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Laufberichte

MARATON TREH SRC Radenci

18.05.13

Radenci revisited                                                             

 

Gleich beim südöstlichsten Zipfel der Steiermark liegt Radenci. Hier ist die Quelle von  Radenska, dem Mineralwasser mit hohem Magnesiumgehalt, gut für die Muskulatur. Mario und Bettina haben mich einmal darauf aufmerksam gemacht. Vor einer Woche bin ich darauf umgestiegen, wahrscheinlich habe ich in Regensburg deshalb keinerlei Probleme mit dem Quadrizeps und dem Glutaeus Maximus gehabt, wie so oft bisher.

Thermen und Mineralwässer gibt es in der Gegend zuhauf. Die Geologie kümmert sich nicht um Staatsgrenzen. Einen Sonntagsnachmittagspaziergang von Radenci entfernt liegt die nächste Therme: Bad Radkersburg. Mit ähnlichem Mineralwasser, Long Life, ein viel versprechender Name.

Hier einmal ein Marathon, der bereits am Samstag stattfindet, es ist bereits der 33. Drei-Herzen-Marathon. Natürlich hat auch hier der Halbmarathon die meisten Starter: 2.035. Insgesamt gibt es acht Bewerbe mit 5600 Anmeldungen, auf den Marathon entfallen nur 306. Viele Volksläufe finden statt, abends ein Rockkonzert. Die Veranstaltung gleicht mehr einem Volksfest und verkürzt den Kurgästen die Zeit. Alle können mitmachen, Rollstuhlfahrer wie Nordic Walker.  

Es ist schade, hierher nur für einen Marathon zu kommen, wir sind in einer Urlaubsgegend. Die Preise in der Südoststeiermark sind sensationell günstig, der Wein entspricht sehr meinem Geschmack, von den sonstigen Köstlichkeiten gar nicht zu reden. Deshalb hat sich auch das kurzfristige Quartierfinden als schwierig herausgestellt, sodass ich diesmal nur auf einen Sprung vorbeikomme, 90km von Graz entfernt. Abreise in aller Frühe, um halb 8 bin ich da. Noch 90min Zeit bis zum Start.

Wolkenloser Himmel, 16 Grad am Morgen des 18. Mai. Über Schleichwege werden die Autos auf die große Wiese hinter dem Thermenhotel geleitet, leicht matschig ist der Weg, nachts hat es geregnet. Der Platzsprecher hat auch schon viel zu erzählen, immer wieder auch auf deutsch und englisch. Ich suche mir die Startnummernausgabe und finde sie leicht in einem Park mit alten Bäumen, die Startnummern werden in der Reihenfolge des Abholens vergeben. Das geht zügig, ich bekomme Nr. 150. 

Seit 1869 wird hier das Mineralwasser abgefüllt, 1882 wurde der Kurbetrieb aufgenommen. Trink- und Badekuren als Vorsorge und zur Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen, Rheuma, Gelenksproblemen, Nieren und Harnwegserkrankungen. Und hier bei der Quelle steht das Zelt für die Garderobe, ist nicht zu übersehen. Sicherheitshalber schmiere ich mir einen 30er Sunblocker ins Gesicht, bevor ich den Beutel abgebe. Bis 14 Uhr soll man seinen Beutel abgeholt haben, das könnte für einige Marathonis knapp werden.

Zwei Läufer aus Bosnien-Herzegowina freuen sich auf ihren ersten Start in Slowenien. Ich begebe mich in die Startaufstellung, vorne haben sich die Handbiker platziert, die zuerst starten werden. Die slowenische Nationalhymne wird gespielt. Countdown, fast alle zählen mit.

Die Läufer starten um 09h00, wieder Countdown – hunderte rote Ballons in Herzform steigen in den blitzblauen Himmel. Die Marathonis und die Halbmarathonis setzen sich in Bewegung, weitere Bewerbe werden später gestartet. Die ersten paar 100m geht es leicht bergauf, denn flach, rechts um besagten Park und denn wieder ein paar 100m im Schatten bergab am 1km-Schild vorbei zur Mur. Diesen Schatten genießen, mehr gibt es auf der ganzen Strecke nicht. Die Brücke über die Mur überspannt auch gleich das ganze Augebiet, sodass hier ein Hochwasser Platz hat sich auszubreiten. Am Ende der Brücke ein leichtes Gefälle und km2, das war es auch schon mit den Höhenmetern.

Ab jetzt geht es durch Dörfer und Felder. Geschätzte 20 Anwohner pro km, da gibt es auch nicht viel Publikum. Die wenigen sind allerdings interessiert und sparen nicht mit Applaus und „Bravo“-Rufen. Ich nehme ein Schlückchen aus meiner Flasche und laufe äußerst rechts am Gehweg, da kann der Wind besser an als im Pulk.

Bei km5 gibt es den ersten Versorgungsposten, der schon alles hat: Wasser, Iso, Grapefruits, Bananen, Orangen, Zitronen, Würfelzucker. Die Besatzung des ersten Tisches kommt mit dem Einschenken nicht nach, aber nach 10m steht schon der nächste Tisch. Keiner muss durstig weiter.

In Tropovci begegnen mir die ganz schnellen, ich bei km6, die nach km9. Bis wir eine weite Schlaufe laufen, in Gradišče wird bei km7 die Zwischenzeit genommen, aber vorher gibt es bereits wieder zu trinken. Ab nun bekommen wir alle 2,5km Wasser, Iso und Obst. Besonders bei Sonnenschein sind das angenehm kurze Intervalle.

Eine 180°-Wende und nun schnurstracks wieder nach Tropovci, km9. Rechts raus aus dem Ort, das Militär hat für Duschen gesorgt. Nun eine 1,3km lange Gerade nach Vanča vas. Ebene soweit das Auge reicht. Das Gerstenfeld wogt ihm Wind, dieser schiebt angenehm an. Der Kukuruz (Mais) ist noch klein. Vanča vas, 10km, ich laufe seit 58min. Nun geht es vor allem an Einfamilienhäusern vorbei, da und dort eine kleine Landwirtschaft, eine Gärtnerei.

Schließlich die Straße nach Gederovci. Km12, „Schwäne auf der Straße“ warnt ein Schild, tatsächlich gibt es an einem Teich wieder etwas zu trinken. Ich entsorge meine Schirmmütze, sie ist schweißnass und hält den kühlenden Wind ab. Direkt nach Gederovci rein wäre zu kurz, also rechts ab bei einer Tankstelle. Km 14, 82min Laufzeit.

Wir kommen von Norden nach Gederovci, km15. Mitten im Kreisverkehr – rechts sind es 500m bis zur österreichischen Grenze – spielt die Blasmusik auf. Und schon ist Sodišinci erreicht, wo man essen, trinken und auf die schnelle duschen kann, die Feuerwehr macht es möglich.

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