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Laufberichte

Streckenrekord mit Ansage

20.04.08

Am Sonntag, dem 20. April 2008, wurde die mittlerweile 6. Auflage des Weiltalweg-Landschaftsmarathons ausgerichtet. Ich hatte mich schon riesig auf meine Teilnahme an dieser sehr attraktiven Laufveranstaltung gefreut. Zwar führte die zweimal zu durchlaufende Runde des am selben Tag durchgeführten "RheinEnergie Marathon Bonn" unmittelbar an meiner Wohnsiedlung vorbei. Da ich mich derzeit jedoch nur in wenigen Ausnahmefällen für den Rummel von Stadtmarathonläufen begeistern kann und viel lieber in Ruhe durch herrliche Landschaft laufe, war mir von vornherein klar, dass alleine ein Start beim Weiltalweg-Landschaftsmarathon für mich in Betracht kommen würde.

Bei diesem handelte es sich wie in all den Vorjahren um den vom Zweckverband "Naturpark Hochtaunus" veranstalteten "Punkt-zu-Punkt-Lauf" (Start- und Zielort waren mithin nicht identisch), der durch die wunderschöne Mittelgebirgsregion des Taunus führte. Der Start erfolgte wiederum um 9.30 Uhr an der modernen und großzügig gestalteten Hattstein-Halle in Arnoldshain (Hochtaunus). Da dort nur in begrenztem Umfang Parkmöglichkeiten vorhanden sind, war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nahe gelegt worden, ihre Fahrzeuge am Zielort abzustellen und sich von den dort bereitstehenden Omnibussen kostenlos zum Startort bringen zu lassen.

Nachdem sachte bergab verlaufend der bekannte Ferienort Schmitten erreicht war, führte die Laufstrecke über den landschaftlich unglaublich reizvollen Weiltalweg, der Namensgeber jener empfehlenswerten Laufveranstaltung ist. Ab Weilmünster nutzte der Kurs ca. 10 km lang die zu einem Rad- und Wanderweg umfunktionierte Trasse der stillgelegten Eisenbahnlinie Grävenwiesbach - Weilburg. Auf einigen Abschnitten (z.B. innerhalb der passierten Orte) war die Laufstrecke asphaltiert. In überwiegendem Maße wurden jedoch befestigte Wege mit stabilem Untergrund und gutem Belag belaufen. Somit hatten die Regenfälle der vorangegangenen Tage auch nur wenige Stellen des Kurses geringfügig in Mitleidenschaft gezogen.

Aus den Angaben "Startort 490 m üNN - Zielort 128 m üNN" und aus der Bezeichnung "Weiltalweg" konnten regionfremde Erstmalsstarter/innen zu dem Trugschluss gelangen, es mit einem stetig bergab verlaufenden oder flachen Kurs entlang eines Flusslaufes zu tun zu haben. Da der Taunus aber bekanntlich ein deutsches Mittelgebirge ist, verliefen die beiden ersten Drittel der Marathondistanz in einem fast ständigen Bergauf und Bergab, wobei manch "giftige" Steigung zu bewältigen war. Das letzte Streckendrittel kann trotz einiger Stellen, an denen innerhalb weniger Meter ein geringer Höhenunterschied überbrückt werden musste, als flach bezeichnet werden.

Nach jeweils ca. 5 km waren Verpflegungsstellen eingerichtet worden, die man des problemloseren Aufbaus wegen im Inneren zu durchlaufender oder am Rande tangierter Orte platziert hatte. So passierten die Läufer/innen in Hunoldstal, Neuweilnau, Rod an der Weil, Emmershausen, Audenschmiede, Weilmünster, Freienfels und Guntersau Versorgungsposten, an denen stilles Mineralwasser, Apfelschorle und Iso-Getränke sowie später auch Bananenstücke angeboten wurden.

Zielort war wie immer die von mir sehr geliebte Stadt Weilburg, deren sehenswerter historischer Kern mit seiner imposanten Schlossanlage von der Lahn umflossen wird und die aus meiner Sicht zu den schönsten Residenzstädten Deutschlands zählt. Auf dem großflächigen Festplatz an der Hainallee befanden sich der Zieleinlauf, ein geräumiges Festzelt (in dem die Siegerehrungen durchgeführt wurden und für das leibliche Wohl gesorgt war), zahlreiche Duschcontainer und in ausreichendem Maße Parkgelegenheiten.

