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Laufberichte

Vamos a la Palma – Sonne, Strand, Marathon

19.10.08

5. TUI Mallorca Marathon Palma de Mallorca am 19. Oktober 2008
Der schönste Inselmarathon der Welt - 

 - so bezeichnen die Veranstalter der TUI Espana den TUI Marathon Palma de Mallorca. Betrachtet man die Teilnehmerzahlen spricht einiges für diese Auszeichnung. 6.310 Läufer aus 50 Nationen nahmen teil und sorgten auch in 2008 für einen starken Zuwachs an Teilnehmern (plus 20%).

Inspiriert von positiven Berichten aus den Vorjahren entschloss ich mich das Jahr 2008 läuferisch auf Mallorca ausklingen zu lassen. Was kann es schöneres geben als die Kombination eines Kurzurlaubs mit der Teilnahme am Marathon auf Mallorca? Eine schöne Art die Laufsaison 2008 zu beenden.

Sonne pur bei Stadtbummel

Nach nur zwei Stunden Flug von Köln-Bonn stieg ich in Palma bei bestem Wetter aus dem Flieger und nahm mein Quartier im Hotel Valparaiso Palace in Palma. Das Hotel liegt auf einem kleinen Hügel und man hat von dort einen fantastischen Blick über die Bucht von Palma und die Stadt mit der berühmten Kathedrale La Seu.

Über Mallorca und Palma möchte ich an dieser Stelle nicht viel berichten. Nur einen Tipp erlaube ich mir. Bislang hatte ich noch nicht das Castell de Bellver besucht. Es liegt auf dem Nachbarhügel des Hotels und man hat von dort einen wunderbaren Blick über Palma, das Meer und die Bucht von Palma sowie das bergige Hinterland. Die wehrhafte Anlage wurde als Königsschloss 1309 fertig gestellt. Sie war jedoch nur kurz Residenz von Jaumes II und wurde später u. a. als Kerker verwendet. Einer der vier Türme ist abgesetzt und vom Dach der kreisrunden Anlage aus zu erreichen.

 

Marathon Market am Parc de la Mar

Am Freitag mache ich mich auf zum Besuch der Marathon-Messe. Wie schon zur ersten Austragung geplant, konnte nach Fertigstellung der Tiefgarage unter dem Parc de la Mar zu Füßen der Kathedrale dieses Jahr erstmals die Marathon-Messe eingerichtet werden. Der neue Standort mit seinem weitläufigen Gelände ist bestens für die Errichtung der Marathon-Messe geeignet. Zudem bietet sich den Besuchern ein einzigartiges Umfeld. Auf der einen Seite das Meer und die Bucht von Palma, auf der anderen Seite die Kathedrale La Seu, der Königspalast und die Altstadt.

Das Gelände bietet reichlich Platz nicht nur für die Aussteller der Marathon Messe. Auch die Startnummernausgabe und die Pasta Party finden hier statt. Ich bekomme gar nicht genug vom dem einzigartigen Umfeld und lasse das Flair auf mich wirken. Fast verpasse ich noch die Abholung der Startunterlagen, die freitags bis 19.00 Uhr möglich ist. Samstag und am Sonntag wäre aber auch noch Zeit dazu (11-19 bzw. 6.30-9.00 Uhr).

In der Stadt herrscht schon Marathonstimmung. Überall sieht man Läufer mit ihren knallgelben Startbeuteln.

Erholung bei Pasta Party

In Palma sollte man auf keinen Fall einen Besuch der Kathedrale La Seu versäumen. La Seu ist wohl das berühmteste Gebäude der Stadt, ja der ganzen Insel Mallorca. Im Innern ist besonders schön die aus 1236 Glasteilen bestehende Fensterrose in der Hauptapsis, die bei Sonneneinfall bunte Lichtspiele hervorbringt. Gleich neben La Seu liegt der Königspalast  Palau de S’Almudaina. Ein Besuch hier ist ebenfalls zu empfehlen wie ein Rundgang durch die Altstadt von Palma, die zum Weltkulturerbe gehört. Die engen und verwinkelten Gassen werden morgen mehrere Tausend Läufer aufnehmen. Ich lasse mir Zeit und bummle über die schönen Plätze und Gassen. Sehr sehenswert ist u. a. die Plaza Major, der Hauptplatz der Oberstadt.

