Ein Traum geht für mich in Erfüllung. Die Teilnahme in New York City. Und in diesem Jahr feiert man da ein Jubiläum. Die 40. Austragung.
Entwickelt hat sich meine Teilnahme beim letztjährigen Berlin Marathon. Denn da finishte ein Vereinskollege, der Stefan Wenger, zum ersten Mal einen Marathon. Ungeduscht, verschwitzt und vielleicht auch ein wenig erledigt, murmelte er auf der Reichstagswiese etwas von seinem Plan für 2009. New York sollte es werden.
Und daraus entwickelt sich etwas ganz Interessantes. Nicht nur der Stefan und ich, sondern noch ein weiterer Läufer, Daniel Müller, schließt sich an. Wir beschließen, nicht nur den Marathon zu laufen, sondern gleich noch rund zwei Wochen mit einer Reise quer durch die Nationalparks und entlang der Westküste der Staaten anzuhängen. „Zuerst traust Du Dich nicht in einen Flieger und dann machst Du eine Weltreise,“ ist Klaus’ Meinung, als ich ihm davon erzähle.
Eine Startberechtigung für New York zu erhalten, ist gar nicht so schwer. Eine Möglichkeit sind die bekannten Reiseveranstalter, die die komplette Tour verkaufen. Also Flug, Unterkunft, Startkarte und was man sonst noch unternehmen will. Wer sich das Programm selbst zusammenstellen will, sollte wissen, dass die gut 43.000 Startberechtigungen unter den rund 80.000 Bewerbern ausgelost werden. Ein Reiseveranstalter bietet daher die Gewissheit einer sicheren Teilnahme. Wir buchten über Ali Schneider, Fürstenfeldbruck.
Unser Abflug geht bereits am Donnerstag ab München mit der Lufthansa. So gewinnen wir noch Zeit für eine erste Besichtigung des Central Parks (vor dem Frühstück), für eine mehrstündige Stadtführung per Bus, sowie für die ersten Spaziergänge, Erkundungen und Eindrücke in Manhattan. Untergebracht sind wir im Hotel Skyline, wo der Central Park in rund zehn Minuten Laufzeit erreicht werden kann.
Am ersten Tag unseres Aufenthaltes in New York City holen wir die Startunterlagen in Jacob Javits Convention Center ab. Für den Erhalt ist ein Reisepass sowie die Registration Card vorzulegen.
Als Gegenleistung für die Startgebühr, die Höhe nenne ich bewusst nicht, gibt es Startnummer und Baumwollshirt für den FriendshipRun am Samstag, ein Funktions-Langarmshirt, Startnummer, Bon für die Nudelparty, diverse Give-Aways und Werbung. Das Ganze verpackt in einer durchsichtigen Plastiktüte, die auch noch für den Sonntag zum Hinterlegen der eigenen Kleidung verwendet werden muss.
Frühstückslauf
Wir müssen bereits zeitig aus den Federn, da um 08.30 Uhr der Freundschaftslauf vom Hauptgebäude der Vereinten Nationen zum Central Park startet. Es ist kein Wettkampf, sondern ein gemütliches „Sporteln“ unter den rund 10.000 versammelten Teilnehmern. Ich sehe nicht nur viele Landsleute, sondern auch Kostüme, Masken, Fahnen und Verkleidungen. Nach einigen Ansprachen geht es auf die Strecke. Einige Musikdarbietungen werden aufgeboten. 30 Minuten wird gelaufen bei knapp fünf Kilometern, überfordert wird da keiner.
Ziel ist dann im Central Park, wo wir noch zum Frühstück eingeladen sind. Es gibt Kaffee, Bagels, Wasser und Äpfel. Später setzen wir unsere Erkundungen in Manhattan fort und schauen uns dann am Abend einen Umzug zum Halloween an.
Der Marathontag
Der Tag geht schon mal gut an, da hier auf Winterzeit umgestellt wird. Wir können eine Stunde länger schlafen, aber wir müssen trotzdem bereits gegen 06.00 Uhr in den Bus einsteigen. Der Transport zum Startpunkt alleine ist eine gigantische Sache, denn alle Läufer müssen mit Bussen nach Staten Island über die Verrazano Narrows Bridge gebracht werden. Die Brücke wird dann für den kompletten Verkehr um 07.00 Uhr geschlossen, denn das ganze Startareal muss da ja noch aufgebaut werden.
New York besteht aus fünf Bezirken (Boroughs), die wir alle tangieren werden. Staten Island, Brooklyn, Queens, Bronx und Manhattan. Letzterer Stadtteil bedeutet für viele das Herz der Millionenstadt. Manhattan selbst ist eine Insel mit 21 Kilometer Länge und drei Kilometer Breite und bietet so ziemlich alles, was man in Big Apple erleben möchte.
„The City Never Sleeps,“ heißt es von Manhatten und so ist es, denn die ganze Nacht läuft der Verkehr. Immer wieder hören wir die Sirenen von Polizei und von der Fire Brigade. Letztere hupt sich gnadenlos den Weg auf den Kreuzungen frei.
Auf der Strecke eine Bestzeit laufen zu wollen, davon wird uns frühzeitig abgeraten. 200 Höhenmeter auf den Brücken und im Central Park, das ist zuviel. Lieber sollte das Vergnügen, der Genuss im Vordergrund stehen.