfeld. Ein schöneres Lob konnte es für einen überaus gelungenen Erzgebirgsmarathon 2018 nicht geben.
In der Tat war allein durch das wunderschöne Wetter auch beim Veranstalter, dem Marathonverein Eibenstock e.V., aller Ballast abgefallen, als früh morgens die Autos in der Bergstadt anrollten. Waren doch die letzten beiden Jahre regelrecht im Regen versunken. Mit 1212 gemeldeten Startern lag man in diesem nicht weit vom Teilnehmerrekord entfernt. Es schafften 1132 Sportler den Zieleinlauf, wo sie erstmals zum DTM mit einer tollen hochwertigen Finishermedaille geehrt wurden. Über dieses Souvenir war jeder, der die schweren Strecken geschafft hatte, richtig happy.
Auf die drei Radstrecken kamen von den 746 gestarteten Mountainbiker 704 auch ins Ziel. Bei den drei Laufwettbewerben gingen 466 Sportler an den Start. Davon erreichten 428 Läufer das Ziel. Der DTM 2018 war wieder international. Es starteten Athleten aus Tschechien, Belgien und Italien. Überschattet wurden die Radwettbewerbe von einem schweren Unfall auf der 30km-Strecke, bei dem ein Mann bewusstlos wurde. Viele weitere Stürze zeigten, dass ein Mountainbikerennen kein Spaziergang ist. Deshalb verdient es großen Respekt, dass die zwei nachfolgenden Radfahrer Marcel Köllner und Andreas Wawerek sofort angehalten haben und erste Hilfe leisteten, bis die Bergwacht eingetroffen war. Das ist echter Sportsgeist.
Auch sportlich hatte der 23. Drei-Talsperren-Marathon einiges zu bieten. Im Marathonlauf gab es in Abwesenheit des Seriensiegers der vergangenen Jahre einen neuen Erstplatzierten. Uwe Laenger vom 1. FC Union Berlin gewann in 3:08:58 h vor Marco Möhler aus Haida und Konrad Muhl. Das ist schon interessant: Einen Tag später fand der Berlin Marathon statt und der Erzgebirgsmarathon wurde von einem Berliner gewonnen, der im Siegerinterview sagte, „Die Strecke war gar nicht so schwer, aber der letzte Anstieg, die letzten 2 km waren echt ein Hammer.“ Aber im Erzgebirge geht es nicht ohne Berge.
Bei den Frauen siegte Mandy Herold aus Niederdorf in 4:01:53 h vor Jacqueline Kaldenhoff von den Rennschnecken Mittweida und Christiane Türke vom Landesamt für Steuern und Finanzen. Beim Halbmarathon holte sich Philipp Dressel-Putz von der LATV Plauen in 1:18:23 h den Titel vor Stefan Seidel von der SG Adelsberg und dem Italiener Luca Giovenzana von der TU Chemnitz. Bei den Damen setzte sich Sylvia Fritsche aus Schneeberg in 1:38:14 h gegen Susan Weigert von der LG Vogtland und Sophie Busch vom Sächsischen Justizministerium durch.
Die Siegerehrung zu diesen Wettbewerben nahm Ehrengast Martin Götze vor. Auch er gab im Gespräch mit dem Schirmherrn interessante Einblicke in den DDR Straßen Radsport. Sein schönster Sieg war der Gewinn der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Seoul 1988.
Alle Sportler waren auch in diesem Jahr des Lobes voll ob der guten Organisation des größten Volkssportereignisses im Ausdauersport im Erzgebirge. 180 Helfer an der Strecke, an den Verpflegungspunkten, im Stadion und in den rückwärtigen Bereichen sorgten für ein rundherum gelungenes Sportereignis. Ihnen gilt ein großer Dank, der jeweils zu den Siegerehrungen von den Sportlern mit minutenlangem Beifall gezeigt wurde.
Das Organisationsteam des Marathonverein Eibenstock e.V. hat wieder ganze Arbeit geleistet. Das konnte auch ein 15minütiger Technikausfall zur Siegerehrung nicht schmälern. Überall an der Strecke säumten Zuschauer den Weg und spendeten den Sportlern Beifall. Die herrliche Landschaft präsentierte sich bei herrlichem Sonnenschein von ihrer besten Seite. Für Zuschauer und Sportler war die Überquerung der Staumauern an diesem Tag Gänsehaut Feeling pur. Der Auersberg glich am Anstieg einer Tour de France Etappe „Besser geht es nicht.“, urteilten nicht wenige Sportler kurz vor dem Ziel und im Zielbereich zu den Zuschauern und Helfern. Eine Veranstaltung mit solch familiären Flair findet man nicht mehr allzu oft.
Laufberichte | ||||||
20.09.20 | „Glück auf“ zum Jubiläum |
Anton Lautner | ||||
20.09.08 | Wurzelrudi, 3 Talsperren und ich |
Tilo Kramer | ||||
16.09.06 | Glück auf |
Klaus Duwe |