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Laufberichte

Mein Leipzig lob ich mir

 

„Du bist oft in Leipzig“, sagen Vereinsfreunde, als ich ihnen von meinen Wochenendplänen erzähle. Nun, so oft ist das auch wieder nicht. Zwar lief ich bei den letzten beiden Wintermarathons mit, aber meine letzten Starts beim Stadtmarathon datieren aus 2010 und 2009. Höchste Eisenbahn, wieder auf dem Asphalt Leipzigs zu rennen. Und in diesem Jahr ist noch etwas Besonderes. Der Marathon wird Ultra. Denn er feiert seine 42. Ausgabe. Dies und weitere Gründe haben mir die Entscheidung leicht gemacht, nach Leipzig zu kommen.

Apropos Eisenbahn - damit reise ich wieder an. Und dass Reisende etwas erzählen können, ist bekannt. Unweit Hof höre ich vom Schaffner in oberfränkischem Slang „Da Zuch is hie!“ Was nur bedeutet, dass es länger dauert. Wir müssen in den vordersten Teil und dann geht es im Schleichtempo nach Hof, 30 Minuten Verspätung inkludiert. Dass dann noch ein Schienenersatzverkehr bis Plauen wartet, war auch nicht geplant. Eine Stunde später als geplant bin in dann im modernen Hauptbahnhof von Leipzig. Am Abend kehre ich in ein Wirtshaus ein, dessen Seniorchef (Horst Stottmeister) in siebziger Jahren im Freistilringen mehrfacher Vizeweltmeister, Europameister und in den Neunzigern auch noch Seniorenweltmeister war. Wir unterhalten uns über Sport und alles Mögliche. Dann gibt der sympathische Leipziger dem durstigen Bayern auch noch einen aus. Auch ohne das hätte ich die gleichnamige Gaststätte empfohlen.

Am nächsten Morgen will ich mir die Altstadt anschauen. Der Besuch der Nikolaikirche ist Pflicht. 1989 begann hier die Wende mit den Friedensgebeten. Die Mauer fiel am 09.11.1989  und am 03. 10.1990 war Wiedervereinigung. 1165 wurde die Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai, so die offizielle Bezeichnung, im romanischen Stil erbaut. Johann Sebastian Bach führte hier sein Werk, die Johannespassion, erstmals auf.

 

 

Dann switche ich ein paar Meter hinüber zum Markt, dem zentralen Platz in der Altstadt. Hier wurden nicht nur Waren umgeschlagen, sondern auch Ritterspiele aufgeführt und Verbrecher hingerichtet. Das Alte Rathaus (aus 1556) dominiert großen Platz. Die Alte Waage (an der Nordseite) und weitere Gebäude wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Unter dem Platz befand sich bis 2005 das Untergrundmessehaus, heute verkehrt dort die S-Bahn (Haltestelle: Markt).

Die Thomaskirche, eine weitere Hauptkirche der Stadt, liegt im Westen der Altstadt. Bekannt wurde sie als Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach und dem Thomanerchor. Die Kirche wurde zwischen 1212 und 1222 zur Stiftskirche erbaut, der Thomanerchor wurde in der gleichen Zeit gegründet. Ein paar Minuten Fußweg in südlicher Richtung bringt mich zum Neuen Rathaus, das 1905 nach sechsjähriger Bauzeit seiner Bestimmung als Verwaltungsgebäude übergeben wurde.

Was nicht fehlen darf bei meinem Spaziergang, ist ein Besuch des Augustusplatz im Osten der Altstadt. Nach der Schleifung der Stadtmauer wurden der Platz beplant mit dem neuen Postgebäude und dem Bildermuseum. Nach der Zerstörung im Krieg wurde an der Stelle das Neue Gewandhaus erbaut. Nicht weit entfernt liegt das Neue Opernhaus und die Universität.

Am Nachmittag hole ich mir die Startunterlagen in der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Wo das ist? Ganz einfach: Die Uni liegt praktisch gegenüber der  Red Bull Arena. Die Bullen haben heute Heimspiel, die Fans sind ziemlich siegessicher.

