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Laufberichte

Interview mit Elke Streicher und Rainer Koch

02.07.09
Autor: Klaus Duwe

Für ein erfolgreiches Finish bei einem so extrem langen Lauf ist es wichtig, dass man gesund bleibt. Hattest Du unterwegs einmal gesundheitliche Probleme? Gab es Situationen, wo Du gezweifelt hast, dein Ziel zu erreichen?

Elke:
Nein, ich war glücklicherweise gesund. Schnupfen, hin und wieder Husten oder Halsweh, aber nichts Schlimmes. Ehrlich gesagt habe ich mir trotzdem jeden Abend Sorgen gemacht, ob ich den nächsten Tag gut überstehe und ob alles weiter so läuft. Ich war sehr, sehr angespannt und konzentriert, was wahrscheinlich auch gut war, denn so war ich auch vorsichtig und habe nichts riskiert.

Rainer:
Ich denke es ist normal, dass es irgendwann irgendwo mal zwickt. Allerdings ist es dann wichtig, die Sache gleich zu beobachten und gegebenenfalls etwas dagegen zu tun. Es gab allerdings bei mir nicht wirklich den Moment an dem dies dazu führte, dass ich Tempo herausnehmen musste oder ins Zweifeln kam.

Was waren die schwersten Etappen und welche die schönsten? Was hat Euch die meisten Probleme bereitet?

Elke:
Die schwerste Etappe war für mich der vorletzte Tag, weil ich fast erfroren wäre. Es hört sich nicht glaubhaft an, aber ich hatte keine Probleme. Das einzige Problem, das ich hatte, war mein Ekel vor den sanitären Einrichtungen.

Rainer:
Die schwersten Etappen waren die letzten Etappen bedingt durch das Wetter. Also die kühlen Temperaturen mit dem starken Gegenwind und immer wieder Regenschauern. Landschaftlich schön waren diese Etappen dennoch, ebenso wie die Etappen durch die Alpen. Der Genuss der Panoramen dort war einfach wunderbar.

Welches Ereignis bei dem Lauf hat Euch am meisten bewegt?

Rainer:
Mich haben die Empfänge durch die Kindergarten- und Schulklassen sehr bewegt. Egal ob dies an der Strecke oder im Ziel war. Gerade in Schweden hatten wir dies immer wieder.

Rainer, wie war es, als Du als Erster am Nordkap ins Ziel gelaufen bist, was hast Du gedacht? Und wie war es bei Dir, Elke?

Rainer:
Mich hat es natürlich gefreut, dass es endlich vorbei war. Allerdings war ich auch etwas traurig, nachdem ich eine sehre schöne Zeit hatte. Man könnte es mit einem Marathon vergleichen,  bei dem man ab Kilometer 38 sich auf das Ziel freut.

Elke:
Es ist vorbei!!!

Rainer, Du hast fast alle Etappen gewonnen, bist immer alleine gelaufen. Ist das nicht ein großes Problem? Musst Du Dich nicht irgendwie ablenken, hörst Du Musik?

Rainer:
Bis ich die letzten der 6-Uhr-Gruppe eingeholt hatte, waren meist schon die ersten 50km geschafft. Von daher hatte ich immer wieder Möglichkeiten zu einen Smal Talk, der etwas Abwechslung brachte. Die Zeit, die ich alleine gelaufen bin, war aber auch schön, einfach um abzuschalten oder über dies und das nachzudenken. Musik höre ich beim Laufen sehr selten. Bei Landschaftsläufen eigentlich nie, da die Natur genügend zu hören bietet hat: Vogelgezwitscher, das Rauschen des Wassers….

Wie war das bei Dir, Elke, Du bist ja viele Etappen mit Marcel gelaufen.

Elke:
Das hat sich einfach so ergeben und war nicht geplant. Ich bin eigentlich eher der Alleinläufer, aber es hat wunderbar funktioniert, wir hatten die gleiche Geschwindigkeit, bergab bin ich zwar immer abgedüst, aber kaum ging es bergauf, hat er mich ruckzuck wieder eingeholt, so dass sich das ganz gut ergänzt hat. Auch wenn wir oft stundenlang gar nichts miteinander geredet haben - wenn es mir schlecht geht, muss ich das mit mir selber ausmachen, und kann es nicht gebrauchen, wenn ich bemitleidet werde - hilft es doch zu wissen, dass eine Vertrauensperson in unmittelbarer Nähe ist. Musik habe ich nur am zweiten Tag gehört, dann habe ich es bewusst nicht mehr getan, weil ich damit meistens zu schnell laufe. Das wäre mir dann zum Verhängnis geworden.

Vor jedem Marathon gibt es die Pastaparty und kaum ein Hobbyläufer geht heute ohne ein Gel oder andere „Energiespender“ in einen Wettbewerb. Wie ist das bei einer so extremen Dauerbelastung mit der Ernährung?  Kommt man da mit „normaler“ Verpflegung zurecht?

Elke:
Auf was ich persönlich schwöre ist mein Mixdrink mit Proteinen und Aminosäuren. Ansonsten bin ich mit normaler Verpflegung gut zurecht gekommen.

Rainer:
Ich selbst halte nicht viel von Energiedrinks oder Gels. Von daher bleibt mir nicht viel anderes übrig, als mit normaler Verpflegung auszukommen. Das ist meiner Meinung nach auch kein Problem, wenn man auf gute und ausgeglichene Ernährung achtet. Kurz gesagt einfach auf seinen Körper hören.

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Informationen: TransEurope-FootRace (TE-FR 09)
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