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Laufberichte

Es läuft gut in Waldniel

14.07.13

Nun findet der Marathonlauf in Waldniel bereits zum fünften Mal statt und hat sich damit wohl endgültig etabliert. 2009 hatte man den Marathonlauf  noch zunächst einmalig zum 25sten Todestag von Dr. Ernst van Aaken ausgeschrieben, doch dann gab der Erfolg und das durchweg positive Echo dem Veranstalter Mut, den Lauf auch weiterhin auszurichten. Ich persönlich freue mich darüber, denn ich mag diese Veranstaltung sehr und war bisher bei allen Auflagen dabei.

Der Veranstalter ist der Ausdauersportverein Athletik Waldniel. Ein relativ kleiner Verein, der den Laufsport und Triathlon pflegt. Dank dem Engagement seiner Mitglieder gelingt es jedes Jahr wieder eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die keine Wünsche offen lässt. In diesem Jahr wird hier zusätzlich die Marathon-Meisterschaft des Kreises Niederrhein-West ausgetragen.

Neben der Marathonstrecke wird auch ein Halbmarathon angeboten. Jetzt hat man das Konzept nochmals gestrafft und den Staffelwettbewerb gestrichen. Bis zu 8 Teilnehmer konnten sich in der Vergangenheit die Marathonstrecke teilen und kamen so auf ca. 5 Kilometer. Nun wird aber alternativ ein 5 Kilometerlauf angeboten, sodass man dabei sein kann, ohne 7 Mitläufer finden zu müssen.

Die Anmeldungen können online erfolgen, die Startgebühren werden per einmaliger Einzugsermächtigung abgebucht. Für den Marathon betragen die Startgebühr je nach Anmeldedatum zwischen 19 und 21 Euro. Nachmelder müssen am Veranstaltungstag 25 Euro zahlen. Einen Chip benötigt man hier nicht. Die Strecke ist natürlich amtlich vermessen und jeder Kilometer ausgeschildert.

Der Marathonkurs ist gering profiliert und führt mit vier Runden a 10,3 km durch Stadt- und Waldgebiet. An drei Verpflegungsstellen werden auf der Runde neben Wasser auch Tee, Cola und Bananenstücke angeboten. Eigenverpflegung kann bei Bedarf im Stadion deponiert werden. 

Start und Ziel der Läufe sind im Dr. Ernst van Aaken Stadion. Natürlich hat man das Stadion nach dem berühmtesten Sohn der Stadt benannt. Der „Laufdoktor“ hat schließlich mit der von ihm entwickelten Laufschule Geschichte geschrieben.

Also mache ich mich wieder zusammen mit meiner Frau Inge und ihrer Freundin Christiane auf den inzwischen bekannten Weg nach Schwalmtal-Waldniel. Waldniel ist der größte Stadtteil der Gemeinde Schwalmtal und liegt am Niederrhein im östlichen Teil des Naturparks Maas-Schwalm-Nette. Über die Autobahn A52 ist es gut zu erreichen. Von der Ausfahrt Schwalmtal braucht man nur den Hinweisschildern zu folgen und erreicht schon bald den großen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Stadions.

Im Stadion hat man große Bewirtungszelte und eine Bühne für die Siegerehrung aufgebaut. Problemlos erhalte ich die Startunterlagen. In dem Umschlag ist auch eine Blankourkunde, auf der man später das Ergebnis aus dem Internet ausdrucken kann. Umkleide- und Duschmöglichkeiten sind natürlich auch vorhanden.

Hier treffen wir auch unsere Vereinsfreundin Lara mit ihrer Tochter Christina. Christina will heute ihren ersten Halbmarathon laufen. Danny kommt auch noch dazu. Auch er will heute genau wie Lara und Christina beim Halbmarathon mitlaufen. Inge und  Christiane haben sich noch kurzfristig für den 5 Kilometerlauf nachgemeldet. Auch mein Trainingspartner Viktor hat sich nach langer Wettkampfpause für die 5 Kilometer entschieden. Also ist der VfL Bergheide wieder gut vertreten.