Zum Abschluss gehe ich zum Parc de la Mar und lasse mir eine Pasta schmecken. Den Gutschein zur Pasta Party gibt es mit den Startunterlagen. Diesen liegt ebenfalls ein Gutschein für das Finisher-Shirt bei. Das Funktionsshirt kommt bei den Läufern gut an. Es passt mit seinem ärmellosen Zuschnitt gut zur sonnigen Urlaubsinsel Mallorca.

Zum Abschluss des Nachmittags schaue ich mir noch die über 1.000 Kinder an, die an den diversen Kinder-Läufen am Rande des Parc de la Mar teilnehmen. Die Stimmung und auch der Ehrgeiz bei manchen Startern sind hier schon wie den Großen.

Auf meinem Rückweg zu Fuß zum Hotel entlang der Hafenpromenade betrachte ich die vielen Yachten. Alles sieht sehr gepflegt aus. Es liegen schon einige Millionen hier vor Anker. Auch das Traumschiff AIDA hat im Hafen festgemacht.

Informationen: Palma de Mallorca Marathon
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Kampf der Giganten

Beim kleinen Jubiläum der 5. Austragung des Marathon Palma de Mallorca waren auch prominente Teilnehmer am Start. Der König selbst gab sich wieder einmal die Ehre. Die Rede ist von Schlagersänger Jürgen Drews, dem selbsternannten König von Mallorca. Jürgen Drews war auf Mallorca 2005 seinen ersten Marathon gelaufen und will auch 2008 wieder starten. Ihm zur Seite steht Hajo Schumacher, der in der Laufszene mit seinen Kolumnen bei Spiegel Online Kultstatuts hat. Seine Figur des deutschen Wunderläufers Achim Achilles ist einfach köstlich. Ich freue mich jede Woche auf seine Kolumne.

Aber kann Achim dem König Paroli bieten? Achim selbst bezeichnet das Duell als „Kampf der Giganten“. Es wird ein spannendes Duell über die Halbmarathondistanz erwartet. Leider nur Halbmarathon denke ich, zu gerne hätte ich aus dem Zweikampf einen Dreikampf gemacht. Ich habe aber Verständnis für die beiden. Schließlich ist es Ihnen aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht möglich am Vortag anzureisen. Sie fliegen erst am frühen Morgen des Lauftages ein und kommen direkt in den Startbereich am Parc de la Mar.

Ich habe sogar Gelegenheit die beiden bei ihren Vorbereitungen für den Lauf zu sehen und mache gleich einige Fotos für meinen Bericht. Als weitere prominente Teilnehmerin sehe ich die Moderatorin und Schauspielerin Milka Loff Fernandes. Sie will in Palma ihren ersten Marathon bestreiten.

Ich nehme es vorweg. Auf der Strecke sehe ich alle drei – Jürgen, Achim und Milka – wieder und habe viel Spaß mit ihnen. Später davon mehr.

Start in einen sonnigen Marathontag

Nach der kostenfreien Anfahrt mit dem Stadtbus gebe ich meinen Kleiderbeutel im Parc de la Mar ab und begebe mich in meinen Startbereich. Punkt 9.00 Uhr gibt Dr. Micheal Frenzel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, den Startschuss in einen sonnigen Marathontag. Über 1.200 Marathonläufer machen sich auf den Weg und werden dabei von fast 2.500 Halbmarathonis begleitet. Um 9.20 Uhr gehen mehr als 1.000 10-km-Läufer auf die Verfolgung.

Das Wetter ist herrlich. Die Sonne strahlt und lässt hohe Temperaturen für den weiteren Verlauf des Tages erwarten. Beim Start ist es noch angenehm temperiert. Zudem gibt es nahezu keinen Wind. Die Stimmung unter den Läufern ist gut, kein Wunder bei dem schönen Wetter und dem fantastischen Ambiente um den Startbereich am Parc de la Mar.

