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Laufberichte

Jetzt geht die Party erst richtig los

25.04.10

Natürlich ist ein 25. Geburtstag auch ein Grund zum Feiern, daher findet am Nachmittag eine große Jubiläumsparty auf dem Heiligengeistfeld statt. Für das musikalische Angebot sorgen mehrere Gruppen. Nach unserem Sightseeing-Programm schauen wir um 17 Uhr mal vorbei. „AussenBoarder“ mühen sich gerade auf der Bühne ab, mit großen Applaus und Begeisterung werden sie dafür aber nicht belohnt. Überhaupt, die richtig große Partystimmung herrscht hier nicht. 50.000 Zuschauer hatte man erhofft, das sieht hier aber nicht so aus, würde ich aus dem Stehgreif behaupten.

Vor dem Start

Lag in den Tagen vorher noch kalter Wind in der Luft, so ist es heute am Marathontag spürbar wärmer geworden. Bis zu 20 Grad und wolkenlos sind vorausgesagt. Das bedeutet für mich mal wieder: mein Lieblingswetter. Jetzt am Morgen ist es zwar noch etwas frisch, aber mit einer Wärmefolie oder einer alten Jacke/Pulli lässt es sich die Zeit von der Kleiderabgabe bis zum Start ordentlich überbrücken. Platz ist auch genügend auf dem Heiligengeistfeld, darum gibt es auch kaum Gedränge, außer natürlich an den Toilettenhäuschen.

Dariusz Michalczewski wird vor seinem zweiten Marathon interviewed, wie im Vorjahr ist sein Ziel die 4 Stunden zu knacken. Plötzlich steht der Ex-Boxweltmeister vor mir, umgeben von ein paar schwarzen Männern. Ganz grimmig sieht er mich an, als ich ihn ablichte. Keine Angst „Tiger“, ich tue dir nichts. Angespannt wie alle anderen auch darf er natürlich schon sein, er hat ja auch in einem Interview behauptet, ein Marathon ist härter als ein Boxkampf. Wissen wir doch alle schon längst.

St. Pauli - Altona

Punkt 9 Uhr wird für uns Läufer mit der Schiffsglocke angeglast. Startschuss darf hier keiner erfolgen, zwischen Millerntorplatz und Reeperbahn, da liegt der Startbereich, ist Schußwaffenverbot. Bei jetzt angenehmen Lauftemperaturen führt uns der erste Kilometer durch St. Pauli. Viele Zuschauer haben sich bereits eingefunden, es geht entlang der Reeperbahn, – auf der zu früheren Zeiten die hundertmeterlangen Schiffstaue (Reepe) gedreht wurden – den zahlreichen urigen Kneipen und Pubs, Bars, Discotheken und Live-Clubs. Ein Laufhaus liegt rechts unseres Weges und lockt zum Besuch, wenngleich es auch für eine andere Zielgruppe gedacht ist.

Dann erreichen wir den Eingang zur „Großen Freiheit“. Direkt davor stehen auf dem neuen Beatles-Platz die Skulpturen der weltberühmten „Fab Four“ aus hochglanz-polierten Edelstahl und sehen unserem Treiben zu. In die Rillen zwischen den Granitplatten sind Edelstahlbänder mit 70 eingravierten Songtiteln eingelassen. Am Rand des Tellers erzeugen im Boden versenkte quadratische Lampen, die abwechselnd leuchten, den Eindruck eines rotierenden Plattentellers. Hamburg feiert heuer auch ihr Jubiläum. Hier kamen sie an, im Sommer 1960, Milchbubis mit Elvis-Tolle, zum ersten Mal von zu Hause weg und nur dritte Wahl. Nur weil zwei andere Liverpooler Bands abgesagt hatten, wurden sie letztendlich engagiert.

Von hier aus versetzen sie ganz Deutschland in Aufruhr. Drei der vier Clubs lagen an dieser Vergnügungsmeile, in denen die Pilzköpfe von Rock’n Roll-Rüpeln zu Pop-Ikonen reiften. Bis zu acht Stunden dauerten ihre Auftritte im „Indra“, im „Top Ten“ und im legendären "Star-Club". „Anspruchsvolle Entkleidungsrevue“ wurde im Indra bei ihrem ersten Deutschland-Engagement geboten. Die war die Rettung der Beates, da sie doch gerade einmal für eine Stunde eingeübte Titel im Repertoire hatten und froh waren, dass Stripperinnen ihnen so Verschnaufpausen verschafften. Meist mussten sie von 19 Uhr bis in den Morgengrauen spielen. Hinter dem Platz liegt das „Beatlemania“, die neue Beatles-Welt auf fünf Stockwerken. Hier kann man die Musik, die Filme, den Wahnsinn und die ganze Welt der Beatles noch einmal erleben.

Kaiser Wilhelm I. begrüßt uns nach zwei Kilometern auf seinem Reiterstandbild vor dem schmucken Rathaus von Altona. Weil es so schön ist und auch das Standesamt darin untergebracht ist, ist es für Eheschließungen sehr begehrt. Nach fünf Kilometern wird die Lauflrichtung geändert, in entgegen gesetzter Richtung geht es auf der Elbchaussee Richtung Hafen, an tollen Villen und vielen, vielen Zuschauern vorbei.

 
 

Informationen: Haspa Marathon Hamburg
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