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Laufberichte

Start in die Rheinische Laufsaison

16.01.11

 

Seit 1998 veranstaltet die Leichtathletik- und Fitnessabteilung des Pulheimer SC einen Staffelmarathon  zu Anfang des Jahres und gibt damit das Startsignal zum neuen Laufjahr im Rheinland.

Was mit 113 Staffeln im ersten Jahr begann, hat sich längst etabliert. Die Veranstaltung lockt Teilnehmer aus Köln und Umgebung bis hin zu den Benelux-Staaten an. So waren auch 2011 wieder über 200 Staffeln dabei. Mehr als 1500 Läufer waren mit von der Partie.


Auch Einzelstarter


Der Begriff Staffelmarathon ist irreführend. Der Lauf ist auch für Einzelstarter offen. In erster Linie ist die Veranstaltung ein Ereignis für Breitensportler. Nicht Spitzensport steht im Vordergrund. Bis zu 6 Läufer aus Familien, Freunde, Schulen, Lauftreffs, Vereinen, Firmen usw. können sich zu Staffeln zusammentun und die Etappen zu 7,195 - 5 - 10 - 5 - 10 - 5 km in Angriff nehmen. Bei den Schüler- und Jugendstaffeln dürfen sich maximal 9 Läufer die Etappen zu 2,195 - 5 - 5 - 5 - 5 - 5 - 5 - 5 - 5 km teilen. Einige Vereine, Schulen, Betriebe usw. sind direkt mit mehreren Staffeln dabei.

Pulheim liegt im Kölner Westen. Der Start-, Wechsel- und Zielbereich befindet sich am Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim in der Hackenbroicher Straße. Gelaufen wird auf einem 5-KM-Rundkurs. Die erste Runde zum Auftakt ist 2,195 KM lang. Ein 5 KM Volkslauf und 5 KM Schüler- und Jugendlauf um 9.30 Uhr vor dem Marathon runden die Veranstaltung ab.


Bestenlistentauglich


Die Laufstrecke führt aus dem Pulheimer Stadtgebiet hinaus in die angrenzenden Felder und über den Radweg entlang der Venloer Straße zurück in die Stadt. Die Strecke ist flach, nur zur Venloer Straße ist eine leichte Steigung zu bewältigen, verkehrsfrei und asphaltiert. Seit diesem Jahr ist sie auch amtlich vermessen und somit „bestenlistentauglich“. Aber wer läuft schon im Januar Bestzeit?

Für Einzelstarter gibt es einen Verpflegungsstand. Hier dürfen sie jedoch nicht zu lange verweilen, denn der Zielschluss für Einzelläufer und Staffeln liegt bei flotten 4.30 Stunden.

Ich bin gerade erst vom Marathon in Tiberias/Israel zurück. Daher schaue ich mir den Lauf in Pulheim nur als interessierter Beobachter an. Der Lauf findet nahe meines Wohnortes Königsdorf statt und ich kann nach einem ruhigen Frühstück locker mit dem Fahrrad nach Pulheim fahren.

Gottlob sind die Massen an Schnee und Eis aus der Weihnachtszeit weggetaut. Es ist trocken. Die Sonne lacht vom Himmel, immer wieder mal von einer Wolke unterbrochen. Trotzdem ist es zunächst noch recht frisch, die Temperaturen steigen auf 11 Grad am Mittag.


Jochen Baumhof moderiert


Am Startbereich ist schon viel los. Die Startläufer stellen sich zum Start auf. Moderator Jochen Baumhof heißt die Stimmung an. Er gibt kompetent und locker notwendige Infos, z.B. zur Wechselzone (linke Seite) und zum erstmals eingesetzten Chip. Dieser wird mit einem Klettband am Fuß befestigt und muss im Wechselbereich an den nächsten Läufer übergeben werden, der ihn dann an seinem Fuß befestigt. Ein Vorteil der Chipzeitmessung ist die genaue Erfassung der Einzelzeiten aller Staffelläufer.

Mit 5 Minuten Verspätung erfolgt um 10.20 Uhr der Startschuss. Die Einzelstarter starten im Übrigen zwei Minuten nach den Staffeln und werden mit Applaus auf die Strecke geschickt.

