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Wieder Uwe Honsdorf

19.06.06
Quelle: Pressemitteilung

Der RZ-Mittelrhein-Marathon ist im Ziel

 

Eine sehr niedrige Ausfallquote, eine überschaubare Anzahl von Unfällen bei den Skatern und weniger Einsätze des Deutschen Roten Kreuzes bei den Läufern als bei der Marathon-Premiere 2005 stimmten die Organisatoren rund um den Vorsitzenden des ausrichtenden Mittelrhein Marathon e.V., Hans-Dieter Gassen, zufrieden.

 

Der RZ-Mittelrhein-Marathon festigte sich mit der zweiten Auflage als eine der bedeutenden Großveranstaltungen in der Region des Unesco Welterbes Oberes Mittelrheintal. Zehntausende Zuschauer in den Ortschaften und an den vielen schönen und belebten Punkten entlang der Strecke sowie mehr als 9.000 gemeldete Sportler prägten den RZ-Mittelrhein- Marathon als äußerst stimmungsvolles und eindrückliches Event.

 

Neuer Rekord von Uwe Honsdorf trotz hoher Temperaturen

 

In den Hauptwettbewerben gab es zudem durchweg neue Bestzeiten, gleichwohl die äußeren Bedingungen zwar für die Zuschauer angenehm, für die mehr als 9.000 gemeldeten Teilnehmer aber schlicht zu warm waren.

 

Im Marathonlauf der Männer wiederholte der Koblenzer Uwe Honsdorf seinen Vorjahressieg in sehr guten 2:35:00 Stunden. "Ich bin sehr zufrieden", sagte der 43-jährige vom TuS Rot-Weiß Koblenz, der bei geringeren Temperaturen wohl noch ein gutes Stück schneller hätte laufen können. Doch Honsdorf, der gut zwei Minuten unter seiner Zeit von 2005 blieb, war schon frühzeitig alleine unterwegs, weil die starken Konkurrenten Brahim Chalgoum (LG Laacher See) und Frederique de Coninck aus Belgien einen schwachen Tag hatten. Genauso konstant wie Honsdorf sein Heimrennen abspulte, gestaltete der Koblenzer Frederik Lauff seinen Marathon durchs Mittelrheintal. Der Athlet der LG Kreis Ahrweiler lief sein eigenes Rennen und in 2:39:20 noch auf Rang zwei vor dem Vorjahresdritten Marco Diehl, der im Dress des TSV Friedberg-Fauerbach nach 2:39:59 Stunden im Ziel war.

 

Bei den Frauen gab es einen Überraschungssieg, vor allem für die Siegerin selbst, denn Eva-Marie Krahn aus Wiehl hatte sich selbst vor dem Start nicht als Favoritin eingeschätzt. "Ich bin ohne Uhr gelaufen und hatte keine sehr großen Ambitionen", erklärte die 39-Jährige, die in 3:17:16 Stunden gewann. Rang zwei belegte Nicole Krämer vom LA TuS Mayen in ebenfalls sehr guten 3:19:28 vor der Lebensgefährtin von Männer-Sieger Uwe Honsdorf, Ulrike Oetz (TuS Rot-Weiß Koblenz). Die Koblenzerin führte das Rennen zwischenzeitlich an, musste sich aber schließlich über viele kleine moralische Hindernisse hinweg bis ins Ziel am stimmungsvoll belebten Deutschen Eck in Koblenz durchquälen - sie benötigte als Dritte 3:25:32. "Ich musste hier einfach laufen, das gehört für mich dazu", nannte Oetz im Ziel auch ihre Heimatverbundenheit als Anreiz für ihren Start beim RZ-Mittelrhein-Marathon.