Abwechslungsreiche Strecke

Die Strecke des Marathons führt an vielen Sehenswürdigkeiten Palmas vorbei und ist schon etwas Besonderes. Salopp formuliert geht es zuerst links der Altstadt bis Porto Pi und zurück. Dann durch die Altstadt und für die Marathonis bis zum Ballermann und von dort am Strand entlang zurück. Die Halben dürfen schon nach Verlasen der Altstadt in den Zielbereich am Parc de la Mar laufen.
Wenn man die Kathedrale zum siebten Mal erreicht ist man als Marathoni im Ziel.

Palma schläft noch

Beim Start laufen wir zum ersten Mal an La Seu und dem Königspalast vorbei. Auf den ersten Kilometern über die breite Hafenpromenade zieht sich das Starterfeld rasch auseinander. Ich laufe heute nicht auf Zeit und trabe im hinteren Teil des Feldes. Das Lauferlebnis steht im Vordergrund. Schnell laufen ist nicht mein Ding bei dieser tollen Strecke.

Vorbei geht es am Hafen mit den vielen Yachten. Rechts der Hafenpromenade laufen wir an mehren Windmühlen vorbei. Leider sind einige davon stark im Verfall begriffen. Es folgen viele große Hotels, deren Gäste wohl noch schlafen oder frühstücken. Zuschauer sieht man so früh am Morgen kaum. Das tut aber der guten Stimmung unter den Läufern keinen Abbruch.

Für Stimmung sorgen die verschiedenen Musikgruppen am Rande der Strecke. Die Musikgruppen sind international. U. a. werden geboten: Brasilianische Tanz- und Musikgruppen, Mexikanische Musikgruppe, Flamenco Show, Spanische und Mallorquinische Folklore …

Gegenverkehr

Kurz vor der ersten Wendemarke bei km 5 in Porto Pi sehe ich die beiden Giganten Achim und Jürgen auf der Gegenseite vorbeilaufen. Beide sehen locker und entschlossen aus. Milka folgt wenig später. Auch sie ist locker unterwegs.
Es geht nun wieder den bekanten Weg zurück. Diesmal laufen wir aber auf der anderen Straßenseite der Hafenpromenade. Mittlerweile haben die 10-km-Läufer ihr Rennen gestartet und sich auf die Verfolgung begeben. Wir laufen bis zur Mole und biegen dort rechts auf die Mole ab. Erneut kommt uns „Gegenverkehr“ entgegen. Wieder sehe ich Achim und Jürgen im harten Zweikampf und auch Milka.

Vorbei geht es an vielen Yachten auf dem Trockendock und zu Wasser. Es ist schon beeindruckend die großen teuren Luxusschiffe aus nächster Nähe zu sehen.

Nach dem Wendepunkt auf der Mole biegen wir nach rechts ab und laufen zwischen Meer und Parc de la Mar bis an zu einem weiteren Wendepunkt. Und wieder kann man sich im Vorbeilaufen seine Mitstreiter auf der anderen Seite anschauen, allerdings trennt diesmal ein breiter Grünstreifen die Läufer.
Als wir noch auf dem Hinweg zum dritten Wendepunkt der Strecke am Startbereich vorbeilaufen sehe ich wie auf der anderen Seite Ordner im Zielbereich versuchen die ersten 10-km-Läufer in den Zielkanal zu dirigieren. Kein einfaches Unterfangen in der Masse der Marathonis und Halbmarathonis.

Laufen durch das Weltkulturerbe

Das zweite Durchlaufen des Startbereichs und der erneute Blick zur rechts gelegenen La Seu halten die Stimmung unter den Läufern hoch, zumal es nun einige Zuschauer am Rande der Mole und um den Startbereich herum gibt, welche die Läufer lautstark anfeuern. Palma erwacht so langsam.
Nach der Comandancia de Marina geht es scharf rechts in die Av. D’Antonio Maura, die uns direkt in die Altstadt hinein führt. Während die 10-km-Läufer hinter uns ins Ziel am Parc de la Mar einlaufen machen wir uns auf den etwa 9 km langen Abschnitt durch die Altstadt von Palma. Die Altstadt mit ihren verwinkelten und oft engen Gassen und Prachtalleen wie Passeig d’es Born, Rambla dels Ducs de Palma, kurz Rambla genannte Einkaufszeile Palmas, gehört für mich zu den Höhepunkten des Laufes.