Der Leipzig Marathon ist beliebt, es werden wieder fast 10000 Sportler erwartet. Für alle wird etwas geboten. Laufen und Walken auf Strecken von vier Kilometer bis hin zum Marathon, Kinderläufe, Inline-Skating und Staffelläufe stehen in der Ausschreibung. Das Hauptinteresse gilt natürlich den Rennen über zehn Kilometer, den halben und vollen Marathon. Wer sich frühzeitig anmeldet, zahlt nur 35 EUR für den attraktiven City-Marathon. Die Starts sind zeitlich so gestaffelt, dass man sich nicht in die Quere kommt. Für das Startgeld erhält man dann eine prima Organisation, Massage, Medaille und Online-Urkunde. Für Veranstaltungsshirts nimmt man bescheidene 15 EUR.

Nach einem weiteren Spaziergang entlang der Elster suche ich meine Unterkunft auf und sehe die Fußballfans in der Straßenbahn schweigend sitzen, mit „herunterhängenden Letschen“. So beschreiben wir in Bayern einen Zustand, wenn etwas voll in die Hose gegangen ist. Ja, die Fußballcracks haben ihre letzte Chance für die Champions Legue vertan. Schade.

Am nächsten Morgen ist es noch kühl, gut zehn Grad, als wir uns auf den Weg zum Startgelände machen. Der Veranstalter rät, dieses nicht mit dem Auto zu unternehmen, denn die Laufstrecke ist bereits zwei Stunden vor dem ersten großen Start der Marathonis (10.00 Uhr) gesperrt.

Der Wetterfrosch sagt für heute wieder bestes und warmes Wetter voraus – für die Zuschauer. Für uns bedeutet das leichte Laufklamotten, im Rennen Schatten suchen und trinken, was geht. Bis an die 25 Grad sollen es werden, ohne Wolken am Himmel. Etliche Freunde, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, treffe ich hier, die Zeit vergeht. Vor unserem Start gehen die Inliner, die Rollstuhlfahrer und Inliner auf die Strecke.

 

 

Dann werden wir aufgerufen, uns aufzustellen. Die Zugläufer (ab 3.00 Stunden bis 4.45 Stunden) verteilen sich im Feld. Ich platziere mich zwischen den 3.45er und 4-Stunden-Pacern, wissend, dass es heute wohl wieder an die vier Stunden hingehen wird, vielleicht auch drüber.

Punkt zehn Uhr werden die Läufer  mittels zweier Startpistolen auf die Strecke geschossen. Pack mas an, den 42. Leipzig Marathon. Der Marathon-Dino wurde  1977 aus der Taufe gehoben, damals als Universitätsmarathon im Clara-Zetkin-Park. 95 Leute erreichten das Ziel. So richtig los ging es erst nach der Wende.  Fast 1600 Finisher konnte man im Jahr 1990 zählen. Es gab damals sogar einen Deutschen Marathoncup, den die Deutsche Bundesbahn sponserte. Für den Cup musste man zwei der drei Läufe in München, Frankfurt und Leipzig finishen. Die Urkunde habe ich noch.

Es geht am Sportforum entlang. Wenn wir uns nach rechts umdrehen, sehen wir die Arena der Roten Bullen. Diese Stätte war bis zum Umbau im Jahr 2000 das zweitgrößte Stadion in Europa mit 100.000 Zuschauerplätzen. Die neue Arena wurde einfach in das damalige Zentralstadion hineingebaut. Ca. 43.000  Zuschauer  passen rein. Über den Westplatz erreichen wir nach gut einem Kilometer die Friedrich-Ebert-Straße. Ein Lokal auf der rechten Seite heißt sinnigerweise „Mein Leipzig“. Aufpassen muss man auf die Straßenbahnschienen, weil man umknicken kann. Der Asphalt ist jedoch meist eben und gut zu belaufen, Kopfsteinpflaster gibt es nirgends.

 

 

Etwa beim zweiten Kilometer gelangen wir an den Innenstadtring. Der Ring verläuft genau auf der Trasse der ehemaligen Stadtbefestigung, die nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) geschleift wurde. Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann man, Alleen und Grünflächen zu platzieren. Der 3,6 Kilometer lange Ring ist heute als mehrspurige Straße ausgebaut. An der Südwestecke des Rings sehen wir das Neue Rathaus im gleißenden Sonnenlicht. Ein guter Platz für die Fotografen mit ihren Geräten. Die Rathausuhr enthält eine Schrift, die lautet „Mors Certa, Hora Incerta“, Lateiner übersetzen wie folgt: „Der Tod ist gewiss, die Stunde ist ungewiss“. Der Sachse übersetzt das frei folgendermaßen: „Todsicher geht die Uhr falsch“.

