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Laufberichte

AD LIMITES - An die Grenzen

09.05.10

Laufen im Frühling

Kurz nach Kilometer sieben passieren wir schon die zweite Verpflegungsstelle. Die sind meist ausgestattet mit Wasser, Mineralgetränk und Ultrabuffer. Bananen kommen dann auch noch auf den Speiseplan. Die Helfer sind zahlreich vor Ort und reichen die Getränke zu. So alle drei bis vier Kilometer finden wir die Tankstellen.

Pfarrer Eckert hat noch im Stillen einen Wunsch an den Petrus gesprochen, denn seit dem Start gab es keinen Tropfen Regen mehr. Ja, es ist sogar so, dass sich am Himmel bereits schüchterne blaue Lücken im Wolkengrau zeigen. Vielleicht zehn, zwölf Grad, also eigentlich optimal für einen Wettkampf. Ich verstehe aber die wenigen Läufer nicht, die mit Handschuhen und dicker Oberbekleidung auf die Strecke gehen. Vielleicht haben sie eine Schwitzkur auf der Agenda.

So wie ich meine Arbeit mache, kommt einen ein „schon wieder ein Paparazzi unterwegs“ aus. Ja, Freund, gleich wirst du abgeschossen.

Wir sehen jetzt linkerhand einige Maibäume, die vor Wochenfrist aufgestellt wurden. In einer Koppel grasen Pferde, nur eines galoppiert umher und will wahrscheinlich mit uns um die Wette rennen, und es kommt dann immer wieder an den Radweg her, um gekrault zu werden. Kurz vor Gaumannsweiler verlassen wir endgültig den Waldrand, laufen in den kleinen Weiler und dann auf einem Radweg noch gut einen Kilometer nordwärts, wo wir wieder in den Wald kommen.

Etwa bei Kilometer zwölf ist der höchste Punkt erreicht. Hier in der Nähe muss auch der Limes sein, da bräuchte man jetzt einen Ortskundigen, um den früheren Grenzwall zu finden. Wir schwenken nach einer weiteren Getränkestelle beim Eulenhof nach Süden. Gefällig führt der Kurs weiter.

Zuerst laufen wir an der Leinquelle vorbei, dann verlieren wir die gewonnenen Höhenmeter rasch. Jetzt rennen wir wieder durch ein Waldstück, dann geht es entlang der Lein durch Wiesen und Felder. Eine idyllische Einkehr würde der Gasthof Seeblick am Aichstruter Stausee bieten. Ja, wenn wir Zeit hätten.

Ich sehe ein Pärchen, Hand-in-Hand laufend. Ja, es ist eher ein Abschleppmanöver auf einem der wenigen kurzen Gegenanstiege. Absolut stark läuft Anita Janz. Ich tippe auf eine Zeit von unter 1.45 Stunden für den Halben, da das Tempo hier auf dem Rückweg nach Welzheim aufgrund der Gefälligkeit leicht zugenommen hat.

Dann muss ich lachen, als ich ein Verbotsschild auf dem Rücken eines Läufers sehen. Schaut aus, wie wenn Überholverbot für Walker hier gelten würde. „Du darfst mich nicht überholen“, muss ich auf einen entsprechenden Hinweis mir anhören. Nun, das Verbot gilt für Fußgänger, nicht für Läufer. Ob er denn nicht Angst vor den Stecken schwingenden Walkern hat, frage ich mich im Stillen.

Auf in die zweite Hälfte

Kurz nach Kilometerschild 20 ist es soweit: Streckentrennung. Marathonis links, die Halben gerade weiter auf ihrem Endspurt. Eine Trommlergruppe steht hier und macht uns Beine. Das haben wir jetzt nötig, denn die Extraschleife wird mit der schwersten Steigung (40 Höhenmeter am Stück) eingeleitet. Ich sehe schon einen Marathonimarschierer. Ich bin es aber nicht. Anders als in Leipzig, wo ich als Wanderer über 10 Meter marschiert bin und dafür von Klaus gelobt wurde, will ich heute alles durchlaufen.

Da sich jetzt das Feld natürlich merklich verkleinert hat, will ich mein Tempo moderat erhöhen und nur noch sporadisch fotografieren. Der Braten von gestern ist jetzt vollends verdaut, mir geht es prima. Wir laufen durch Eberhardsweiler, wo mir ein „Du bist auf Rang 25“ zugerufen wird. Weiter rennen wir auf asphaltierten Wegen nur mit wenig Höhenunterschied. Gut, dass sich die Sonne noch nicht vollends durchgekämpft hat. Bei Hitze wäre dieser Streckenteil schon eine harte Prüfung. Aber da müsste dann halt viel getrunken werden. Die Tankstellen sind weiterhin zahlreich vorhanden. Der freundliche Service lässt nicht nach.

Es geht an einem römischen Wachtturm vorbei. Die vorbeiführende Landesstraße wird wieder mustergültig abgesperrt. Selbst von den eingesetzten Polizeibeamten kommt hin und wieder eine Ansprache und ein Lob. In Aichstrut fällt mir eine Besenwirtschaft auf, die zwar geschlossen ist, aber im Hof hat man ein illustres Paar mit seinem Karren hingestellt. Später haben wir einen schönen Ausblick auf den Stausee. Ich meine, noch einige Sportler auf ihrem Weg Richtung Welzheim zu sehen.

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Informationen: Welzheimer Waldmarathon
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