Man merkt es den Läufern an. Sie sind mit Begeisterung dabei und freuen sich auf den Aufgalopp zur neuen Laufsaison.  Vielen sieht man an, dass sie einen Marathon als Einzelstarter nicht laufen würden. Aber das ist ja das Schöne am Staffelmarathon. Er bringt Läufer der Marathonatmosphäre näher, die sonst kaum eine Chance darauf hätten. Zudem ist eine Teilnahme in einer Staffel eine gute Möglichkeit zur Nachwuchsgewinnung. So mancher ist schon durch eine Staffelteilnamhe auf den Geschmack gekommen. Eins ist allen Läufern aber anzusehen. Sie sind alle eifrig mit Spaß dabei und geben ihr Bestes. Es sind viel weniger Finisher-Shirts von anderer Marathon- oder Ultralaufveranstaltungen zu sehen als sonst.

Besonders ist dies beim Wechsel zu beobachten. Trotz aller Lockerheit wird hier doch nahezu jeder Läufer vom Wettkampffieber erfasst und ist um einen möglichst raschen und reibungslosen Wechsel bemüht.

Ich kann illustre Namen bei den Staffeln lesen, oft auch mit Kölsch – gemeint ist hier die Kölner Mundart, nicht das Bier – gefärbt: Kölsch Fründe ,  Knickfööss, De löstige Reechterinne,  Flinke Fööss,  Die Wilden Kerle, Lauf-du-Sau, …
Richtig verstanden worum es bei der Veranstaltung geht hat, die Staffel „6Run4Fun“.


In und um Kölle nix ohne Detlev Ackermann


Unter den Einzelstartern entdecke ich auch Detlev Ackermann, ein bekannter Läufer aus der Kölner Ultraszene. Detlef macht heute bereits seinen 175. Marathon. Auch dabei Birgit Lennartz, zigfache Deutsche Meisterin. Ihr Verein, die LLG St. Augustin, hat allein vier Staffeln im Rennen. Auf einem Foto entdecke ich zu Hause auch einen prominenten Exsportler aus meinem Heimatort Königsdorf. Es ist der ehemalige Profiradrennfahrer Marcel Wüst.

Während im Wechselbereich mit Spannung auf die Läufer gewartet und die Chips möglichst rasch übergeben werden und Zuschauer Stimmung machen, sind die Läufer auf der übrigen 5-KM-Runde nahezu unter sich. Gelegentlich nur sind Zuschauer zu sehen. Die Strecke ist im Übrigen gut gesichert und abgesperrt. Man merkt, die Pulheimer machen ihren Staffelmarathon nicht zum ersten Mal.
Viele der nicht im Einsatz auf der Strecke oder in der Wechselzone befindlichen Läufer sieht man in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Hier gibt’s es leckeren Kuchen und andere Köstlichkeiten.

Ich treibe mich etwas auf der Strecke herum und versuche auf Fotos etwas von der lockeren Atmosphäre einzufangen. Als ich mich bei einer netten Läuferin für ihr freundliches Lächeln bei der Aufnahme bedanke antwortet sie mir spaßig: „Na, wenn du schon mal da bist!“

Bei allem Spaß. Vorne wird ordentlich Tempo gemacht. Es findet ein heißer Wettkampf statt, bei dem man den anderen Staffeln nichts schenkt. Nicht schlecht sind daher auch die am Ende von den Besten erzielten Zeiten.

Vielleicht schaffe ich es ja doch einmal auch aktiv dabei zu sein. Zuschauen allein macht einen Läufer nicht glücklich.

Fazit: lockere, gut organisierte Breitensportveranstaltung, schöne Möglichkeit zur Nachwuchsförderung,


Sieger
Staffeln

Schnellste Staffeln sind zeitgleich in 2.24,38 Std. PSV Bonn Triathlon und Marathon Finanz - KTT 01 I.

Einzelläufer
Frauen:

1. Silke Ebert    3.43,51 Std.
2. Renate Nikolewski  3.45,07 Std.

Männer

1. Peter Kaminsky  3.12,21 Std.
2. Silvan Basten  3.17,07 Std.
3. Wolfgang Vogt  3.20,39 Std.

 

Informationen: Pulheimer Staffelmarathon
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