Ein gutes afrikanisches Elitefeld soll dafür sorgen, dass beim MÜNCHEN MARATHON am 13. Oktober die starke spitzensportliche Entwicklung der letzten beiden Jahre fortgesetzt wird. Drei kenianische Athleten gehen mit Bestzeiten im Bereich von etwas über 2:08:00 Stunden an den Start am Olympiastadion. Bei den Frauen sind am zweiten Oktober-Sonntag zwei Läuferinnen dabei, denen aufgrund starker Halbmarathon-Leistungen ein Durchbruch über die Marathon-Distanz zuzutrauen ist.
Für die 38. Auflage des MÜNCHEN MARATHON erwarten die Veranstalter alles zusammen über 25.000 Teilnehmer. Dies wäre ein Rekord und ein Zuwachs von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Voraussichtlich rund 7.000 Athleten - so viele wie seit über zehn Jahren nicht mehr - werden die klassischen 42,195 km durch München laufen. Anmeldungen für alle Wettbewerbe des MÜNCHEN MARATHON, darunter auch ein Halbmarathon und ein 10-km-Lauf, sind nach wie vor möglich.
„Wir sind sehr froh über die starke Teilnehmer-Entwicklung, die zeigt, dass unser Konzept funktioniert und Früchte trägt“, sagte Race-Direktor Gernot Weigl, der unter anderem vor zwei Jahren erstmals wieder nach vielen Jahren ein starkes Spitzenfeld in das Rennen integrierte, um auch international mehr Aufmerksamkeit auf den MÜNCHEN MARATHON zu lenken.
Heute wurde ein erster Teil des Elite-Feldes für das Traditionsrennen bekannt gegeben. Weitere Verpflichtungen folgen im Laufe der nächsten Wochen. Bei den Männern ist der Kenianer Cosmas Birech der derzeit schnellste Läufer im Feld: Er gewann 2018 den Rom-Marathon in 2:08:03 Stunden. Im gleichen Jahr lief er auch eine gute Halbmarathon-Bestzeit von 60:06 Minuten. Nach der Corona-Pandemie, während der es fast keine Startmöglichkeiten gab, war Cosmas Birech längere Zeit verletzt. Jetzt will es der inzwischen 38-Jährige noch einmal wissen und versuchen, an seine besten Zeiten anzuknüpfen.
Auch die anderen beiden Athleten mit Bestzeiten von unter 2:09 Stunden kommen aus Kenia: Dominic Nyairo ist mit 2:08:13 derzeit die Nummer zwei auf der Liste. Der 27-Jährige zeigte bei seinen letzten Marathonrennen erstklassige Leistungen und ist am 13. Oktober sicherlich ein heißer Sieg-Kandidat. 2021 gewann der Kenianer sein Debüt in Hofu (Japan) nach einer Sprint-Entscheidung in 2:09:34 knapp vor dem zeitgleichen Japaner Daichi Kamino. 2023 lief Dominic Nyairo beim hochkarätigen Tokio-Marathon auf Rang 16 und verbesserte sich auf 2:08:13. Dann kam er zum Berlin-Marathon und überzeugte in einem sehr schnellen Rennen mit 2:08:47 (19. Platz).
Die Bestzeit von William Kibor ist hingegen schon etwas älter. 2012 lief er als Fünfter des Vienna City Marathons 2:08:32. Nach einer längeren Pause, die auch mit der Corona-Pandemie zusammen hing, meldete er sich im vergangenen Jahr mit einigen Halbmarathon-Rennen zurück. Beim MÜNCHEN MARATHON wird William Kibor erstmals seit 2019 wieder ein Rennen über die 42,195 km laufen.
„Ich hoffe, dass wir bei den Männern wiederum Zeiten im Bereich von 2:08 bis 2:09 Stunden sehen werden“, sagt Gernot Weigl. „Für die schnellsten Frauen sollten Ergebnisse zwischen 2:25 und 2:27 möglich sein.“
Zwei Läuferinnen sind auf der derzeitigen Startliste, die erst seit relativ kurzer Zeit im internationalen Straßenlauf mitmischen und in München für eine Überraschung sorgen könnten. Shamilah Kipsiror ist eine Spät-Starterin. Erst 2023, im Alter von 36 Jahren, startete die Kenianerin erstmals in Europa und außerhalb Kenias. Dabei siegte sie in ihrem ersten Rennen beim Gent-Halbmarathon in flotten 67:53 Minuten. Nach diesem Debüt lief sie im Oktober ihren ersten Marathon in Venedig und belegte Rang vier mit 2:28:13. Im Frühjahr 2024 steigerte sich Shamilah Kipsiror in Rom auf 2:27:33 und wurde wiederum Vierte.
Eine ihrer voraussichtlich stärksten Konkurrentinnen ist eine Newcomerin aus Uganda: Viola Chemos lief bisher nur in Kenia über die Marathon-Distanz. In der leistungsmindernden Höhenluft von Eldoret erreichte sie dabei im April 2:36:38. Im Juli gewann die 31-Jährige dann in Kaptagat - einem bekannten Höhen-Trainingslager in Kenia - einen Halbmarathon in 69:23 Minuten. Aufgrund ihrer Halbmarathon-Leistungen könnten sich Shamilah Kipsiror und Viola Chemos beim MÜNCHEN MARATHON deutlich verbessern.