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Laufberichte

Jahresabschluss in Bertlich

27.11.11

Kinder wie die Zeit vergeht! Habe ich nicht gerade erst das Laufjahr in Kevelaer begonnen? Nun ist schon wieder der 1. Advent und mit den 85. Bertlicher Straßenläufen soll nun bereits mein Laufjahr 2011 zu Ende gehen. Mit 12 Marathonläufen und einem 50 Kilometerlauf kann ich aber für mich eine positive Bilanz  ziehen. So viele Läufe habe ich noch in keinem Jahr geschafft. Seit ich für Marathon4you berichte, habe ich eine zusätzliche Motivation mich öfters auf die Marathonstrecke zu begeben.

Hier in Bertlich starte ich aber auch besonders gerne. Die Veranstaltung ist mir im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen und ich konnte einige nette Bekanntschaften knüpfen. Sollte ich mal den 100sten Marathon schaffen, wäre die Veranstaltung in Bertlich für mich hierfür der Favorit.

Neben der räumlichen Nähe überzeugen mich immer die einwandfreie Organisation und die herzliche Atmosphäre des SuS Bertlich. Im Laufe der Jahre hat man die Veranstaltung perfektioniert. Der Marathonlauf findet auf einer 13,9 Kilometerrunde statt und muss folglich dreimal durchlaufen werden.

Die Strecke führt über asphaltierte Wirtschaftswege durch ein Naherholungsgebiet entlang der Grenze zwischen Herten und Marl. Der Rundkurs berührt mit seiner Längsachse die Stadtgebiete von Gelsenkirchen und Recklinghausen.

Es gibt auf der Runde sieben Verpflegungsstellen und zwei DRK-Stationen.  Streckenposten der Polizei, des THW, der Feuerwehr und des SuS Bertlich sorgen unterwegs für Sicherheit und für die „Vorfahrt“ der Läufer. Natürlich ist hier die Strecke amtlich vermessen und jeder Kilometer ausgeschildert.

Hier kann man sich noch eine halbe Stunde vor dem Start anmelden - die Startgebühr beträgt 16 Euro für die Marathonstrecke. Nun ja, im Fernsehen wird hiervon nichts übertragen und die Zuschauer sind auch überschaubar. Dafür kann man aber sofort nach dem Start frei laufen und die Strecke ist abwechslungsreich.
Der Marathonlauf ist nur eine der Möglichkeiten, sich läuferisch zu betätigen. Das weitere Angebot reicht vom 850 m Schülerlauf über 5, 10, 15, 21,1 und 30 Kilometer. Also für jeden ist etwas dabei und die 15 Kilometer können sogar gewalkt werden.

Da der Marathonstart für 10:30 Uhr angesetzt ist, genügt es wenn wir uns um 9 Uhr auf den Weg machen. Inge und Christiane sind wieder bereit mich zu betreuen und für die Fotos zu sorgen. Wir brauchen keine halbe Stunde, dann parken wir bereits auf dem großen Parkplatz am Hoppenwall. Das ist nun auch schon meine zehnte Teilnahme hier in Bertlich und ich kenne mich entsprechend gut aus. Wenige Schritte sind es bis zu den Glück-Auf-Werkstätten des Diakonischen Werkes, wo heute wieder der Mittelpunkt der Veranstaltung ist. Die daneben liegende Turnhalle bietet die Möglichkeit zum Umkleiden und Duschen. Sportliche Elternpaare können hier sogar ihren Nachwuchs im Mini-Club während des Laufes betreuen lassen, und Wertsachen können deponiert werden. Man hat also an alles gedacht.

Im Eingangsbereich der Werkstätten kann ich mich problemlos anmelden, und im vorweihnachtlich geschmückten großen Pausenraum treffen wir schon unsere Vereinsfreunde. Lara ist mit ihrer Tochter Daria hier. Nach dem Erfolgserlebnis in Bottrop will Lara auch noch einen Marathon nachlegen.

Hier ist auch ein Lauf- und Souvenirshop und an der Kuchentheke gibt es Kaffee und belegte Brötchen zu moderaten Preisen. Das Kuchenbuffet ist wieder vom Feinsten und lässt einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen. Bald treffen auch HaJo, Sigrid und HaWe ein. Die Mitglieder des 100 MC nutzen wieder Bad Arolsen und Bertlich zum Doppeldecker. Ich bewundere Sigrid wie sie momentan, trotz ihrer körperlichen Einschränkungen, immer wieder erfolgreich über die Marathonstrecke kommt. Auch heute wird sie natürlich ihre Altersklasse gewinnen.