Ein paar Meter weiter liegt der Wilhelm-Leuschner-Platz, der nach dem deutschen Gewerkschafter und Sozialdemokrat Wilhelm Leuschner benannt wurde. Der lehnte sich gegen den Nationalsozialismus auf und wurde von den Nazis 1944 hingerichtet. Mit dem Ring-Café rechterhand beginnt der Roßplatz. Das Café hatte 1956 bei seiner Eröffnung  540 Plätze und war der größte „Schuppen“ dieser Art. Um die Jahrtausendwende versuchte man mehrmals den Laden als Café wieder zu beleben, doch ohne Erfolg.

Mittlerweile kann ich frei laufen und muss nicht mehr so sehr aufpassen, wenn ich zum Fotografieren stehenbleibe. Das Feld hat sich deutlich entzerrt. Die Stimmung ist klasse, die vielen Musikgruppen auch. Eine Sambaband hat sich in der Grünfläche niedergelassen  und unterhält uns im rhythmischen Takt. Da kommt die erste Wasserstelle nach 2,5 Kilometer gerade recht. Die ersten Läufer schütten sich das Aqua schon über den Kopf. Ich ziere mich (noch).

Mit dem Augustusplatz sind wir jetzt am östlichen Rand des Rings angekommen. Er ist mit 40.000 Quadratmetern einer der größten Stadtplätze Deutschlands. Man könnte alleine hier ein paar Stunden verbringen und Gebäude und Leute studieren.

Wir biegen rechts ab und erreichen über den Johannisplatz die Prager Straße. Das Grassimuseum (links zu sehen) ist ein Komplex mit mehreren Museen (u. a. für Völkerkunde, für Angewandte Kunst und für Musikinstrumente). Fünf Kilometer habe ich zurückgelegt, knapp eine halbe Stunde bin ich unterwegs, die Gruppe mit dem Vierstundenläufer ist deutlich hinter mit. Die erste Vollverpflegung kommt just in time mit Wasser, Tee, Apfelschorle und später auch Cola, zusätzlich sehe ich Äpfel und Bananen hergerichtet. Verhungern und Verdursten braucht da keiner. Die erste Kopfdusche ist fällig.

 

 

Auf dem Gelände der Alten Messe fanden bis zum Jahr 1991 Ausstellungen im Rahmen der Leipziger Messe statt. Einige Hallen dort stehen nun unter Denkmalschutz. Damit ist es schwierig, dem Gelände eine adäquate Nutzung zu geben, die Messen finden jetzt auf einem neuen Gelände statt. Vier Nutzungsfelder hat man vorgesehen: Handel, Entertainment/Sport, Automeile und Wissenschaften. Auch dieser Ort ist für Fotografen interessant, einige liegen auf dem Boden, damit sie die Läufer und das berühmte Doppel-M komplett aufs Bild bekommen.

In Laufrichtung sehe ich schon die Kontur des Völkerschlachtdenkmals. Nach einem Entwurf des Architekten Bruno Schmitz wurde der 91 m hohe Bau im Jahr 1913 eingeweiht. Es zählt zu den bekanntesten Denkmälern Leipzigs, vergleichbar mit dem Kyffhäuser- oder dem Hermannsdenkmal (fällt mir ein, weil es dort auch Läufe gibt), und soll an die Völkerschlacht (16. bis 19. Oktober 1813) der Franzosen unter Napoleon auf der einen Seite und den Österreichern, Preußen, Russen und Schweden auf der anderen Seite erinnern. Schauen wir mal, wie wir uns schlagen auf den 42,195 Kilometern. Noch geht alles leichtfüßig, auch wenn die Temperaturen steigen.

Etwa fünf Kilometer sind wir entlang der Prager Straße gerannt, die wir dann im Stadtteil Probstheida nach rechts verlassen. Ein paar Bewohner machen Stimmung vom Balkon, mehr Zuschauer lockt dann eine Rockband an, die sich anfangs der Connewitzer Straße postiert hat.

Mittlerweile ist es an der Strecke grün geworden, Schatten ist auch vorhanden. Links sehen wir die Heimat des 1. FC Lokomotive Leipzig, der seine Spiele im Bruno-Planche-Stadion austrägt. Die Arena aus den 1920er Jahren konnte seinerzeit 40.000 Zuschauer aufnehmen, heute ist die Zahl der Adabeis auf 10.900 aus Sicherheitsgründen limitiert. Auf einem Nebenplatz wird gerade gekickt.

