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Vielseitiger Ultra-Spezialist am Swiss Irontrail in Lauerstellung

04.07.12
Quelle: Pressemitteilung/Anita Fuchs

Mit Adrian Brennwald startet am Freitag ein Weltrekordhalter und mehrfacher Weltmeister am Swiss Irontrail. Trotz seiner immensen Erfahrung im Ultrabereich nimmt der 37-jährige Schweizer die 201 Kilometer lange und von Pontresina nach Chur führende Strecke mit einem bescheidenen Hauptziel in Angriff.

„Sich selber überwinden, allen Strapazen trotzen und das Ziel erreichen“ – all dies reizt Adrian Brennwald am Irontrail. Als er via Internet vom längsten, härtesten und höchstgelegenen Ein-Etappen-Trailrennen der Alpen erfuhr, zögerte er keine Sekunde. „Diese Veranstaltung lasse ich mir nicht entgehen“, dachte er sich. Dies aus folgender Überlegung: „Der Irontrail ist der erste lange Ultra-Traillauf in der Schweiz und das Erlebnis, bei einer derartigen Premiere dabei zu sein, einmalig.“ Umgehend meldete er sich an und deklarierte die Veranstaltung zu einem seiner Saisonhöhepunkte.

Dem Irontrail misst Brennwald aber noch aus einem anderen Grund eine besondere Bedeutung zu: Er gilt als Test hinsichtlich des Tor des Géants. Der Nonstop-Ultra-Traillauf im Aostatal führt in der ersten September-Hälfte über 330 Kilometer und ist mit 24 000 Höhenmetern gespickt. Ihn nahm der Zürcher bereits einmal in Angriff, im vergangenen Herbst. Nach 180 Kilometern musste er das Rennen aber verletzungsbedingt vorzeitig beenden. „Die Aufgabe stellte den bittersten Moment in meiner bisherigen Karriere dar“, blickt er zurück.


Grösste Erfolge im Jahres-Rhythmus


Ihren Anfang nahm Brennwalds sportliche Laufbahn 1993. Als 18-Jähriger bestritt er sein erstes Bike-Rennen, wechselte vier Jahre später zu den Amateuren und nur zwölf Monate danach in die Elitekategorie. Dieser gehörte er vier Saisons an und absolvierte in dieser Zeit rund 70 Bike-Wettkämpfe. Den Grossteil als Mitglied des Team Volvo Cannondale Schweiz, das bei wichtigen Rennen mit den Profis Christoph Sauser und Cadel Evans verstärkt wurde.

Brennwald suchte nun eine neue Herausforderung in der Welt des Sports und fand diese im Triathlon. 2003, in seinem Einstandsjahr auf dieser Bühne, erreichte er beim Inferno Triathlon den neunten Overallrang. Im darauffolgenden Sommer entdeckte der Ausdauersportler aus Aeugst am Albis dann seine Leidenschaft für die Ultradistanz. Dies am Ultra-Trail du Mont-Blanc, den er auf dem 30. Gesamtrang beendete.

Im Jahres-Rhythmus folgten Brennwalds grösste Erfolge. 2005 gewann er erstmals einen Double Ironman (7,6 Kilometer Schwimmen/360 Kilometer Radfahren/84,4 Kilometer Laufen) und heimste mit diesem Triumph – wie auch 2007 und 2010 – den Weltmeistertitel ein. 2010 siegte er an den Welttitelkämpfen im Triple Ironman (11,4/540/126,6), und 2008 war er zum ersten Mal an einem Ultralauf der Schnellste. Dies am 115 Kilometer messenden und mit 4200 Höhenmetern gespickten Trans Gran Canaria. 2009 holte er den Europameister-Titel über die zweifache Ironman-Distanz und klassierte sich an der Tortour (Nonstop-Radrennen um die Schweiz/1060 Kilometer und 15 000 Höhenmeter) an dritter Stelle. 2011 stellte er mit 19:50:12 Stunden den Weltrekord im Double Ironman auf – sein bisher wertvollstes Ergebnis und gleichzeitig schönstes sportliches Erlebnis.


„Ein schier ständiges Auf und Ab“


Heuer misst Brennwald den Läufen erste Priorität bei. Als wettkampfmässige Vorbereitung auf den Irontrail absolvierte er in der zweiten April-Hälfte die Serra de Tramuntana in Mallorca (107 Kilometer/4600 Höhenmeter) und Anfang Juni den Trail de Côte d`Or in Frankreich (106/3600). Die Ränge 3 und 1 zeigten ihm auf, „auf dem richtigen Weg zu sein“. Auf selbigen hofft der 37-Jährige am Lauf auf der Transversale durch Graubünden. Seine primäre Hauptzielsetzung lautet: „das Ziel erreichen“. Wenn alles gut gehe, liege ein Top-Ten-Platz indes durchaus im Bereich des Möglichen.

Der Irontrail übt auf Brennwald eine grosse Faszination aus – „auf Grund der Länge und der Gegend“. Aus zeitlichen Gründen (er arbeitet zu 80 Prozent als Schreiner) verzichtet er vorgängig auf eine Besichtigung einzelner Streckenabschnitte und lässt sich am Wettkampf überraschen. Trotz dieser Unbekannten: Er weiss in etwa, was in den vielen Tag- und Nachtstunden auf ihn zukommt – „ein schier ständiges Auf und Ab“. Dies nicht nur in Bezug auf die Topographie, sondern auch hinsichtlich des körperlichen und seelischen Zustandes.

Dank seiner grossen Erfahrung kann Brennwald mit Schwankungen umgehen. „Mir ist klar, dass nach jeder Krise ein Hoch kommt. Ich denke aber auch an die anderen Teilnehmer, und denen ergeht es nicht besser.“

 

Informationen: Swiss Irontrail
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