Dann müssen wir uns auch schon für den Start bereit machen. Das Wetter ist heute bei 8 Grad ziemlich windig und die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 60%.

Direkt vor dem Stadion versammeln sich über 100 Marathonläufer und werden dann pünktlich auf die Strecke geschickt.

Nach einem kurzen Auftaktstück durch eine Zechensiedlung biegen wir kurz hinter dem Kilometer 1 auf einen Wirtschaftsweg ab. Nun geht es an Feldern und Wiesen vorbei in das Naherholungsgebiet. Schon bald erreichen wir die erste Verpflegungsstation, welche jetzt noch kaum genutzt wird. Die Strecke ist bestens markiert und Streckenposten achten darauf, dass keiner falsch abbiegt. Trotz des großen Laufangebotes ist jede Strecke extra ausgeschildert und jeder Kilometer markiert. Hier gibt die Farbe der Markierungen immer für jede Strecke die entsprechenden Angaben.

Weiter geht es für uns über eine Bahnbrücke und anschließend müssen wir eine Landstraße überqueren. Polizisten halten die Autofahrer an, damit die Läufer gefahrlos weiterkommen. Bald erreichen wir die nächste Verpflegungsstelle. Dort gibt es immer Wasser, Tee und Iso. Später werden noch Bananen dazu kommen.

Die Halbmarathonläufer sind 10 Minuten nach uns gestartet und mischen sich nun in das Läuferfeld. Die erste Runde laufen wir zusammen. Sie können sich die Kräfte natürlich anders einteilen und sind entsprechend schnell unterwegs. An den blauen Startnummern kann ich sie sofort erkennen. Wieder geht es über eine Landstraße in ein  kleines Wäldchen und am Hof Feuler gibt es die nächste Verpflegungsstation.

Der Hof Feuler bietet therapeutisches Reiten für Menschen mit Behinderungen, und eine Tierheilpraxis hilft hier auch den Vierbeinern. Eine Musikschule und einen Kräutergarten gibt es auch noch in dem schon 1376 erwähnten Hof. Inzwischen haben wir Kilometer 7 erreicht und laufen weiter bis zur Bundesstraße 225.

Diese brauchen wir nicht zu überqueren, sondern laufen nur kurz über den Standstreifen, bevor wir wieder rechts Richtung Bertlich abbiegen.  An den Angelteichen vorbei geht es nach Ried und dort ist die nächste Verpflegungsmöglichkeit. Nachdem wir die Hertener Straße überquert haben, geht es  auf einem Radweg weiter. Mit dem Telgenbusch gibt es ein kleines Wäldchen, welches wir aber nur streifen. An der Marler Straße sorgt die Polizei nochmals für unsere Vorfahrt und wir laufen dann über den Bauernweg wieder auf den Sportplatz zu.

Damit ist die erste Runde geschafft und hier stehen auch einige Zuschauer. Ein Streckensprecher informiert über die einzelnen Läufe. Inge, Christiane und Daria haben uns schon entdeckt und feuern uns an. Ich laufe immer noch mit Lara zusammen und wir beschließen auch weiterhin zusammen zu bleiben.

Direkt hinter uns starten die 10 Kilometerläufer und an deren Spitze gibt es bereits eine wilde Jagd. Da darf man sich nicht mitreißen lassen. Zuerst biegen aber nun die Halbmarathonläufer ab, und sie lassen die Verpflegungsstelle aus, um sich auf ihren Endspurt zu konzentrieren.

Jetzt in der zweiten Runde setzt auch der angekündigte Regen ein. Zusammen mit dem Wind macht er uns das Laufen schwerer. Die Läufer rücken zusammen um sich ein wenig Windschutz zu geben. Peer ist hier heute natürlich auch dabei und lässt sich seine gute Laune nicht verderben. Er fotografiert und erzählt vom 100 Meilenlauf von Hamburg nach Bremen. Da ist für ihn so ein Marathonlauf ja eine Kurzstrecke. 

