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Laufberichte

Da wird man gerne Stammläufer

11.07.09

Mir laufen die Ingolstädter Martin Feigel und Peter Wangler über den Weg. Ersterer ist für eine gute Zeit bei kupierten Strecken bekannt. Und dann kommt einer mit seinem Drahtesel daher. Der Kommissar Manfred Luginger möchte heute seinen 200. Marathon machen. Ein Fersensporn lässt es aber nicht zu. Die familiäre Atmosphäre der Veranstaltung motiviert ihn, als Radbegleiter zu helfen. Seine Startnummer, die 200 für das eigentliche Jubiläum, hängt an der Packtasche.

Wir erhalten nochmals die letzten Informationen. So soll sich bei Kilometer 27 ein schlechtes Wegstück befinden, das gar für das Versenken eines Orga-Fahrzeuges gereicht hat. „Ihr werdet da schon durchkommen“, so werden wir motiviert.

Dann rückt die Stadtzeit 08.30 Uhr immer näher. Wir erhalten noch in einer Konferenzschaltung die Grüße aus dem Fichtelgebirgsstadion von Birgit Schindler, dann werden wir mit einem Startschuss auf die Strecke gelassen. Über 200 Marathonis machen sich an ihre Tagesaufgabe.

Einrollen um den Weißenstädter See

Auf den erstem Kilometer mache ich wieder ein paar Aufnahmen, trödle daher gezwungenermaßen herum, und kann dann fast schon den Schlussradler in die Augen schauen. Bei einem meiner vielen Überholmanöver, noch auf den asphaltierten Wanderweg um den See, überhole ich das Duo Anton Luber und Roland Blumensaat. Der Roland hat heute, wie letztes Jahr am Brombachsee, eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. Er begleitet den blinden Anton auf der nicht einfachen Marathonstrecke. Die Leistung ist zu würdigen, da beide den langen Kanten deutlich unter vier Stunden hinter sich bringen werden.

Die flache Runde um den See ist gerade recht zum Einrollen, bevor es zum Schneeberg hoch geht. Am Ende der Seerunde laufen wir am Radon-, Kur- und Erholungshotel vorbei. Und dann führt uns ein Feldweg zur Verkehrsstraße nach Schönlind. Die Tendenz ist bereits leicht steigend, auch wenn noch wenige ebene Stellen kommen.

Am Ortsbeginn Schönlind biegen wir links ab und finden die erste Verpflegungsstelle. Gerade richtig, den nun beginnt der rund sechs Kilometer lange Anstieg auf den Schneeberg (1051 Meter), der höchsten Erhebung im Fichtelgebirge.

Aufstieg zum Schneeberg

In früherer Zeit nannte man dieses Mittelgebirge den „Nabel Deutschlands“ oder den „Herzbrunnen Europas“. Hier entspringen vier Flüsse, die in die vier Himmelsrichtungen fließen. Die Sächsische Saale (nach Norden), Eger (Osten), Naab (Süden) und Main (Westen). Der Tourismus stellt heute für viele Orte die Haupteinnahmequelle dar. Bereits der Herr Gemeinrat Johann Wolfgang von Goethe bereiste drei Mal diese Gegend.

Unser weiterer Weg geht nun in den Wald. Zuerst ist der Anstieg noch passabel, zumal noch einige flache Stücke belaufen werden müssen. Es fängt aber dann zu nieseln an. Gut, dass ich in Bewegung bin, so können nur die Arme und Hände kalt werden. An einer Linkskurve finden wir die nächste V-Stelle.

Gut gewählt, denn nun führt uns eine Teerstraße drei Kilometer hoch zum Schneeberg. Im Schnitt mit rund 10 Prozent Steigung, steiler als zuvor. Nach einem kurzen Wegstück wird es nebelig, die Wolken hängen sehr tief. Das Läuferfeld hat sich nun schon verteilt. So bin ich dankbar, dass sich das eine oder andere Fotomodell zur Verfügung stellt. Landschaftsbilder sind jetzt nicht mehr möglich.

Schneeberg bis Kilometer 21

Dann glaube ich, ein Alphorn zu hören. Es dauert aber noch eine Weile, bis die Töne lauter werden. Eine weitere V-Stelle, wir sind jetzt auf dem Schneeberg, bietet auch warmen Tee an. Das ist gerade richtig, denn es ist aufgrund der Höhe noch kühler geworden. Vielleicht sieben Grad.

Bei Sicht könnten wir jetzt den markanten Turm sehen, der heute für die Telekommunikation genutzt wird. Im Kalten Krieg wurde der Turm von US- und Bundeswehrtruppen für die Aufklärung genutzt. Die Felsengruppe auf dem höchsten Punkt heißt „Backöfele“. Heute ist davon nichts zu sehen. Da muss ich wohl noch einmal kommen.

 
 

Informationen: Fichtelgebirgsmarathon
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