Ich begrüße noch Thomas Butzbach, der sich nun schon seit fünf Jahren hier engagiert, und heute wieder als Moderator fungieren wird. Pünktlich um 9 Uhr bittet er dann auch 121 Marathonläufer zum Start. Für die Halbmarathonläufer geht es um 9:30 Uhr los und die Fünfer werden dann um 10 Uhr folgen. Insgesamt sind also fast 350 Läufer am Start. Das Wetter ist heute überraschend sonnig, aber mit etwa 20 Grad ganz gut zum Laufen.

Im Feld kann ich schon Dirk von LG Donatus Erftstadt und Helmut vom 100er entdecken. Dirk muss sich heute beeilen, denn er will im Anschluss noch zum Schützenfest. Helmut war gestern schon beim Fichtelgebirgsmarathon dabei. Einige Läufer sind auch aus den Niederlanden und Belgien angereist. Wir starten direkt im Stadion und verlassen es dann nach einer Eröffnungsrunde durch einen Nebenausgang.

Zuerst laufen wir durch einige Wohnstraßen und erreichen bald den Rand eines Waldgebietes. Danach geht es parallel zur Autobahn weiter, bis wir diese mit einem Tunnel unterqueren. Kurz darauf werden wir wieder über die Straße geführt und treffen nun am Rande des Waldgebietes auf den ersten Verpflegungspunkt. Wasser und Iso sind im Angebot. Der Weg ist auch im Wald gut markiert und  Streckenposten an den Abzweigungen machen ein Verlaufen unmöglich. Im Wald geht es auf breiten Wegen im Schatten weiter. Die Wege wurden allerdings nach den Holztransporten der letzten Wochen ausgebessert, jetzt sind sie teilweise noch sandig und auch schon mal holprig.

Das Feld hat sich bereits auseinander gezogen und ich kann die Ruhe genießen. Bei Kilometer 7 verlassen wir wieder den Wald und mit einer Brücke geht es erneut über die Autobahn. An Bauernhöfen vorbei laufen wir zur Landstraße und finden jetzt die nächste Verpflegungsstelle. Auch hier wird uns von freundlichen Helfern Wasser, Tee und Bananen angeboten. Vorbei an einer Eigenheimsiedlung laufen wir über die Kastanienallee auf das Kinderdorf Bethanien zu. Durch einen Torbogen gelangen wir in die parkähnliche Anlage. Das Kinderdorf bietet über 30 Kindern und Jugendlichen ein Zuhause. Daneben gibt es hier auch für 200 Kinder und vielen Familien unterschiedliche pädagogische Angebote. Für die Kinder sind die Läufer eine willkommene Abwechslung. Wie bereits in den Vorjahren feuern sie alle Läufer an und halten ihre Hände zum Abklatschen hin.

Hinter dem Kinderdorf geht es schon wieder zurück zum Stadion. Von weitem höre ich bereits die Stimme von Thomas Butzbach am Mikrophon und schon bald erreiche ich durch einen Nebeneingang wieder die Laufbahn des Stadions. Für eine dreiviertel Runde geht es über die Kunststoffbahn. Hier sind auch zahlreiche Zuschauer, die die Läufer anfeuern. Thomas stellt die Läufer einzeln vor und weiß von fast jedem Interessantes zu berichten.

Am Stadionausgang gibt es wieder eine Verpflegungsstelle. Nun geht es in die zweite Runde und inzwischen ist es bereits warm geworden. Aber im Wald gibt es genügend Schatten. An den Verpflegungsstellen ist nun noch zusätzlich Cola und Bananenstücke im Angebot. Bald kommt die Spitze des Halbmarathonlaufes an mir vorbei geflogen, denn sie ziehen bereits ihren Endspurt an. Auch Danny ist dabei. Er wird heute seine Altersklasse gewinnen.

Im Kinderdorf sind die Kleinen immer noch begeistert und laufen ein Stückchen mit uns. Im Stadion empfängt uns wieder Applaus und Inge und Christiane haben ihren Lauf zufrieden beendet und widmen sich jetzt wieder den Fotos. Sie haben übrigens jeweils den zweiten Platz in ihren Altersklassen gemacht. Auch die anderen Bergheider jubeln und warten auf den Zieleinlauf unserer Halbmarathonläufer.

