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Laufberichte

Saxndi! Tag 2 meiner Sachsen-(Tor)tour

06.06.10

Es geht übers Land

Halbzeit. Kontrolle durch Mika-Timing. Ich bin ganz knapp an den zwei Stunden dran. Ja, es wird noch ein harter Kampf werden, da jetzt die Runde übers Land ansteht. Und der Kurs wird wohl nicht leichter werden. Es warten noch zahlreiche Hügel. „Angreifen“ lese ich an einer Brücke. Soll ich vielleicht Tempo machen? Das lasse ich jetzt lieber bleiben.

Unser Kurs geht an der Stadtumgehung entlang. Rechts ist ein Segelflughafen. Ich laufe nun auf den Letzten des Halbmarathonlaufes auf. Der kämpft schon gewaltig.

Streckentrennung. Halbmarathonis links, wir rechts. Wir laufen durch Schlauroth, ein Vorort von Görlitz. Wieder eine Tankstelle. Ich bleibe stehen, lege Sonnenbrille und Fotoapparat weit zur Seite und schütte mir eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Eine Gesichtswaschung“, entgegne ich einem fragenden Blick eines Helfers.

Wer nach links blickt, der sieht die 420 Meter hohe Landeskrone, das Wahrzeichen von Görlitz. Der Basaltkegel ist vulkanischen Ursprungs. Auf dem Gipfel steht die Bismarcksäule, zu Ehren von Fürst Otto von Bismarck. Einen Berglauf da hinauf möchte ich jetzt nicht mehr machen. Mir reicht das hügelige Auf und Ab bei wenig Schatten vollends.

Kilometer 30. Ich laufe auf den letzten Rollstuhlfahrer auf, der gerade an einer Steigung eine kleine schiebende Unterstützung der zwei begleitenden Radfahrer erhält.

Pfaffendorf und Kunnerwitz heißen die nächsten Orte. Es geht mit wenigen Unterbrechungen nur hoch. Und kein Schatten. An jeder Tankstelle brauche ich Wasser fürn Kopp. Dann folgt Gott sei Dank ein Entlastungsstück. Es geht für rund zwei Kilometer leicht bergab. Kilometer 35, ich bin schon so weit und das Ziel ist doch noch in weiter Ferne.

Am Ende des Gefälles geht es links ab nach Weinhübel. Zuerst eine Kleingartenanlage. Ein Anwohner läuft mit einer blechernen Gießkanne im Galopp zur Getränkestelle und bietet mir kühles Brunnenwasser an. Wieder ein Schwall über den Kopf. Ich muss mittlerweile aufpassen, nicht dass mir die Kamera absäuft. „Es folgt noch eine Steigung“, werde ich vorgewarnt.

Dirk Strohbach kommt von hinten angebraust, schier wie von einer Tarantel gestochen. „Es geht noch unter vier Stunden“, lässt er beim Vorbeilaufen von sich.

Kilometer 40, es geht wieder in die Innenstadt. Die Abstände nach vorne und hinten sind jetzt meilenweit. Für die Schönheit der Gebäude haben ich keinen Blick mehr. Wir könnten hier ein Gründerzeitviertel mit geschlossenen Gründerzeit- und Jugendstil-Straßenzügen bewundern. Anzuschauen oder zu besteigen wären die zahlreiche Kirchen und Türme.

Ich bin aber froh, als das Kilometerschild 42 auftaucht und als nach der folgenden Linkskurve das Zielbanner zu sehen ist. Knapp über vier Stunden unterwegs. Saxndi, ein harter Lauf bei dieser Wärme. So wurde aus einer Tour fast eine Tortur.

Impressionen im Zielraum

Ich brauche eine ganze Weile, bis ich mich einigermaßen erhole. Nachdem ich noch nicht viel von der Innenstadt gehen habe, beschließe ich, noch einen halben Tag für eine Stadtbesichtigung dranzuhängen. Schaut Euch die Bilder an. Vielleicht kann sich der eine oder andere den 05.06.2011 als nächsten Marathonfesttag in Görlitz vormerken. Der Detlef würde sich freuen.

Marathonsieger

Männer

1 Lenart, Jacek  EDI Team Zgorzelec  2:56:23
2 Guzy, Andrej POL  OS Zwgliwice 3:02:18
3 Rudnik, Tomasz POL  EDI-Team Zgorzelec 3:06:57

Frauen

1 Marx, Christin  ASB Königstein-Pirna 3:24:43
2 Kranich, Franziska  SV Koweg Görlitz 3:37:56
3 Wohlgemuth, Kerstin  OSC Löbau 3:42:57

Stadtbesichtigung in Görlitz und Zgorzelec

Teilnehmer:
Über alle Bewerbe rund 1300 Sportler. 102 Marathonis im Ziel.

Streckenbeschreibung:
Eine große Runde, alles asphaltiert. Strecke führt nach Zgorzelec, später in den Stadtbereich und die umliegenden Orte. Hügeliges Terrain, nicht zu unterschätzen..

Zeitnahme:
Durch Mika-Timing.

Auszeichnung:
Urkunde am Veranstaltungstag per Sofortausdruck. Medaillen für alle.

Drumherum:
Kleine Laufmesse. Duschen in einer Schule um die Ecke. Musikalische Unterhaltung vor und nach der Siegerehrung.

Verpflegung:
Wasser, Iso, Cola, Obst. Viele Verpflegungsstellen.

Zuschauer:
Im Stadtbereich gute Stimmung. Über Land nur wenige Zuschauer..

Fazit:
Familiär organisierte Veranstaltung. Der Europamarathon verdient ein größeres Teilnehmerfeld. Wo kann man denn schon zwei Länder belaufen?

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Informationen: Europa-Marathon Görlitz
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