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Laufberichte

Uli, die Wette gilt!

03.07.10

Es klingelte an der Haustüre, Bernd, ein Lauffreund aus Königsbrunn, stand vor der Türe. Uli war schon da. Wir hatten uns zu einer kleinen Pasta-Party verabredet um dann gemeinsam an der zweiten Auflage der Ulmer Laufnacht teilzunehmen. Bernd ist genauso wie ich ein begeisterter ´Ultra´, der besonders Landschaftsläufe schätzt. So ein Nachtlauf auf einer großen Schleife ist also für ihn genau das Richtige. Mit Uli, einem aktiven Triathlet, genoss ich erstmals den Luxus eines Radbegleiters. Endlich, denke ich, endlich endet die lange ´Vorbereitungswoche´. Nicht das Training bestimmte den Ablauf der vergangenen Tage sondern diverse Mäharbeiten entlang der Strecke, die Organisation eines Verpflegungspostens und manches mehr. Die Ulmer Laufnacht ist meine Heimatveranstaltung und verläuft fast an unserer Haustür vorbei. Und so stand ich den Organisatoren gerne mit Rat und Tat zur Seite. Dem Wetterbericht zufolge sollte es auch in der Nacht und am nächsten Morgen warm bzw. sehr heiß werden. Zusätzliche Wasserstationen und vor allem mehr Flüssigkeit musste organisiert werden. Wohl angeregt durch die Vorkommnisse beim Zugspitzlauf hat der Veranstalter kurzfristig noch eine eindringliche Wetterwarnung per Email verteilt.

Die Pasta war schnell verdrückt, wir unterhielten uns noch ein wenig über die Strecke und der angepassten Lauftaktik bei den heißen Witterungsbedingungen. Frühzeitig haben wir uns zum Start nach Blaustein aufgemacht. Das Pflichtprogramm mit dem Abholen der Startunterlagen war unkompliziert, alles ging ruhig und flott über die Bühne. Eine Erklärung zum Chip und zur Wetterwarnung musste quittiert werden. Dann das Kürprogramm in der Lix- Halle: großes Wiedersehen mit vielen Ultras nicht nur aus der lokalen Szene. Anscheinend hat es sich herumgesprochen, dass in Ulm was geboten wird. Ein Hunderter auf einer großen, vom DLV vermessenen Schleife sind nur die nüchternen Fakten. Interessant auch das Briefing mit Informationen zur Veranstaltung, dem Streckenverlauf, der Markierung und den Gegebenheiten an den Wechselpunkten. 

Nach dem gelungenen Debüt im letzten Jahr war erstmals ein Staffellauf im Achterteam im Angebot. Nicht ausgesprochene Langstreckler kommen so in den Genuss eines großen Nachtlaufes. Angereichert mit den Herausforderungen von 7 Wechselstellen. Für die 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestimmt ein richtig anspruchsvolles Laufabenteuer, schon der Organisation wegen.

Gut 5 Minuten vor dem Start begann ein imposantes Feuerwerk mit viel Licht und Donner. Schön, dass die Phyrotechniker uns Läufer an ihrer Kunst teilnehmen ließen, denn bei der Premiere im letzten Jahr erlebte das zuvor gestartete Läuferfeld das Spektakel nur im Rückblick. Mit dem leicht verzögerten Startschuss wurden wir auf die Stadionrunde geschickt, die stimmungsvoll und passend zum Feuerwerk mit abbrennenden Lichtfontänen geschmückt war. Ein unvergleichliches Starterlebnis mit bleibendem Erinnerungswert.

Über 1000 Gesamtteilnehmer davon 246 Einzelstarter auf der 100 km-Distanz, 72 haben 50 km gewählt, 92 Vierer- ,25 Achterstaffeln und 3 Zweierstaffeln - so die nüchterne Bilanz.

Es hätten vielleicht ein paar mehr sein können, wenn nicht eine Woche zuvor der Fidelitas Nachtlauf in Karlsruhe am gleichen Tag der Thüringer Ultra und am Sonntag der Eselsburger Tal-Lauf stattgefunden hätten. Eine Herausforderung bleibt also die terminliche Optimierung, gab es doch im letzten Jahr schon Diskussionen wegen der Überschneidung zu Biel.

Nach etwa vier Streckenkilometern aufwärmen stieg das Gelände zunächst noch kaum spürbar an. Mit jedem Streckenkilometer nahm die Steigung zu und ab dem 8.km wurde es erstmals richtig unangenehm. Mit dem Hochsträß, ein kleiner Höhenzug im Ulmer Westen, wurde alsbald der höchste Punkt der Nachtrunde erreicht. Das waren immerhin schon einmal 150 Höhenmeter von insgesamt knapp 900.

Nach einem erholenden Flachstück und einer Kehre war rechts erstmals das noch ferne Erbacher Schloss zu sehen. Bei km 18 werden wir es passieren. Vorwiegend bergab kam schnell der erste Wechselpunkt der Achterstaffeln mit dem Verpflegungspunkt (VP) bei Eggingen. Hier warteten die zuvor auf die Strecke geschickten Radbegleiter geduldig auf ihre Schützlinge. Uli hat mich schnell gefunden. Ich glaube, er hat sich zum Ziel gesetzt, mich mit einer ordentlichen Zeit ins Ziel zu puschen. Als Triathlet versteht er eine Menge davon und war bestimmt noch mehr motiviert als ich.

Zwei neu errichtete große Solaranlagen wurden passiert. Danach kam ein langer aber gut präparierter Wiesenweg. Ein paar Gegenanstiege und zuletzt die steile Straßenrampe hoch zum Erbacher Schloss gaben einen weiteren Vorgeschmack, auf das was die Nacht noch so zu bieten hatte. Die etwas düster wirkende Bahnunterführung markierte den Übergang zum beleuchteten Donauwinkelstadion, ein erstes wichtiges Etappenziel und Wechselpunkt der Staffeln nach den ersten 20 km.

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Informationen: Ulmer Laufnacht
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