Für mich geht es in die dritte Runde und es läuft ganz gut. Die Halbmarathonzeit liegt bei 2:08 und ich fühle mich gut. Ich freue mich auf das lange Waldstück, das für mich der schönste Teil der Strecke ist. Hier habe ich Ruhe und Schatten. An den Verpflegungsstellen werden die Getränke mit aufmunternden Worten angereicht und man merkt, dass alles Vereinsmitglieder sind, die selber laufen und die Leistungen einschätzen können.

Im Stadion hat sich die Bergheide-Gruppe nochmals verstärkt und feuert mich lautstark an. Die schnellsten Marathonläufer sind bereits im Ziel, aber ich muss noch eine Runde laufen. 32 Kilometer sind geschafft und die Beine werden etwas schwer. Was in den vergangenen Runden leicht war, ist nun schon etwas anstrengender.

War denn hier schon immer eine Steigung? Ich nehme die Füße etwas höher und bemühe mich um einen kraftschonenden Laufstil. Jetzt sind nur noch Marathonläufer auf der Strecke und mancher hat wohl auch seine Schwierigkeiten. So kann ich an dem einen oder anderen vorbeiziehen und baue mich damit immer auf.

An den Verpflegungsstellen bevorzuge ich jetzt Cola, doch die ist schon teilweise nicht mehr im Angebot. Na, dann muss eben der Tee genügen. Im Wald kann ich wieder locker traben und bei der nächsten Verpflegungsstelle sind es nur noch 2,5 Kilometer. Da kann ich das Ziel schon fast riechen.

Also nochmals den Rücken gerade gemacht und einen Blick auf die Uhr werfen. Ja, das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Im Kinderdorf ist wohl jetzt der Mittagsschlaf angesagt und so muss ich bis zum Stadion warten, um mal wieder Beifall zu bekommen. Die Vereinsfreunde machen sich lautstark bemerkbar. Mein Freund Viktor hat beim 5er den ersten Platz in der Altersklasse gemacht und  begleitet mich jetzt auf der letzten Runde im Stadion.

Dann sehe ich den großen Zielbogen. Nach 4:22:23 bin ich im Ziel, das bedeutet für mich Platz 2 in meiner Altersklasse. Ich erhalte eine schöne dreieckige Medaille und kann mich hier im Zielbereich erst einmal in Ruhe verpflegen. Inge gratuliert mir und bringt mir noch ein alkoholfreies Bier. Nachdem ich mich in den Duschräumen des Stadions frisch gemacht habe, warte ich im Bewirtungszelt bei Kaffee und Kuchen auf die Siegerehrung.

Die Bergheider haben sich alle gut geschlagen. Die Bilanz:  Drei erste und drei zweite Plätze in den Altersklassen, dazu noch Platz 2 bei der Mannschaftswertung im 5 km Lauf. Besonders freue ich mich für Christina über ihren 1. Platz bei ihrem ersten Halbmarathon in der weiblichen Jugend A.
Die Ergebnislisten hängen nun aus und als Zweiter in der Altersklasse darf ich auch aufs Podium und erhalte noch ein schönes Badetuch.

Thomas versprechen wir, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein und zufrieden fahren wir nach Hause.

Fazit: Der Marathon in Waldniel hat sich gut etabliert. Die Strecke ist gering profiliert und bietet eine gute Mischung aus Stadt- und schattigem Waldgebiet. Mit drei Verpflegungsstellen ist auf der 10,3 km Runde die Versorgung sichergestellt. Die Organisation hat auch im fünften Jahr alles im Griff und bietet den Läufern eine rundum gelungene Veranstaltung. Bei dem relativ geringen Angebot an Marathonläufen im Juli, müssten eigentlich noch mehr Läufer den Weg mal nach Waldniel finden.     

Marathonsieger
Männer

1. Bart de Grove 02:47:44
2. Bernd Diekmann Lauffreunde HADI Wesel 02:54:45
3. Lowie Steenwegen rc tienen 02:58:41

Frauen

1. Michaela Kirchner sg zons 03:41:01
2. Martina Lamers-Jilg 1sc myhl la 03:58:26
3. Sabine Scholz LT TuRa Brüggen 04:01:26

121 Finisher

 

Informationen: Waldnieler Marathon
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