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Laufberichte

Toronto Waterfront Marathon

16.10.11

Sightseeing in Toronto am Ontario See

 

Nach der Marokko Rundreise mit dem Marrakech-Marathon Ende Januar sollte es dieses Jahr nochmal in die Ferne gehen und zwar zum Indian Summer in den Osten von Canada, mit der Besichtigung der Niagara Fälle. Von Canada kannte ich bisher nur den Westen zwischen Vancouver und Calgary mit den Nationalparks Banff, Glacier und Jasper. Damals bin ich jedoch noch keine Marathons gelaufen und so gab es hier noch einen Grund, genau genommen zwei Gründe, sprich zwei Marathons für diese Reise, am 16. Oktober den Toronto Waterfront und eine Woche später am 23. Oktober den Niagara Falls Marathon.

Nach unserer Ankunft am Donnerstagabend in Toronto haben wir uns verschiedene Sehenswürdigkeiten dieser Millionenmetropole angesehen. Die Stadt liegt in der Provinz Ontario am nordwestlichen Ufer des Ontariosees, dem kleinsten der fünf Großen Seen. Toronto ist nicht nur eine Millionenstadt, sondern eine ganze Region, die sich am westlichen Ende des Ontariosees befindet und halbkreisförmig bis zu den 100km entfernten Niagarafällen ausdehnt. Die Einwohnerzahl der Metropolregion (Census Metropolitan Area) ist stetig am Wachsen und hat schon fast 6 Mill. Einwohner.

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind: Younge Street, City Hall, CN-Tower, Rogers Centre, PATH, Eaten Centre, Royal Ontario Museum, Casa Loma, China Town, Greektown Downtown sowie Toronto Islands. Bei vielen dieser architektonisch interessanten Gebäude werden wir im Laufe der Marathon-Strecke vorbei kommen. Dazu später mehr.

Der Toronto Waterfront Marathon  mit Gurus John Stanton und Coach Jenny Hadfield zieht sich über das ganze Wochenende hin. Es beginnt am Freitag und Samstag mit der Marathon-Expo und dem  kostenlosen International Friendship Run am Samstag, sowie dem  lustigen Carbo Last Pasta-Dinner am Samstagabend und endet schließlich mit der Siegesfeier im Nathan Phillips Square am Sonntag.

Die zwei Gurus John Stanton und Coach Jenny Hadfield sind in den USA und Kanada Laufsportlegenden. John Stanton eröffnete im Jahre 1984 einen 8x10m großen Laden in einem Friseur-Shop. Dieser erste Running Room wurde zur Marke und eines der bekanntesten Namen in Nordamerika im Bereich Laufen und Walken. Über 100 Filialen gehören heute zu dem Familienunternehmen. John schrieb zahlreiche Bücher, die zum Bestseller wurden und heute zum Standard von vielen amerikanischen und kanadischen Läufern gehören. Im April 2010 erschien sein lang erwartetes neuestes Buch: „The Complete Guide to Building Your Running Program.“ John erhielt zahlreiche nationale Auszeichnungen und ist regelmäßig im Fernsehen und Radio.

Wer ist Coach Jenny Hadfield? Eine ihrer Schützlinge beschreibt sie so: "Jenny Hadfield ist eine erstaunliche Motivatorin. Sie gibt normalen Menschen den Glauben, sie können erstaunliche Dinge tun um sich dann selbst zu verpflichten den ganzen Weg zu ermutigen bis hin zur Ziellinie. Ich bin noch nie einem anderen Trainer begegnet so wie sie es ist". Einmal in jeder Generation kommt ein Trainer der revolutioniert den Laufsport. Für diese Generation ist das Trainerin Jenny Hadfield. Sie ist nicht nur Coach, sondern auch Autorin, Motivationstrainerin und selbst Ausdauerathletin. Leider gibt es noch keine Übersetzungen der Bücher ins Deutsche, weder von John Stanton noch von Jenny Hadfield.

Nach unserer Stadtrundfahrt sind wir am Freitagmittag zur Expo (Marathon-Messe), um die Startunterlagen zu holen. Nachdem wir mit unserer Meldebestätigung an einem Extraschalter unsere Startnummer erhalten haben, können wir uns das Startpaket abholen. Hier ist neben dem Finisher-Funktionshirt, der Chip sowie viele Prospekte enthalten. Ein Erinnerungs-Funktions-Shirt kostet 25$ + Steuer. In Canada sind in den ausgezeichneten Preisen keine Tax enthalten. Wer etwas kaufen will, muss die 13% Steuer draufrechnen, dann erst hat er den Endpreis. Ausnahme im Lokal, da kommen auf die Preise neben der Steuer auch noch 15% Bedienung drauf. Für uns in Deutschland sehr ungewöhnlich. Was mir besonders aufgefallen ist, dass es auf der Marathonmesse mehr Kleidung für Frauen als für Männer gibt. Vielleicht liegt das auch daran, dass beim Marathon der Frauenanteil sehr hoch ist und beim Halbmarathon sogar mehr Frauen als Männer starten.

Sonntag - Marathontag:

Mein 99. Marathon steht auf dem Programm, für mich schon was Besonderes. Nach dem Frühstück gehen wir zum Startplatz. Marathonis und Halbmarathonis starten gemeinsam um 9 Uhr. Start und Ziel sind nur drei Querstraßen voneinander getrennt. Die Wetterprognose ist für heute 10-13 Grad kaum Wind und Sonne. Mal sehen wie es wird. Auf dem Weg zum Start in der University Avenue ist es noch recht kühl, gefühlte 5 Grad.

Zeitlimits für die Läufe: Marathon 6 Stunden, Halbmarathon 3 Stunden 40 Minuten, 5-km Run 1 Stunde 10 Minuten. Wir sind schon 30 Minuten vor dem Start im Bereich des Startplatzes. Hier gibt es wie bei allen großen Marathons Startbereiche je nach Marathon- und Halbmarathonendzeiten. Durch die Start-Nummer ist gekennzeichnet in welchen Start-Corral wir uns begeben müssen. Es gibt sechs verschiedene farbige Startblocks. Ich ordne mich in den vorletzten den grünen Startblock ein, der von 4:00 bis 4:45 gilt. Die Zeit wird mit dem Champion-Chip ermittelt.

Um uns rum sehen wir viele Hochhäuser, denn wir sind in Down Town an der University Avenue, ca. 800m westlich von unserem späteren Ziel. Neben uns ist der noch im Bau befindliche Turm bzw. Wohn- und Bürokomplex Shangi-La Tower. Er wird 65 Stockwerke mit einer Höhe von 214m haben. Hier wechseln sich alte kleine 3-4 Stockwerke hohe Häuser mit 50 – 60 Stockwerken hohen Gebäuden ab.

Wir folgen der University Avenue in südliche Richtung und biegen nach ca. 500m in östliche Richtung auf die Front Street ab. Hier kommen wir am Flatiron Building und ein kurzes Stück weiter an den alten großen Markthallen des St. Lawrenz Market vorbei. Kurz vorher feuert uns eine Musiktruppe lautstark an. Einige Häuser weiter kommen wir an einer der vielen Firestations der Stadt Toronto vorbei. Kurz danach haben die First Nation eine Häuserseite bemalt, die ihr Leben und Ursprung darstellen.

Toronto dient vielen Filmemachern als Kulisse und es gibt eine Unzahl entsprechender Studios. Die Fahrzeuge dieser Firmen sieht man an jeder Straßenecke. Es geht unter einer der vielen Hochstraßen durch. Nach gerade mal 2,5 km gehen schon die ersten Teilnehmer.

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