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Istanbul-Marathon: Männer jagen gleich zwei Rekorde

04.11.22
Quelle: Pressemitteilung/race-news-service

Mit einem in der Breite der Spitze sehr gut besetzten Männer-Eliterennen wird am Sonntag der N Kolay Istanbul-Marathon gestartet. Beim bedeutendsten türkischen Lauf über die 42,195 km führen der für Bahrain startende Marius Kimutai und der Kenianer Samuel Kosgei mit persönlichen Bestzeiten von 2:05:47 beziehungsweise 2:06:03 Stunden die Startliste an.

Ein Dutzend Athleten sind bereits Zeiten von unter 2:10 gelaufen. Aufgrund dieses kompakten Spitzenfeldes hoffen die Veranstalter, den türkischen Allcomers-Rekord - die schnellste je auf türkischem Boden gelaufene Zeit - brechen zu können. Diese Bestmarke steht zurzeit bei 2:09:27 und wurde in Izmir gelaufen. Den Streckenrekord in Istanbul stellte der Kenianer Daniel Kibet vor drei Jahren mit 2:09:44 auf.

 

 

 

 

„Wenn die Wetterbedingungen stimmen und das Pacemaking gut funktioniert, dann können wir die Rekorde angreifen“, sagte Marius Kimutai, der aus Kenia stammt und dort auch weiterhin lebt und trainiert. Gemeinsam mit seinem Trainingspartner Samuel Kosgei hat er sich in Kapsabet drei Monate lang auf das Rennen in Istanbul vorbereitet. Kosgei ist der einzige Läufer im Feld, der schon einmal einen Weltrekord gebrochen hat: 2010 lief er beim Berliner 25-km-Rennen eine Zeit von 1:11:50 Stunden. „Mein Berliner Weltrekord ist inzwischen schon lange her, daher bewerte ich den nicht mehr so hoch“, sagte Samuel Kosgei, der 2021 den Barcelona-Marathon in 2:06:03 Stunden gewonnen hatte.

Vor einem Jahr gewann in Istanbul mit Victor Kiplangat ein Außenseiter aus Uganda. Er wird am Sonntag nicht wieder am Start sein. Jedoch könnte ein Landsmann eine gute Rolle spielen: Geofrey Kusuro hat eine Bestzeit von 2:08:46 und soll in guter Form sein. Ein weiterer Athlet, der vorne mitlaufen kann, ist der frühere Bahn-Langstreckler Yenew Alamirew. Bei den Olympischen Spielen in London 2012 belegte er Rang zwölf im 5.000-m-Finale. Der 32-Jährige ist erst zwei Marathonrennen gelaufen und hat eine Bestzeit von 2:08:56, die er in Dubai 2018 aufstellte.

Bei den Frauen ist der Streckenrekord, den die Kenianerin Ruth Chepngetich mit 2:18:35 Stunden hält, nicht in Reichweite. Zwei Äthiopierinnen, die in diesem Jahr ihre Bestzeiten gelaufen sind, gehören zu den Favoritinnen: Sechale Dalasa gewann den Rom-Marathon in 2:26:09, und Melesech Tsegaye war in Mailand Vierte mit 2:24:47. Für eine Überraschung sorgen könnte die kenianische Debütantin Stacy Ndiwa, die im Halbmarathon bereits 67:16 Minuten erreichte.

Die schnellste Läuferin auf der Startliste, die türkische Rekordhalterin Sultan Haydar, dürfte dagegen im Rennen um den Sieg keine Rolle spielen. Vor sechs Jahren lief die aus Äthiopien stammende Athletin ihr letztes Rennen bei den Olympischen Spielen: In Rio belegte sie 2016 im Marathon Rang 111. Nie dachte sie daran, eine längere Pause einzulegen, doch sie musste schwere Schicksalsschläge verkraften bevor sie nun ihr Comeback startet. „2018 verlor ich meinen Mann“, erzählte die 35-Jährige, die dann von ihrem älteren Bruder unterstützt wurde. „Aber nur zwei Monate später starb auch mein Bruder. Danach hatte ich mental große Probleme, es war eine fürchterliche Zeit. Wann immer ich versucht habe, zu laufen, ging es nicht. Ich musste stehen bleiben. Dann kam auch noch die Corona-Pandemie.“ Vor drei Monaten startete sie einen neuen Versuch und seitdem konnte sie sich auf das Marathon-Comeback vorbereiten.

Rahmenwettbewerbe über kürzere Lauf-Distanzen hinzugerechnet, liegen den Veranstaltern des N Kolay Istanbul-Marathons rund 60.000 Anmeldungen vor. Mit dieser Zahl ist das Rennen gemeinsam mit den Läufen in Sydney (City to Surf, 14 km), Atlanta (Peachtree, 10 km) und Newcastle (Great North-Halbmarathon) der größte Straßenlauf weltweit seit den Zeiten vor der Corona-Pandemie.

 

Informationen: Istanbul Marathon
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