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Laufberichte

Landgoed Twente Marathon

09.10.11

Das ist das Stichwort. Die erste Versorgungsstelle wartet auf uns -  oder besser gesagt, das erste Restaurant. Es gibt einen Riesenstau, denn alle wollen die Kartoffel-Rettichsuppe probieren oder einen Keks mit leckerer Marmelade ergattern. Auch ich muss das natürlich probieren. Wasser gibt es übrigens auch. So nach mehreren Minuten Rast geht es langsam weiter.

Neben uns verläuft ein Stück die Omdinkel die wie ein Teich wirkt, denn hier wird das Wasser für die Mühle angestaut. Kurz danach sehen wir rechts der Laufstrecke das ehemalige Rittergut Singraven das am Ende einer breiten Auffahrt liegt. Das Landgut wurde erstmalig 1381 erwähnt und war dann lange freies adeliges Rittergut.

Wir laufen ein Stück um das Gebäude und den Park und folgen der Sagenland-Route. Die Sonne scheint herrlich und es ist wirklich eine wunderschöne Gegend hier. Der Veranstalter vom LTM (Landgoed Twente Marathon) hat die Strecke sehr gut gekennzeichnet. Überall, wo man abbiegen muss, sind Schilder mit dicken roten Pfeilen. Wirklich vorbildlich. Nach knapp zwei Kilometern kommen wir an den Rand der Gemeinde Denekamp.

Denekamp gehört zur Gemeinde Dinkelland. Die Bevölkerung lebt vom Tourismus und von der Viehhaltung. Viele Einwohner arbeiten auch im benachbarten Oldenzaal. Wir laufen durch Wohnstraßen und kommen direkt auf die Nikolauskirche zu. Der Utrechter Bischof hat diese Kirche 1527 eingeweiht. Vor dem Gemeindehaus werden wir von einem Chor unterhalten. Aber das ist nicht alles, denn wir sind nach nur zwei gelaufenen Kilometern am nächsten Verpflegungspunkt mit dem Buffet der Bäckerei Winter. Das Rosinenbrot ist einmali. Ich komme einfach nicht drum zweimal zuzugreifen. Zu trinken gibt es Orangen- oder Grapefruitsaft und Wasser.

Bei km 8,5 kommen auf den  Bauernhof Erve Elferman. Wir machen Halt am Stall der  verfressenen Limousin-Rinder. Für uns hält man Rot- und Weißwein bereit. Muss ich auch probieren, lecker. Wir verlassen den Stall am anderen Ende und setzen unseren Lauf fort. Wir sind wieder im Grünen und laufen an einsamen schönen Häusern und Gehöften vorbei.

Ea es den ganzen Morgen geregnet hat, ist es auf den Wiesenwegen manchmal ziemlich schmierig und rutschig. Wir kommen an einen Waldrand und es heißt mal wieder Pause machen. Hier bei km 10,5 erwarten uns junge Damen mit Wasser und Fruchtcocktails. Weiter geht’s auf schmalem Pfad, die Biker müssen ihre Räder schieben es geht nur Gänsemarsch vorwärts. Überholen geht nicht, macht aber auch nichts, hier hat jeder Zeit, keiner ist am Drängeln oder meckern.

Nach einem Kilometer geht es über einen Wirtschaftsweg wieder auf die Asphaltstraße. Es wird windig und es fängt an zu nieseln. Bei km 14 sind wir am Sägewerk Meuleman mit schon wieder einer Versorgungsstation mit leckerem Käse und handgemachte Musik.

Über eine Asphaltstraße und einen Schotterweg erreichen wir km 15, passieren einen alten, mit Reed gedeckten Gasthof und verschwinden in einem Kiefernwald. Der Untergrund ist jetzt sandig, wir sind im Lutterzand. Über Dünen geht es ständig auf und ab.

Dann folgen wir einer Bahnlinie und bei km 20,5 gibt es schon wieder was zu Essen. Vor der großen Scheune eines Bauernhofes verteilt ein Mann mit dickem Schnauzbart Obst und Früchte und drinnen stehen die Läufer Schlange für frischen Pfannenkuchen. Sieht lecker aus, aber mir dauert das zu lange. Ich laufe weiter.  Gleich ist der Halbmarathon markiert. Über 2 ½ Stunden bin ich unterwegs. Macht nichts, denn auch die anderen Läufer um mich rum haben die Ruhe weg, Essen und Trinken und viel Schwätzen ist heute wichtiger als irgendeine Zeiten. Zielschluss ist ja auch erst nach 6 Stunden.

Wir biegen ab auf einen Fietspad (Fahrradweg). Hier hat man einen alten Küchenschrank aufgestellt, an dem man sich selbst mit Koffie bedienen kann.  Durch Wiesen und Maisfelder geht es weiter. An einer rutschigen Brücke stürzt eine Radfahrerin, der aber sofort zahlreiche Teilnehmer zu Hilfe eilen. Ein paar Minuten ist die Brücke mit Rädern blockiert. Hektik gibt es keine. Irgendwann geht es in aller Ruhe weiter.

Bei km 23,5 kommen wir zum Arboretum Poort-Bulten, einer Sammlung von verschiedenartigen Bäumen und Sträuchern, die auf Initiative des Textilherstellers AJH Geldermann 1910 begonnen wurde. Dem Park mit 1000 verschiedenen Bäumen und Sträuchern, unter anderem einem Mammutbaum mit 6 m Durchmesser,  schließt sich ein Naturschutzgebiet und eine Badelandschaft an.

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