An den Verpflegungsstellen kann man in Ruhe auswählen und meine Gedanken gehen mal das Laufjahr 2011 durch. Neben den üblichen Veranstaltungen war in diesem Jahr der Elbdeichmarathon in Tangermünde für mich ein Höhepunkt und mit dem 50 KM Lauf in Bottrop konnte ich mal wieder nach 10 Jahren einen Ultra verbuchen. Drei Altersklassensiege waren auch dabei. Das ist doch eine gute Bilanz.

Erfreut stelle ich hier auch fest, dass endlich das schlechte Straßenstück vor Ried völlig neu belegt wurde. Danke für  dieses vorgezogene Weihnachtsgeschenk.
Ein Profifotograf macht Bilder von allen Läufern. Da heißt es jetzt nochmals lächeln. Seine Fotos kann man gleich nach dem Zieleinlauf zu einem fairen Preis mit Veranstaltungslogo kaufen.

Bald kann ich dann auch die zweite Runde abhaken. Der Sprecher hat nun Zeit, jeden Läufer namentlich zu nennen, aber Inge und Christiane hätten uns auch so erkannt. Wir bekommen noch von ihnen einen Becher Cola und gute Wünsche gibt es auch noch. 

Jetzt haben wir 28 Kilometer geschafft und an den kleinen Steigungen muss man schon etwas mehr Kraft aufwenden. Der eine oder andere Mitkonkurrent macht auch mal ein paar Meter als Walker Pause und wir können ihn dann überholen. Das sind aber alles zähe Kämpfer, die nicht ans Aufgeben denken und meistens haben sie ihre Krise wieder schnell überwunden.

Jetzt begleiten uns nur noch die 30 Kilometerläufer auf der Strecke. An den Verpflegungsstellen nehme ich noch ein Stück Banane mit auf den Weg, während Lara auf ihre Gelpackungen setzt. Noch einmal geht es am Reiterhof vorbei und wir beginnen schon mal die Kilometer runterzählen. Glücklicherweise hat der Regen aufgehört während ich das Gefühl habe, dass der Wind noch heftiger geworden ist. Ich verabschiede mich von den netten Polizisten und kann bereits in der Ferne das Kaufhaus erkennen.Lara wittert nun bei Kilometer 40 die Möglichkeit zu einer neuen persönlichen Bestzeit und zieht zu einem mächtigen Endspurt an. Da kann und will ich nicht mithalten und wünsche ihr viel Erfolg.

Nochmals laufe ich am Parkplatz vorbei, hier wird Kilometer 41 angezeigt. Noch ein kleiner Schlenker durch die Siedlung und ich laufe direkt auf den Sportplatz zu. Der Sprecher hat  mich schon entdeckt und gratuliert zum Finish. Jetzt darf ich links abbiegen und am Tor warten meine beiden treuen Fans. Noch eine Runde über die Aschenbahn, dann sehe ich den Zielbogen und die große Uhr. Mit 4:13:30 bin ich im Ziel und belege damit heute Platz 3 in der Altersklasse.  Lara hat mit 4:12:22 tatsächlich eine neu Bestzeit geschafft und ist glücklich. Auch für sie ist es Platz 3 in der W40.  

Eine Medaille bekommt man hier leider nicht, dafür kann man aber gleich seine Urkunde mitnehmen und die Ergebnisliste steht abends im Internet.

Nach dem Duschen hat man noch die Möglichkeit in der Pausenhalle die Wartezeit bis  zur Siegerehrung zu überbrücken und ich kann etliche ehrenamtliche Helfer des SuS Bertlich begrüßen.

Sieger wurde heute Christian Thiel in 2:54,39 und die schnellste Frau war Gladys Just  in 3:20,15. Die Altersklassensieger werden mit Pokalen ausgezeichnet. Zufrieden fahren wir wieder nach Hause und wollen gerne am 12.02. 2012 zur 86sten Veranstaltung wiederkommen.

Fazit: Bertlich ist eine prima Gelegenheit mal wieder einen Marathon zu laufen. Mit einem ausgezeichneten Preis/ Leistungsverhältnis bekommt man eine gut organisierte Laufveranstaltung. Bei familiärer Stimmung erhält man trotzdem alles, was zu einem perfekten Marathonlauf gehört. Ein idealer Lauf für alle, denen ein Marathon ohne Trara genügt.   

 

Informationen: Bertlicher Straßenläufe
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