Da der Ruhrmarathon ausgefallen ist begann, meine Saison mit dem Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg. Meinen Vorsatz, dort den ganzen Marathon zu laufen, ließ ich fallen als ich las, dass die Sollzeit 5:30 Stunden sei und man von der Polizei von der Strecke geführt würde, wenn man die entsprechenden Zwischenzeiten überschreiten würden. Also, dann eben nur einen Halbmarathon.
Als ich gegen 8.00 Uhr Duisburg erreichte, regnete und hagelte es und es war ungefähr 2° C kalt. Ich musste innerlich ein wenig lachen, weil ich bei der Anmeldung jemanden getroffen hatte, der sich nur für einen Halbmarathon angemeldet hatte mit der Begründung, Ende April sei ihm zu warm zum Marathon laufen.
Pünktlich zum Start hörte der Regen allerdings auf. Die Duisburger hatten
auch in diesem Jahr wieder ein Volksfest aus dem Start gemacht. Trotz des Wetters sah man viele gutgelaunte Menschen. Die Strecke führte zunächst mitten durch die Industriestadt Duisburg, wo es vielfach noch nach „typisch Ruhrgebiet“ aussieht. Ein paar Freiburger, die neben mir liefen, waren jedenfalls ein wenig entsetzt.
Trotz der frühen Stunde waren doch einige Zuschauer an der Strecke, die den Läufern und Läuferinnen sehr freundlich applaudierten. Bei Kilometer 5 war die erste Verpflegungsstation. Während man bei anderen Läufen gelegentlich gut beraten ist, eigene Verpflegung mit zu nehmen, so kann man in Duisburg getrost darauf verzichten. Alle 2,5 Kilometer findet man einen gut sortierten Versorgungsstand.
Die Betreiber der Versorgungsposten scheinen sich gegenseitig Konkurrenz zu machen. Von Wasser, Apfelsaftschorle über Isogetränke und Cola gibt es alles - und das an jedem Stand. Zusätzlich zu den offiziellen Versorgungsständen hatten noch zahlreiche Duisburger private Versorgungsstände aufgebaut. Hier konnte man von frischgezapften Pils bis Multivitaminssaft alles bekommen, wenn man wollte.
Nach Kilometer 12 geht es in die schöneren Gegenden von Duisburg. Hier beginnt allerdings das einzige Problem des sehr gut organisierten Marathons. Halbmarathonis, Inlineskater und Marathonis treffen aufeinander und das auf engen Straßen. Man sollte also schnell reagieren, wenn man den Ruf hört: "links vorbei". Ein Läuferneuling neben mir wähnte sich in trügerischer Sicherheit, weil er dachte, die grüne Linie auf der Straße dient zur Trennung zwischen Inlinern und Läufern.
Sehr schön waren unterwegs die zahlreichen Bands und Trommlergruppen, wobei die Sambabands, zur Enttäuschung der Männer, doch sehr warm bekleidet waren.
Leider bekam ich ab Kilometer 17 Schwierigkeiten. Ich traf den Mann mit dem Hammer, den ich sonst beim Halbmarathon nie erlebe. Dabei wurde die Strecke jetzt sogar richtig schön. Durch breite Alleen ging es zurück zum Stadion. Viel Publikum und Musik sorgten für Volksfeststimmung auf den letzten Kilometern.
Dann der tolle Einlauf ins Stadion. Mit Hilfe der mitlaufenden Vereinskollegen und meines Laufpaten habe ich mich doch noch ins Ziel geschleppt. Da ich in diesem Jahr auch an einem Laufprojekt teilgenommen habe, bin ich auch unterwegs von den Laufpaten sehr nett betreut worden. Eigentlich wollte ich gerne unter 2:30 Stunden laufen. Trotz des schönen Laufs, den netten Laufpartnern und der guten Organisation ist daraus aber leider nichts geworden. Das schöne Finishershirt, die Finisherrose und das nette Ambiente entschädigten mich dann im Ziel.
Duisburg empfehle ich allen, die nicht die riesigen Cityläufe mögen, aber gerne auf einer flachen Strecke bei guter Organisation und tollen Publikum einen Marathon oder Halbmarathon absolvieren möchten.
Flacher Rundkurs durch die Stadt Duisburg mit schönen und weniger
schönen Strecken und Ecken. Start und Ziel im Wedaustadion.
Volksfest am Stadion, viele Sambagruppen unterwegs.
Medaille, Puma-Funktionshirt (auch für den Halbmarathon), Kleiderbeutel mit Proben, Pastaparty, CD mit Zieleinlauf, Urkunde
alle 2,5 Kilometer wie schon im Bericht beschrieben.
gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S-Bahn, Bus)
Es stehen ausreichend Parkplätze direkt am Stadion zur Verfügung.
Etwa 9.000 Starter auf allen drei Strecken