Die Gemeinde Bissendorf befindet sich im Zentrum des Landkreises Osnabrück. Der im Südwesten von Niedersachsen gelegene Ort beherbergt 14.350 Einwohner und grenzt an die 160.000 Menschen fassende, kreisfreie Stadt Osnabrück. Dieser Lauf in der hügeligen Landschaft des Feriengebietes Bissendorf wird ehrenamtlich vom Arbeitskreis „Sucht" ausgerichtet. Der Arbeitskreis ist bemüht, durch Aufklärung und vorbildliche Aktionen den Zigaretten-, Alkohol- und Drogenkonsum bei den Jugendlichen zu reduzieren. Viele Vereine und Verbände helfen bei der Veranstaltung des Osnabrücker Land-Marathon mit. Finanzielle Überschüsse des Laufes werden für Aktivitäten und den Arbeitskreis „Sucht“ verwendet.
„Wer die Ausschreibung lesen kann, ist klar im Vorteil“ - ein Ratschlag, den Klaus Neumann, einst Martin Linek auf den Weg gab. Na ja, nicht nur das Nicht-Lesen ist ein Problem, sondern das Nicht-Merken!!! In der Annahme, dass der Start zum 2. OLM um 14.00 Uhr stattfindet, wurde mir nach dem Empfang der Startunterlagen 90 Minuten Freizeit verschafft, indem ich erfuhr, dass es erst um 15.30 Uhr losgeht.
Wobei zu früh besser ist, als zu spät! Dafür verbleibt genügend Zeit, um mit bekannten Gesichtern zu klönen. Einer von ihnen ist Günther, den ich beim Wardenburg-Marathon das letzte Mal gesehen hatte. (Mir kommt es manchmal vor, dass immer die gleichen an den Wochenende unterwegs sind und Marathons hopsen.) Nicht nur ich, sondern auch er war diesmal in Begleitung seiner besseren Hälfte. Im Nu verquatschten wir die Zeit und bereiteten uns auf den Start vor.
Die Ansprache vor dem Start war sehr interessant und wurde mit einem Schmunzeln von Günther und mir aufgenommen. Der Sprecher meinte, dass der Osnabrücker Land-Marathon von vielen Marathonis zum Training für die großen Stadtmarathons im Herbst genutzt werde. Und er hat vollkommen Recht, denn auch ich nutzte den OLM als Training für den Brüssel-Marathon am darauf folgenden Tag. Einige andere Teilnehmer sogar als Training zum Deutschlandlauf oder zu einem anderen Marathon am 28. August – so relativieren sich von Läufer zu Läufer die Empfehlungen und Ratschläge.
Bei 24°C und leicht bewölktem Himmel erfolgte (exakt 15.30 Uhr) für die 60 Teilnehmer der Startschuss für den 2. OLM. Die 21 Kilometer-Strecke, die für den Marathon zweimal zu laufen ist, teilt sich in eine 14 Kilometer-Schleife (östlich von Bissendorf) und in eine 7 Kilometer-Schleife (westlich von Bissendorf) auf. Schon nach wenigen Kilometern zieht sich das Feld weit auseinander, sodass ich in Ruhe die Landschaft genießen konnte. Die meisten Kilometer führten auf abgesperrten Asphalt-Straßen, entlang von Maisfeldern und Wiesen. Auf den Wiesen grasten Kühe, sie scheint es dort reichlich zu geben. Ich sah sie fast auf jeder Wiese in den verschiedensten Farb- und Flecken Kombinationen – ein Eldorado für Bauern.
Nicht nur ich hatte Probleme mit der Ausschreibung, sondern auch Hans Joachim Meyer, der sich auf einen Start um 16.00 Uhr eingestellt hatte. Aber kein Problem für Hajo, denn schon nach neun Kilometern hat er auf mich aufgeschlossen und seinen Rückstand wegen seines um fünf Minuten verspäteten Starts wieder herausgeholt. Nach einer kurzen Unterhaltung versuchte ich noch an ihm dran zu bleiben, ließ dieses Vorhaben nach 500 Metern auch wieder sein, da ich mit dem Pumpen nicht mehr hinterher gekommen wäre.
Alle vier bis fünf Kilometer erreichte man die Verpflegungsposten, die von sehr freundlichen Helfern betreut wurden und keinen Wunsch offen ließen. Nach 10 Kilometern überquerte ich die höchste Stelle des Laufes, von der ich einen herrlichen Rundblick über die Osnabrücker Landschaft hatte. Dort oben angekommen, ruhte ich mich kurz an der Verpflegungsstelle aus, bevor ich den ganzen Berg in Richtung Bissendorf runter rennen konnte. Nach 14 Kilometern bzw. Beendigung der Schleife führte die Strecke durch Bissendorf und zur 7 Kilometer Schleife.
Die Gegengerade am Anfang der Schleife ließ uns einen Blick auf die Läufer werfen, die in Führung lagen. Nach weiteren sechs Kilometern war ich auf dem Rückweg und feuerte den Rest des Feldes an. Eine Gegengerade ist zwar unangenehm, wenn man den Hinweg läuft, dafür aber auf dem Rückweg umso schöner. Die Landschaft ist sehr angenehm – nicht zu steil, nicht zu flach, weite Sicht – einfach optimal. Am Sportplatz bzw. am Start-/Zielgelände vorbei geht es auf die zweite und letzte Runde.
Außer zwei netten Unterhaltungen lief ich fast die ganze Strecke allein. Die letzten Kilometer bis zum Ziel unterhielt ich mich noch mit einem Läufer, der den Deutschlandlauf Ende September laufen will. Dadurch vergeht die Zeit sehr schnell und wir laufen gemeinsam ins Ziel.
Dort Ziel nahm ich meine Medaille und das Glückwunsch-Küsschen meiner Freundin entgegen. Günther und seine Frau waren auch schon da und es konnte sich weiter unterhalten werden. Ab und zu klappt dies ja auch auf der Strecke, aber Günther hat halt die bessere Form und hängt mich immer wieder ab. Nur leider verblieb uns nicht so viel Zeit wie in Wardenburg, da ich mit meiner Freundin weiter nach Brüssel gefahren bin. Vorher genoss ich die warme Dusche und die Zielverpflegung. Der Marathon war gut organisiert. Alles spielte sich sehr zentral ab, sodass ich keinen Schritt zu viel machen brauchte.
Marathon: 58
Halbmarathon: 131
15 Kilometer-Lauf: 63
Zwei Rundenkurs; ein, zwei Hügel - sonst eher flach, asphaltierte Straßen, befestigte Wege
manuell
Medaille, Urkunden-Ausdruck im Internet
Duschen, Parkmöglichkeiten, Toiletten sehr zentral
alle vier, fünf Kilometer: Wasser, Iso, Bananen, Melone, Apfel
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