In der Altstadt gibt es auch mehr Zuschauer/Passanten als auf der Hafenpromenade oder auf der Mole. Die vielen Kurven stören zwar den Laufrhythmus, es macht aber dennoch große Freude durch das Gewirr der historischen Gassen zu laufen.

Besonders stimmungsvoll ist die Plaza Major. Dort unterhalten die Kenian Boys – eine afrikanische Akrobatengruppe – Läufer und Zuschauer mit akrobatischen Darbietungen. Wenige Biegungen weiter können wir die Akrobaten ein zweites Mal beim Blick durch die Arkaden bewundern.

Überhaupt sehen wir mehrere Male die schnelleren Läufer vor uns von einer in die andere Gasse einbiegen, um dann wenig später selbst an dieser Stelle die Läufer hinter uns sehen zu können.

Die engen Gassen der Altstadt sind nicht nur reizvoll anzusehen und mit Freude zu durchlaufen, sie bieten auch Schutz vor der nunmehr immer stärker aufkommenden Sonne mit der Folge steigender Temperaturen.

Besonders eindrucksvoll im Streckenteil durch die Altstadt ist es vorbei an La Seu und dem Königspalast zu laufen. Dabei bietet sich uns nach einigen Kilometern erstmals wieder ein schöner Blick auf das Meer. Wir laufen links um La Seu herum und genießen den Blick aufs Meer über den Parc de la Mar. Dann nimmt uns die Altstadt wieder auf und wir verschwinden in den engen Gassen.

Informationen: Palma de Mallorca Marathon
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Treffen mit den „Giganten“

Noch im Altstadtbereich treffe ich plötzlich auf Achim Achilles und Jürgen Drews und kann den Zweikampf der Giganten aus nächster Nähe verfolgen. Beide schenken sich nichts! Insbesondere Jürgen Drews ist gefordert. Ständig wollen mitlaufende Fans, und davon gibt es viele, ein Foto mit bzw. von ihm machen. Der König gibt sich keine Blöße und macht jeden Spaß mit. Somit muss Jürgen Drews viel Kraft neben der Strecke lassen. Dazu geht alle paar Minuten das königliche Telefon. Wer da wohl immer anruft?

Ich laufe einige Meter mit den Giganten und wir plaudern. Da bietet Achim mir an, ein Foto von mir und dem König zu machen. Gerne willige ich ein und schon läuft Achim einige voraus und macht das Foto. Der König hat sich mittlerweile den Helm des Fahrers des Kameramotorrades geschnappt und sich als Krone aufgesetzt. Er macht halt wirklich jeden Spaß mit.

Ich laufe noch einen Kilometer gemeinsam mit den beiden und wir plaudern locker miteinander. Dann verabschieden wir uns. Danke an Achim und Jürgen, es war wirklich nett mit Euch zu laufen. So viel Spaß beim Laufen hatte ich wirklich noch nie. Respekt auch vor Eurer Leistung. Wenn man bedenkt, dass Ihr erst am Renntag in aller Frühe eingeflogen seid und am Renntag selbst nach dem Rennen noch weitere Verpflichtungen hattet, dann muss man Euch für das Absolvieren des Halbmarathons Anerkennung zollen.

Ich merke hier an, dass der „Zweikampf der Giganten“ zwar hart geführt wurde, keiner schenkte dem Gegner auch nur einen Meter, aber am Ende friedlich in einem Unentschieden endete. Beide laufen gemeinsam über die Ziellinie
Somit müsste über den Sieger wohl durch erneute Teilnahme beim nächsten Marathon in Palma in 2009 entschieden werden. Ich hoffe, Achim Achilles und Jürgen Drews dort wieder zu sehen, denn ich werde sicher wieder da sein.