Ein paar Meter weiter, jetzt in der Probstheidaer Straße, feiern Anwohner eine Marathonparty auf ihre spezielle Art. Frühstück an der Strecke, einer bedient zur Freude der vorbeilaufenden Marathonis den Wasserschlauch, andere Zuschauer geben den Lauftakt mit Schöpfkelle und Kochtopf vor. Das ganze unter einem Sonnensegel.

Kilometer zehn, ich bin jetzt 57 Minuten unterwegs, die Zeit wird genommen. Auf der Zwickauer Straße laufen wir stadteinwärts. Es geht leicht hinauf, wir müssen über eine Bahnlinie hinüber. Noch merkt man die sanfte Steigung nicht, schaun mer mal, wie das in der zweiten Runde ausschaut. Kurz danach muss man die Streckenlänge ausgleichen, es folgt ein etwa 500 Meter langer Wendeteil voll in der Sonne. Wenigstens kann man das Feld beobachten. Da bin ich aber zufrieden, der 3.45-Stunden-Pacer ist gar nicht weit vorne, den mit vier Stunden sehe ich dann fast am Ende der Wendestrecke. Eine Steelband gibt uns Schwung. Das Panometer kommt ins Blickfeld. Die darin ausgestellten Riesenbilder haben eine Länge von über 100 Meter und sind rund 30 Meter hoch. Ausgestellt wurden Projekte vom antiken Rom, vom tropischen Regenwald, vom Great Barrier Reef und zurzeit das Wrack der Titanic.

 

 

Kurt-Eisner-Straße, Kilometer 15. Im Wohngebiet feiern die Anwohner die Marathonis. Kinder fahren mit ihrem Bobbycars und Treckern auf der Seite, die Leute klatschen und sprechen fast jeden an, inklusiv Abklatschen. Das macht richtig Spass und Lust auf die zweite Runde. Vom Biergarten der Gaststätte Südvorstadt her riecht man Grillwürste und Grillfleisch. Mir knurrt der Magen. Dafür gibt es später wieder Bananenstückchen.

Als es über das Elsterflutbett geht, haben wir wieder Schatten. Von hier wäre es nur ein paar Minuten in den Clara-Zetkin-Park oder zur Galopprennbahn Scheibenholz (bekannt vom Wintermarathon). Die Bundeswehr macht einen tollen Job an der Wasserstelle, es wird sogar moderiert. Und Werbung ist es auch für die Truppe in Oliv, die dringend geeigneten Nachwuchs braucht. Wir laufen kurz durch den Ortsteil Schleußig und dann brechen die letzten drei Kilometer an.

Auf der Erich-Zeiger-Allee wechselt unsere Laufrichtung nach Norden. Auch hier beste Stimmung, einige Musiker sind zu hören. Jemand hat zusätzlich seine Lautsprecher auf das Fenster gestellt und beschallt die Straße. Kilometer 19, letzte Tränke.

Noch eine Rechtskurve, dann sind wir auf der Bowmanstraße, wo ich links auf den Festplatz ein Volksfest sehe. Viele Leute stehen an der Brücke, die über das Elsterflutbett führt. Die Zielmoderation auf der Jahnallee ist schon zu hören. Aber wir laufen nicht in die Jahnallee, sondern rund 200 Meter weiter, wo wir am Waldplatz wenden. Knapp unter zwei Stunden, die zweite Runde kann kommen. Die Vier-Stunden-Gruppe sehe ich am Ende des Wendestückes. Zehn, zwölf Leute hängen dran, noch. Ein gutes Omen für meinen Plan sub vier.

 

 

Umdrehen wär jetzt auch blöd, lese ich einen Kilometer weiter. Die Mädels lachen, als ich auf das Schild deute. Erik Mocker, der als „Incredible Alcs“ unterwegs ist, schwitzt schon gehörig. Er ist klüger als ich, denn er hat ein paar Groschen eingesteckt -  für Schwarzbier, wie er meint. Ich werde wohl nüchtern bleiben. Mittlerweile kommen die Staffeln von hinten.  Die sind mit einem Zeitverzug von 20 Minuten gestartet. Vier Personen bilden ein Team.