 

Ein besonderes Erlebnis war der Marathon auch für den Lahnsteiner Inline-Skater Oliver Engel. Bereits 2005 hatte er den großen Skater-Wettbewerb für sich entschieden, und so sollte es auch bei er zweiten Auflage sein. Denn Engel gestaltete seinen Sieg 2006 mit Ansage, formierte im Vorfeld gar ein eigenes Team für dieses Rennen und gestaltete den Wettbewerb gleich offensiv. Der erste Angriff erfolgte bereits nach fünf von 42,195 Kilometern, und schon fuhr eine vier Mann starke Gruppe um Oliver Engel vorneweg. Der Athlet von den Gülser Mosel-Skatern und dem Experts Race Team gewann schließlich in enorm schnellen 1:06:15 Stunden und rollte genauso wie im Vorjahr gemeinsam mit seinem Teamkollegen Michael Puderbach über die Ziellinie. Damit wurde die Siegerzeit des Vorjahres um sechs Minuten verbessert. Nur wenig nach der Spitze der Männer folgte mit der Gülser Athletin Melanie Becker gleich die nächste einheimische Akteurin. In 1:09:25  Stunden erreichte Becker dabei eine fantastische Zeit, welche die Siegerin des Frauenrennens auch im vordersten Bereich des Gesamteinlaufs etablierte.

 

Dieter Baumann siegt im Halbmarathon

 

Neben dem stark in der Spitze und stark in der Breite besetzten Skaterfeld mit mehr als 2.000 gemeldeten Teilnehmern überzeugte am Mittelrhein besonders der Halbmarathonlauf. Der Tübinger Olympiasieger von 1992, Dieter Baumann, befand sich als publikumsnaher Star inmitten des Feldes von rund 4.000 Sportlern, und selbst wenn Baumann nach dem Ende seiner aktiven und beispiellosen Karriere nurmehr als Hobbyläufer firmiert, war er der Protagonist dieses Wettbewerbs.

 

Im selbst erklärten "Wohlfühltempo" absolvierte der 41-Jährige die Strecke entlang der Burgen und Schlösser und war begeistert. "Es ist eine fantastische Strecke, auf der sowohl für Topläufer als auch für Breitensportler vieles geboten wird", erklärte der 40-malige Deutsche Meister im Ziel. Wenig erschöpft erreichte Baumann nach 1:10:37 Stunden das Deutsche Eck, nachdem er dieses Rennen dominiert hatte. Gemeinsam mit dem jungen Essener Athleten Marc-Andre Ocklenburg hatte sich der Routinier nach einigen Kilometern von dem Trierer Dietmar Bier (Post-Sport telekom Trier) und dem starken Koblenzer Triathleten Jürgen Zäck (SC Poseidon Koblenz) gelöst.

 

Baumann gab im Halbmarathon das Tempo vor, und Ocklenburg musste irgendwann den kurzen Geschwindigkeitssteigerungen unterwegs Tribut zollen. In sehr guten 1:11:29 Stunden erreichte der 20-Jährige das Ziel. Dietmar Bier belegte in guten 1:13:31 Rang drei, Jürgen Zäck wurde in 1:14:29 Vierter vor dem starken Andernacher Ingo Neumann (Spvgg Nickenich/1:14:49).

 

Bei den Frauen setzte sich Julia Wydra durch. Die Saarländerin vom TV St. Wendel benötigte für die Strecke sehr gute 1:24:15 Stunden und lag damit äußerst deutlich vor ihrer Konkurrenz. Als Zweite kam Britt Götte von der SSG Königswinter am Deutschen Eck an, nach 1:30:24 Stunden. Ebenfalls gut sechs Minuten hinter der Siegerin Wydra lag die Dritte Nicole Böhm, die in 1:30:45 Stunden nicht nur Werbung für sich selbst betrieb, sondern auch für den Slogan „Fitness für Frauen“, den sie bei der Anmeldung als Vereinsnamen angegeben hatte.

 

Gemeinsam über den Kurs

 

Gemeinsam fit über die Strecke gingen gut 100 Staffelteams im Team-Marathon. In 2:36:02 Stunden kam die Mannschaft des VfR Simmern dabei dem Marathon-Einzelsieger Uwe Honsdorf ziemlich nahe, wenngleich der Koblenzer Triumphator seinen großen Erfolg statt im Team im Alleingang erreicht hatte. Das schnellste Mixed-Team vom TSV Warzen benötigte für die 42,195 Kilometer zwischen Oberwesel und Koblenz 3:37:41 Stunden und wurde dabei noch von der flottesten Frauen-Mannschaft überholt - hier setzte sich die SG Enkheim durch, die 3:31:30 Stunden benötigte.