Mit 6:30 Stunden Sollzeit war das Zeitlimit für den Weiltalweg-Landschaftsmarathon bereits recht großzügig bemessen. Daher galt es, die Organisation bezüglich der Veranstaltungsdauer nicht noch mehr zu strapazieren. Deshalb hatte man zu erfüllende Zwischenzeiten festgelegt. So mussten der km 10 (in Neuweilnau) innerhalb von 1:30 Stunden, der km 20 (in Emmershausen) innerhalb von 3:00 Stunden, der km 30 (in Weilmünster) innerhalb von 4:30 Stunden und der km 40 (in Guntersau) innerhalb von 6:00 Stunden passiert sein. Wären Teilnehmer/innen nach den vorgenannten Durchgangszeiten am jeweiligen Kontrollpunkt eingetroffen, hätten sie sich in einem vom Veranstalter bereitgestellten Bus zum Zielbereich fahren lassen können.

Alle Teilnehmer/innen bekamen bei der Abholung ihrer Startunterlagen ein hochwertiges Funktionsshirt mit Veranstaltungsaufdruck ausgehändigt. Allen Zielankömmlingen wurde von Damenhand eine Medaille umgehängt. Deren eigenwillige, aber durchaus ansprechende Form entsprach dem gemeinsamen Umriss der teilweise durchlaufenen Kreise "Hochtaunus" und "Limburg-Weilburg".

Der auf der Rückseite der Medaillen (die ja bereits im Vorfeld einer Veranstaltung angefertigt werden müssen) eingravierte Schriftzug "Lauf in den Frühling" wäre woanders eine riskante Prognose gewesen, da der Monat April ja für seine Witterungskapriolen sprichwörtlich bekannt ist. Solche Ungewissheit trifft aber nicht für den Weiltalweg-Landschaftsmarathon zu. Alle seine bisherigen Auflagen waren von schönem Wetter begleitet, und dies sollte auch in diesem Jahr nicht anders sein. 

Zwar war der Himmel vormittags noch bedeckt und die Temperatur angenehm kühl. Damit herrschten im Grunde genommen ideale Bedingungen für einen Marathonlauf. Exakt zur Mittagsstunde durchbrach die Sonne jedoch erstmals die Wolkendecke, und bereits am frühen Nachmittag hatte sie dann endgültig die Oberhand gewonnen. Mithin konnte man sich nun an gewohnt schönem Weiltalweg-Wetter erfreuen. Für die noch auf der Strecke befindlichen Läufer/innen aus dem hinteren Teilnehmer/innenfeld wurde es jetzt allerdings so richtig warm, was sich aber insofern erträglich gestalten ließ, als man den überwiegenden Teil der restlichen Distanz im Schatten von Bäumen zurücklegen konnte.

In einem im Vorfeld der Veranstaltung mit Birgit Roos, der "guten Seele" und "Frau für alle Fälle" vom Bereich Anmeldung bis hin zum Bereich Siegerehrung, geführten Telefongespräch hatte Marco Diehl, der bereits die letzten drei Weiltalweg-Landschaftsmarathonläufe und - sofern ich mich nicht irre - auch die ersten beiden Auflagen gewonnen hatte, gescherzt, dass es eigentlich an der Zeit wäre, wieder einmal den Streckenrekord zu verbessern. Welches Mitglied im Organisationsteam eines namhaften Marathonlaufes würde solch eine Bemerkung nicht mit offenen Ohren und hoffnungsvollem Herzen zur Kenntnis nehmen.

Doch aus Spaß wurde erfreulicherweise Ernst. Marco Diehl durchlief in einem gnadenlosen Temporennen den "sehr anspruchvollen Kurs" und schaffte daraufhin nicht nur die in Erwägung gezogene Verbesserung des Streckenrekordes, sondern er unterbot zudem auch noch die 2½-Stunden-Marke. Da verbleibt einem staunenden und begeisterten Betrachter wie mir nur noch, zu dieser Superleistung ganz, ganz herzlich zu gratulieren.

Ergebnisse der erstplatzierten Frauen:

1. Antje Krause - Marburg - USC Marburg - 3:12:29,4 Stunden
2. Prisca Lepper-Schwarzer - Oberursel - RFC Oberstedten - 3:14:29,9 Stunden
3. Sandra Christmann - Fischbachtal - Lauftreff Fischbachtal - 3:15:10,9 Stunden

Ergebnisse der erstplatzierten Männer:

1. Marco Diehl - Butzbach - TSV Friedberg-Fauerbach - 2:29:21,8 Stunden
2. Eric le Mercier - Runkel - LG Brechen - 2:40:43,3 Stunden
3. Frank Stephan - Bad Soden - LG Offenbach - 2:41:57,9 Stunden

 

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