Halbmarathon rechts – Marathon links

Ich wäre gerne wie die Halbmarathonläufer an der Gabelung Ecke Altstadtring / Autovia de Llevante nach rechts zum Ziel des Halbmarathons gelaufen und hätte dort nach weiteren 1,5 km das Rennen beendet. Ich laufe zwar locker, bin aber aufgrund meines katastrophalen Trainingszustandes nur mit langsamer Fahrt unterwegs. Zudem brennt die Sonne stark von oben herab. Die Temperaturen steigen deutlich über 200 Grad.

Auf zum Ballermann

Aber ich bleibe standhaft und laufe links herum und quere bald die Halbmarathonmarke des Marathons.  Die folgenden 10 km bis Arenal führen abseits der Strandpromenade am Flughafen vorbei. Ein Stück geht es parallel zur Autobahn, links tauchen auf einmal Wiesen mit grasenden Kühen und Schafen auf.

Der Streckenteil hin zum Ballermann hat im ersten Teil kaum Zuschauer und es sind nur noch wenige Läufer um mich herum. Einer fällt mir besonders auf. Es ist Jürgen. Er hat erst vor zwei Jahren mit dem Laufen begonnen und ist 2008 schon den Marathon des Sables gelaufen. Respekt! Jürgen trägt eine wüstentaugliche Ausrüstung mit sich, vorne ein kleiner Rucksack mit Getränkeflasche und hinten ein Trinksysteme für Kamele.

  

Can Pastilla – kurzer Blick auf den Strand

Die Kilometer ziehen sich nun scheinbar dahin und die Sonne brennt von oben. Bei Can Pastilla stoßen wir kurz an den Strand, müssen aber leider sofort nach links abbiegen. Es geht weiter parallel zur Strandpromenade wenige Meter nur vom Meer entfernt. Auf beiden Seiten der Straße befinden sich Geschäfte, Cafes und Restaurants in denen kräftig konsumiert wird. Hier ist ein merklich anderes Publikum zu Gast. Wer mag, kann ohne Problem gut bayrisch essen, das Münchner Kindl lässt grüßen.

Ich sehne den Wendepunkt bei Arenal herbei. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt endlich die Wende bei km 30. Am Wendepunkt sind Zuschauer und es ist Stimmung – nachdem ich die Konsumenten in den Cafes fürs Foto zum Applaus aufgefordert hatte.

Das zweite Schmankerl der Marathonstrecke

Es folgt der zweite Höhepunkt der Streckenführung. Wir laufen eine scheinbar endlos lange Strandpromenade entlang. Rechts Geschäfte, Cafes und Restaurants, links der wunderschöne breite Strand mit Strandkörben, Liegestühlen, darin sich bequem räkelnde Touristen …. Gerne hätte ich mir die Laufschuhe ausgezogen und wäre zur Abkühlung ins Meer gesprungen. Ich reiße mich zusammen und laufe weiter.

Für Erfrischung unterwegs ist von den Veranstaltern bestens gesorgt. Alle drei Kilometer kommt ein Verpflegungsstand mit Wasser und Orange in Bechern und Wasser in Flaschen. Zudem gibt es Banane und Apfel. Ich nehme mir immer eine Wasserflasche mit auf den Weg und kann somit den Abstand bis zum nächsten Erfrischungspunkt gut überbrücken.

Das Angebot an Trinkflaschen habe ich ehrlich gesagt zunächst skeptisch gesehen. Dann aber werde ich mit zunehmenden Temperaturen eines Besseren belehrt. Ich nutze das Wasser in den Flaschen um es mir zur Kühlung über den Kopf und Körper zu schütten. Zum Schutz gegen die Sonne habe ich eine Mütze auf, die ich regelmäßig mit Wasser fülle und dann mit Schwung aufsetze. Ein köstliches Gefühl wenn das Wasser den Kopf und Körper herab läuft!
Weitere Erfrischung bieten die an mehreren Stellen aufgebauten Wasserspritzen/duschen, leider muss ich hier immer außen vorbei wegen meiner Kamera.