Es läuft gut, ich bin nur am Überholen und deshalb hochzufrieden. Meine Arbeit als Fotograf habe ich deutlich reduziert, doch einige passende Schnappschüsse müssen sein. Thomas Unger aus dem thüringischen Arnstadt (eine schöne Altstadt, davon konnte ich mich letztes Jahr überzeugen) hatte noch nicht das Glück, in einer Bildgalerie auf Marathon4you aufzutauchen. Dem soll ich abhelfen. Dann schickt er mich dann weiter.

Nach dem Völkerschlachtdenkmal sehen wir das Brauhaus Napoleon, das der französische Feldherr als Generalstabsquartier im Jahr 1813 benutze. Die Stimmung unter den Leuten bleibt klasse. Der bärtige Sänger der Gruppe an der Ecke zur Connewitzer Straße springt mir gleich ein paar Meter nach. Mittlerweile bleiben fast alle Läufer bei den Wasserstellen stehen. Ich werfe mir ein Gel ein, das bringt neue Kraft. Wichtig ist, dass die Wärme vom Körper weggebracht wird. Die einen schütten sich das Wasser auf den Kopf, andere gießen sich das Nass hinten auf den Rücken und mache tauchen gleich ihre Rübe in die Wasserbecken. Die Feuerwehrkameraden bei Kilometer 32 haben einen Hydranten angezapft und einen C-Schlauch an die Strecke verlegt, wo man auf Zuruf einen gescheiten Strahl auf die Brust bekommt. Kinder stehen immer wieder mit ihren Wasserpistolen an der Strecke und haben eine Freude, wenn sie auf uns mit Wasser zielen dürfen. Das tut gut.

Nun zieht sich der Kurs, aber nur noch einstellig sind die Restkilometer. Die Zuschauer suchen mittlerweile auch den Schatten auf, so wie die zwei Hübschen, die eine Stoffplane über ihre Räder geworfen haben und nun drunter hervorlugen. Dann sehe ich einen Bekannten von vorne, Jens Körner. „Ich bin platt“, sagt er, und schickt mich weiter. „Dein Wille ist deine Grenze“, lese ich auf einem Schild. Auf der Elster sind einige Boote zu sehen, die haben nicht mit der Hitze zu kämpfen. Bei der nächsten großen Kreuzung steht ein Mitarbeiter der Leipziger Verkehrsbetriebe, korrekt angezogen mit einer Krawatte. „Ich könnt des net“, und deute auf den Schlips. Er lacht und meint, er können keinen Marathon laufen. Den Soldaten ist offenbar auch noch keine Anzugserleichterung erlaubt.

 

 

Kilometer 40, letzter Wasserguss für mich, dann packe ich die restlichen Kilometer an. Mit „Wolle“ Matthias Wollmann duelliere ich mich noch im Zielkanal. Den längeren Atem hat er beim Zieleinlauf, ist aber dank Nettozeit sowieso vor mir und zwei Klassenplätze besser. Mir ist’s wurscht. 3.59.26 Stunden weist die Liste aus für mich, damit geht es auf AK-Platz zwölf. Damit bin ich einverstanden.

Der kürzeste und auch lohnendste Weg im Verpflegungsbereich ist der zum Bierstand. In der Leipziger Volkszeitung habe ich gelesen, dass der Sachse im Jahr über 200 Liter Bier trinkt, der Bayer knapp 180. Da will ich mithelfen, den Abstand zu verringern. Ich gehe erst nach vier Bier von dannen. Was es noch an Zielverpflegung gegeben hat?  Da müsst ihr andere fragen, ich weiß es nicht.

 

 

 

 

Ansonsten mein Fazit:

 

Ich halte es wie der Herr Geheimrat Johann Wolfgang Goethe: „Mein Leipzig lob ich mir. Es ist ein klein Paris und bildet seine (Marathon-)Leute!“ Gerne wieder nach Mitteldeutschland, der Quelle der Kultur. Die Einladung für den 01.04.2019 steht.

 

Ergebnisse Männer:

1. Gabriel Svajda, Slovakei, 2.35.23
2. Christian Hupel, Triathlon Jena, 2.42.05
3. Lukasz Kondratowicz, Faurecia Walbrzych, 2.42.51

Ergebnisse Frauen:

1. Juliane Meyer, BMW SC DHfK Leipzig, 3.00.37
2. Saskia Mangold, LAV Halensia/ASICSFrontRunner, 3.09.40
3. Dorothea Stepan, LG eXa Leipzig, 3.20.38

599 Finisher.

 

Impressionen

(Klaus und Margot Duwe)

 


 

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