 

Bei den mehr als 700 Walkern, die teils mit Nordic Walking-Stöcken unterwegs waren, hinterließ vor allem Michael Münch von LT Mertesdorf einen exzellenten Eindruck. Er absolvierte die 21,0975 Kilometer von Boppard nach Koblenz in 2:17:23 Stunden. Nur wenig später kam die schnellste Walkerin ins Ziel zu Füßen des Denkmals am Deutschen Eck: Nach 2:29:07 Stunden war IngeBrandstetter vom SV Waldesch im Ziel.

 

Wie tausende andere Sportler konnte sie mit ihrem sportlichen Tag beim RZ-Mittelrhein-Marathon vollauf zufrieden sein, auch weil 1500 Helfer an der Strecke sowie in den Start- und im Zielbereich mit enormem Aufwand viele Stunden lang für die Sportler zur Stelle waren. Es lag auch an der guten Betreuung durch die Helfer unterwegs, dass die Einsatzkräfte seitens der Polizei, der Feuerwehren und des Deutschen Roten Kreuzes einen relativ ruhigen Marathontag erlebten. „Wir hatten wesentlich weniger Einsätze als im vergangenen Jahr“, resümierte stellvertretend der Einsatzleiter des DRK, Peter Klee. Nur wenige ernsthafte Probleme mussten seine Mitarbeiter lösen, weshalb Klee mit dem Verlauf dieser Großveranstaltung zufrieden war.

 

Darüber hinaus war auch die gut besuchte Marathonmesse in der Sporthalle Oberwerth in Koblenz ein Erfolg, der Umzug der Messe vom Deutschen Eck in die Großsporthalle aufs Oberwerth machte sich bezahlt.

 

Die Organisatoren und Sportler konnten sich nach dem letzten Zieleinlauf am Nachmittag am Deutschen Eck in Koblenz sicher sein: Der 2. RZ-Mittelrhein ist gelungen, der 3. RZ-Mittelrhein-Marathon am 17. Juni 2007 kann kommen.

Flash-Interviews

 

Sieger Marathon (2:35:00)

Uwe Honsdorf, TuS Rot-Weiß Koblenz

 

"Voriges Jahr war es härter. Bei Halbmarathon war ich relativ locker. Ich habe nicht angezogen, der Zweite ist einfach abgefallen. Ich habe dieses Jahr elf 30-Kilometer-Läufe, einen mehr als letztes Jahr, gemacht. In einer Woche hatte ich 203 Kilometer.

 

Zweiter Mann Marathon (2:39:20)

Frederick Lauff, LG Kreis Ahrweiler

 

"Am Ende wurde es doch hart. Dieses Jahr hatte ich weniger Kilometer trainiert als letztes Jahr. Ich hatte weniger Zeit. Ich habe jeden Sonntag einen langen Lauf gemacht. Das war das, was die Kilometer gebracht hat. Im Durchschnitt waren es in der Woche 110."


Sieger Halbmarathon (1:10:37)

Dieter Baumann, Tübingen, Olympiasieger 1992

 

"Als Favorit habe ich mich nicht gesehen. Ich bin hier gelaufen, um die Landschaft zu genießen. Diese Veranstaltung hätte es schon viel früher geben müssen. Ich habe noch viele Kontakte nach Koblenz. Als Lothar Hirsch über dem Mittelrhein-Marathon erzählte, habe ich gesagt, da lauf ich mit. Die Strecke hat Potential."

 

Zum Zweitplatzierten, 20 Jahre jüngeren Marc-André Ocklenburg aus Essen:

 

"Der Junge ist Bestzeit gelaufen. Das war toll. Ein großes Kompliment. Die letzten drei Kilometer waren relativ flott. Das war gewiss nicht mehr mein Wohlfühltempo."

 

Zu einem möglichen Marathonstart im Mittelrheintal:

 

"Da ein Marathon auch irgendwie im Raum gelaufen wird, könnte man das irgendwann erleben."

 

Siegerin Halbmarathon (1:24:15)

Julia Wydra, TV St. Wendel

 

"Ich bin aus dem Training heraus gelaufen. Ich habe es mir einfacher vorgestellt. Nicht die Wärme, die Anstiege waren schwierig. Landschaftlich war es aber sehr schön. Ich wollte ursprünglich im Marathon starten, aber mein Vater hat gesagt, ich soll Halbmarathon laufen, weil ich nächste Woche in Pronsfeld über zehn Kilometer antreten will."

 

Informationen: Mittelrhein-Marathon
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