Beim München Marathon soll es ab 2025 zu gravierenden Veränderungen kommen. Die beliebte Veranstaltung soll dann unter neuer Leitung mit einem neuen Konzept stattfinden. Statt auf einer großen Runde soll der Marathon dann auf einer zweimal zu durchlaufenden Halbmarathonrunde ausgetragen werden.
Gernot Weigl, der das Event fast ein Vierteljahrhundert erfolgreich organisiert und zu dem gemacht hat, was es heute ist, wird nach der diesjährigen Veranstaltung abgelöst. Laut Berichten der Süddeutschen Zeitung wurde Weigl im August vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Stadt München über diese Maßnahme informiert. Deren Entscheidung kam für Weigl völlig überraschend und unvorbereitet. Laut seinen Aussagen hat er bereits erhebliche finanzielle Mittel für die Planung der Veranstaltung in 2025 aufgewendet. Außerdem existiere noch ein laufender Vertrag mit dem Hauptsponsor Generali.
Die Organisation des München Marathons wird alle zwei Jahre neu ausgeschrieben. Der Zuschlag für die Jahre 2025 und 2026 ging nicht mehr an Weigl, sondern an die Munich Athletics GmbH, deren Konzept laut KVR überzeugender war. Weigl ist mit dieser Entscheidung nicht einverstanden, empfindet diese als ungerecht und sich nach jahrzehntelanger enger Zusammenarbeit mit dem KVR unfair behandelt. Er sei verärgert, da man 25 Jahre lang eine perfekte Veranstaltung auf die Beine gestellt und eine solche Behandlung nicht verdient habe. Er werde dagegen juristisch vorgehen.
Falls die Munich Athletics GmbH die Organisation übernimmt, wird der München Marathon 2025 mit einem völlig neuen Konzept stattfinden. So wird der Marathon nicht wie bisher auf einer 42km-Runde durch die Bayerische Landeshauptstadt gelaufen, sondern auf einer zweimal zu durchlaufenden 21km-Runde. Damit sollen die notwendigen Straßensperren verringert und Kosten eingespart werden. Um Engpässe zu vermeiden, soll der Halbmarathon, der als teilnehmerstärkster Wettbewerb auch weiterhin ausgetragen werden soll, zeitlich vor dem Marathon gestartet werden.
Laut KVR war das Streckenkonzept entscheidend für die Auswahl des neuen Veranstalters. Ob und wie sich ein Zwei-Runden-Kurs, der bei Teilnehmern nicht sehr beliebt ist und unter anderem auch deshalb in keiner Stadt mit vergleicher Größe angeboten wird, auf die Teilnehmerzahlen auswirkt, bleibt abzuwarten.
Derzeit ist Weigl optimistisch und prüft verschiedene Alternativen, um auch künftig im Geschäft zu bleiben. Denkbar wäre seiner Meinung nach, dass Munich Athletics im Frühjahr einen Halbmarathon ausrichtet, während Weigl weiterhin die Verantwortung für den Marathon übernimmt.