Flieger von links

Die Kathedrale La Seu rückt nur langsam näher. Aber das Panorama mit der Bucht links, dem Strand und Palma rechts ist traumhaft schön. Vom Meer her fliegen pausenlos Flugzeuge zur Landung scheinbar in die Häuser von Palma hinein. Irgendwann ist man unter der Einflugschneise und die Fliegen schweben in unserem Rücken ein.

Bei Can Pastilla biegen wir nun links ab auf den Strand, wo ein kurzer Weg aus Holzbrettern ausgelegt ist. Weiter geht es entlang einiger kleinerer Buchten die wir auslaufen und dabei La Seu kurz aus den Blicken verlieren. Zum Teil geht es durch Dünen und Felsbereiche. Die breiten Wege hier sind mit gut zu laufenden Steinplatten ausgestattet. Ich genieße diesen Teil der Strecke und das Ambiente. Wo kann man schon in solch herrlicher Landschaft laufen?

Milka – wahre Siegerin im Duell der Giganten

Kurz nach km 38 treffe ich Milka. Sie ist dabei, ihren ersten Marathon mit Bravour zu meistern und wir bilden für den Rest der Strecke eine Laufgemeinschaft. Dabei unterhalten wir uns die ganze Zeit, so dass die letzten Kilometer rasch vergehen. Wir nähern uns plaudernd dem Zielbereich. Die Kathedrale rückt nun sichtbar näher.

Wir vereinbaren eine Zielzeit von unter 5 Stunden und machen soviel Tempo, dass wir mit 4.56h über den roten Teppich zum Zielbogen laufen. Punktlandung! Milkas Schlussspurt auf den letzten Metern habe ich aber nichts mehr entgegen zu setzen und lasse ihr den Vortritt. Danke Milka, es hat mir viel Spaß gemacht.
Du bist für mich die wahre Siegerin im Duell der Giganten. Du bist den ganzen Marathon gelaufen und daher gebührt Dir die Ehre der Siegerin. Vielleicht gibst Du Achim Achilles und Jürgen Drews ja 2009 eine Chance zur Revanche?

Aktive Regeneration

Ich lasse den Lauf in aller Ruhe bei einem Erfrischungsgetränk aus Erding (Ihr wisst schon – alkoholfrei) ausklingen. Im Zielbereich gibt es neben dem Alkoholfreien weitere Getränke und auch was zu knabbern. Wer mag, kann sich massieren lassen. Ich hole meinen Kleiderbeutel ab und ziehe mir trockene Kleidung an. Dann genieße ich noch eine Weile die Stimmung und das schöne Wetter im Zielbereich und schlendere mit Mitstreiter Ulf gemütlich zur aktiven Regeneration die Hafenpromenade zum Hotel zurück. Unterwegs sehen wir viele Menschen mit einem Eis in der Hand.  Das weckt unseren Appetit und wir sind der Meinung, und ebenfalles eines verdient zu haben. Mit einem Eis auf der Hand lässt sich die Promenade viel leichter bewältigen. Zudem enthält es Kohlenhydrate in rasch verwertbarer Form.

Fazit

Einer meiner schönsten Marathons, toller Lauf, Start- und Zielbereich am Parc de la Mar mit einzigartigem Ambiente, schöne Strecke mit Höhepunkten Altstadt und Strandpromenade, gute Organisation, hervorragende Möglichkeit Marathon mit Urlaub zu verbinden.

Am 18. Oktober 2009 werde ich wohl wieder in Palma an der Startlinie stehen, anschließende Urlaubswoche mit Wandern in den Bergen im Westen der Insel zur Erholung nicht ausgeschlossen.

Marathonsieger

Mäner

1 Capó Soller, Miguel (ESP) C. A. Inca 02:28:29 
2 Godsey, Brian (USA)  Team Thats What She Said 02:37:17
3 Kroehn, Niklas (AUT)  LC Villach 02:43:01

Frauen

1 Gayk, Svenja (DEU)    03:04:06 0
2 Turra, Monika (DEU)  TSV Rönsahl 03:15:03
3 Gawley, Susan (GBR)    03:18:38  

 

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