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Charai Abderrazzak bricht den Marathonrekord

30.05.11
Quelle: Pressemitteilung

Siebter Mittelrhein Marathon bewegt 7000 Sportler – Weltrekord im Rückwärtslaufen

Gut 7000 Sportler gingen bei der siebten Auflage des Hochwald Mittelrhein Marathon an den Start – doch zwei Athleten ragte unter ihnen heraus. Der Marokkaner Charai Abderrazzak lief ein Jahr nach seinem Rekord im Halbmarathon diesmal im Marathon mit Streckenbestzeit zum Sieg. Der Darmstädter Achim Aretz lief auf der Halbmarathondistanz einen neuen Weltrekord – im Rückwärtslaufen.

Es war ein Tag vieler Bestzeiten im Unesco-Welterbetal – aber es war auch ein Tag böiger Winde und damit nicht ganz einfacher Bedingungen. Als der Marathon-Führende Abderrazzak beim Strecken-Wendepunkt kurz vor St. Goar ankam, sah er noch enorm entspannt aus. Der Marokkaner wirkte konzentriert, sein Laufstil überaus flüssig. Seine Zeit bei 12 Kilometern: genau 40:00 Minuten – er lief einer Endzeit von 2:21 Stunden entgegen, neun Minuten unter der alten Bestmarke.

Im Vorjahr hatte der 25-Jährige am Mittelrhein bereits den Rekord im Halbmarathon auf 1:07:51 Stunden gedrückt, nun wollte er auch im Marathon den Rekord brechen. Abderrazzaks Zeit bei der Halbmarathonmarke: 1:10:44 Stunden. Bereits bei der Hälfte der Strecke lag er gut sechs Minuten vor dem Zweiten, Titelverteidiger Marco Diehl. „Wahnsinn, wie schnell der ist“, lobte der Sportliche Leiter Lothar Hirsch. Obwohl ständig drehender Wind das Rennen schwer machte, drehte Abderrazzak im gelben Trikot der LG Laacher See mächtig auf. Dem 54 Kilo leichten Athleten schienen die böigen Winde zunächst kaum etwas auszumachen - im Alleingang lief er zum Rekord.

Abderrazzak litt auf den letzten Kilometern zwar enorm und büßte noch Zeit ein, aber nach 2:27:30 Stunden war es geschafft. Ein Jahr nach seinem Streckenrekord im Halbmarathon lief er mit Marathonrekord und der marokkanischen Flagge über dem Kopf ins Ziel. "Der Wind war sehr stark", sagte er, "aber ich bin glücklich, dass ich es geschafft habe." Auch der Zweite, Marco Diehl, und Uwe Honsdorf auf Rang drei wirkten gezeichnet vom Kampf mit der Strecke und dem Wind. In 2:38:44 Stunden lief Diehl mit respektvollem Abstand auf den Silberrang, der Koblenzer Honsdorf folgte in seiner Heimatstadt in 2:42:35 Stunden als Dritter. Das Frauen-Rennen gewann Regina Vielmeier vom SV Oberkollbach in 3:09:47 Stunden vor Lokalmatadorin Jennifer Lehmler von der TG Oberlahnstein (3:22:17 Stunden) und Sabine Schenkenhofer von SRL Triathlon Koblenz (3:38:12 Stunden).

Zu dieser Zeit ließ sich Achim Aretz bereits ausgiebig feiern. Der Darmstädter Geologe war am Mittelrhein an den Start gegangen, um seinen Weltrekord im Rückwärtslaufen zu verbessern. 90 Sekunden vor dem großen restlichen Halbmarathonfeld ging Aretz auf die Strecke – und nicht einmal 150 von rund 3000 Halbmarathonläufern überholten ihn bis ins Ziel. „Es war schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte, aber es hat funktioniert“, sagte der 27-Jährige im Ziel. In 1:35:49 Stunden verbesserte er seine Weltbestzeit um 41 Sekunden.

Zur Hochgeschwindigkeitsfahrt wurde wieder einmal das nahezu vollständig unfallfreie Rennen der Inline-Skater. Wie an der Perlenkette aufgereiht, zog sich das Feld nach dem Start in Boppard rasch auseinander. Gerade angesichts des Windes wurde im internationalen Profifeld sehr taktisch agiert - eine starke Schweizer Gemeinschaft versuchte von Beginn an das Feld zu sprengen. Nach rund 30 Kilometern setzte sich dann Eidgenosse Severin Widmer in Rhens an einer Kopfsteinpflaster-Passage mit einem Zwischenspurt ab. Drei Verfolger schlossen zu dem Flüchtling auf und machten den Sieg des Rennens unter sich aus. In 53:49 Minuten gewann der Belgier Ferre Spruyyt letztlich den Schlussspurt; die ersten vier erreichten das Ziel innerhalb einer Sekunde. Trotz heftigen Windes lag das Stundenmittel des Siegers bei 42,36 km/h. „Es war unglaublich schnell“, sagte Inline-Chef Oliver Engel.

Eine imposante Leistung zeigten auch die Läufer aus Marokko: Neben Marathon-Sieger Abderrazzak gab es in Said Azouzi (Team Labor Koblenz) und Younes Ammouta (LG Eintracht Frankfurt) weitere marokkanische Gewinner über 10 Kilometer und im Halbmarathon. „Unsere Marokkaner haben beeindruckende Leistungen gezeigt“, lobte der Sportliche Leiter Lothar Hirsch. Im Halbmarathon war neben Younes Ammouta, der in 1:09:23 Stunden vor Paul Thuo aus Kenia (1:11:54 Stunden) und dem Äthiopier Wondwossen Alemu (1:13:34 Stunden) gewann, Thurid Buch wie im Vorjahr die schnellste Frau. Die Läuferin des Alfterer SC siegte in 1:24:41 Stunden vor Izumi Oka aus Japan (1:26:38 Stunden) und Julia Galuschka aus Solms (1:29:47 Stunden).
Sportlichkeit bewies auch die rheinland-pfälzische Wirtsc

aftsministerin Eveline Lemke. Gemeinsam mit ihrem Amtsvorgänger Hendrik Hering sowie den beiden Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführern Alexander Baden (HWK Koblenz) und Manfred Bitter (HWK Trier) lief die Grünen-Politikerin die 10-Kilometer-Distanz im Handwerker-Team. Lemke lief mit ihren Begleitern nach 1:13:22 Stunden gemeinsam ins Ziel.

Die Ministerin war als prominente Läuferin nur eines von vielen Vorbildern. Allein im Mini Marathon der Schüler, der vom Innenministerium Rheinland-Pfalz unterstützt wird, gingen gut 1400 Schüler an den Start. Das Motto ihres Laufes lautete: „Vorbild sein. Gegen Alkoholmissbrauch. Für die Jugend.“ Nicht nur aus diesem wichtigen präventiven Grund bleibt die siebte Auflage des Hochwald Mittelrhein Marathon in guter Erinnerung.

 

Informationen: Mittelrhein-Marathon
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