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Laufberichte

Guats Nächtle

02.07.11

Interessantes von der Ulmer Laufnacht will ich in meinem Bericht Euch präsentieren. Es gibt viele Gründe für die Gemeinde der 100-Kilometer-Läufer, hier zu laufen. Und wer sich das (noch) nicht zutraut, auch dem wird geholfen. Einen Eindruck vermitteln euch die vielen Bilder.

Eigentlich ist meine Saison über diese Distanz mit dem Bieler Lauftagen schon beendet, denn öfter als einmal möchte ich so einen langen Kanten nicht machen. Doch unser Chefredakteur hat für den einfältigen Reporter wieder einen Einfall. „Es muss ja nicht immer die längste Strecke sein. In Ulm hast du zwei Möglichkeiten, eine kurze Strecke zu laufen. Entweder die erste Hälfte oder die zweite.“ Ich entscheide, auf den ersten Teil zu gehen und dann, wieder im Ziel in Blaustein, die Sieger der Langstrecke zu Gesicht und vor die Kamera zu bekommen. „Guats Nächtle“ wünscht mir unser Cheffe noch zu meiner Entscheidung und er liefert mir damit gleich die Überschrift für meinen Laufbericht.

Meine Anfahrt geht über Land ohne Probleme nach Blaustein. Blaustein, schon mal gehört? Nun, die Blau ist ein 14,5 Kilometer langer Nebenfluss der Donau. Kleingeschrieben kann das ein Zustand sein, für den sich die Grünen interessieren und die dann vielleicht rot sehen, wenn du am Straßenverkehr teilnimmst. Die Blau entspringt im Blautopf bei Blaubeuren und der Name kommt nicht von der Farbe, sondern vom Keltischen Blava. Die Stadt Blaustein mit rund 15000 Einwohnern liegt im Westen von Ulm und ist nur ein paar Kilometer von der Autobahn 8 entfernt. Der Bahnhof ist in Sichtweite vom Epple-Stadion, wo das „Hauptquartier“ der Teilnehmer für die kommende Nacht aufgeschlagen ist.

Wettermäßig denkt man im April zu sein und nicht am Beginn zum Hochsommer. Als ich mich aus dem Auto schwinge, beginnt gerade ein kurzer Hagelschauer. Der Nienburger Manfred Dachs zieht mich in sein geräumiges Fahrzeug. Den habe ich schon lange nicht mehr gesehen, aber in Verbindung übers www sind wir immer wieder.

Die Blausteiner sind geschäftstüchtig, so wie die Schwaben halt allgemein so sind. So finden an diesem Wochenende die Blausteiner Sporttage statt. Es gibt eine Schüler-Olympiade, Kindergarten- und Schülerläufe, die Ausstellung „200 Jahre Turnen“ und eine Badenacht im Bad Blau. Es versteht sich von selbst, dass da die Ulmer Laufnacht bestens dazu passt. Und beim Start der Ultras soll noch ein Ballonglühen und Brillantfeuerwerk zu beobachten sein.

Was ist denn sportlich alles möglich? Nun, neben dem Ultra als Einzelwertung sind die 100 Kilometer auch als Staffel zu zweit, zu viert und zu acht möglich. Als Zeitlimit gelten bequeme 21 Stunden, also würde ein Wanderer und Marschierer dies auch noch schaffen, wenn er nicht in eine Wirtschaft einkehrt und dort versumpft. Die Wanderer lässt man bereits vier Stunden vor unserem Start auf die Strecke. Zielschluss wird am nächsten Tag um 16.00 Uhr sein. Für die 50-Kilometer-Läufer ist das Zeitlimit mit 8,5 Stunden ähnlich komfortabel.

Das Startgeld geht für den Einzeltäter von 50 EUR bei Voranmeldung bis 70 EUR bei Nachmeldung. Staffeln kosten ein wenig mehr. Neben der Infrastruktur können auf der Spätzles-Party am Freitagabend noch Kohlehydrate gebunkert werden. Die Teilnehmer können das Bad Blau nach ihrem Zieleinlauf in kompletter Gänze ausnutzen. Teilnehmershirts in Baumwolle und Medaille erhalten alle. Urkunden gibt es später aus dem Internet.

 

Die Laufnacht rückt näher

 

Ich gehe in die Lix-Sporthalle nebenan, wo die Ausgabe der Startunterlagen und die Spätzlesparty zu finden sind. Meine Sachen erhalte ich in Sekundenschnelle. Ja, hier ist für die Teilnehmer noch ein Matratzenlager eingerichtet. Auf dem Parkplatz habe ich einige Wohnmobile und Zelte gesehen.

Ich verdrücke die Nudeln und versuche dann im Fahrzeug noch ein wenig Ruhe zu bekommen. Petrus hat für die Nacht eine stabile Wetterlage versprochen. Allerdings soll es sehr kühl mit Tiefsttemperaturen von deutlich unter zehn Grad werden. Langarmshirt, Windjacke und lange Laufhose sind keine falsche Wahl. Ich werde noch meine Funktionsjacke mitnehmen. Nur ein Missgeschick ist mir passiert, denn meine Stirnlampe liegt da, wo sie hingehört. Nämlich zuhause. Aber da hat der Veranstalter vorgesorgt. Für einen kleinen Euroschein bekommt man dieses wichtige Equipment.

Um 21.00 Uhr ist das Briefing angesagt. Und da sollte man auch erscheinen, denn die letzten Informationen werden bekannt gegeben. Wer sich nicht wohl fühlen sollte, der kann jetzt noch seinen Startplatz auf das nächste Jahr übertragen lassen.

Eine knappe halbe Stunde vor dem Start gehe ich in das Stadion, um noch ein wenig Eindrücke von dem Ballonglühen und der Stimmung einzufangen. Es wird wieder ein schwieriges Unterfangen, Bildmaterial während des Rennens einzusammeln. Ich werde das wie in Biel handhaben. Während des Laufens nur wenige Bilder, wenn das Umgebungslicht in den Ortschaften genügend ist. Ansonsten bei den V-Stellen sammeln.

So nervös wie vor zwei Jahren hier bei meinem ersten Hunderter bin ich bei weitem nicht mehr. Die 50 müssten eigentlich auf der linken A-Backe gehen. Aber es ist ein langer Weg bis ins Donaustadion.

Der Start rückt immer näher, nur mehr wenige Minuten. Und wie ich mich umschaue, brennt bei vielen bereits die Stirnlampe. Die Sprecher mahnen, den Innenraum frei zu machen, damit es aufgrund der Feuerwerkes nicht zu Verletzungen kommt. Nicht dass ich noch einen Einsatz als Feuerwehrler leisten muss.

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Informationen: Ulmer Laufnacht
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