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Laufberichte

Wie im Museum

23.05.10
Autor: Klaus Duwe

Außerdem wird es Zeit für die Pasta-Party. Für einen Aufpreis von umgerechnet 20 Euro (!) wird max. 130 Teilnehmern ein unvergessliches Diner versprochen. Ohne Umwege kommt  man auf dem Weg am Pulverturm vorbei, an den schon beschriebenen Drei Brüdern und dem Schloss. Über die Vansu-Brücke mit Blick auf den Glasturm der Swedbank kommt man zum Islande-Hotel. 

Dort wird man zu den Fahrstühlen geführt und aufwärts geht’s in den 10. Stock. Super, die Location ist mit dem Blick auf den Fluss und die Alstadt schon mal einmalig. Zwei Buffets sind gerichtet mit Fleisch und verschiedenen Nudeln und Soßen, an weiteren Buffets gibt es Getränke und Desserts. Race-Director Aigars Nords begrüßt die Gäste und die Laufprominenz, dann werden die Buffets geplündert. Es schmeckt hervorragend, was man auch daran erkennt, dass kaum Reste bleiben. Als für einige Nachzügler nichts mehr bleibt, werden diese kurzerhand ins Restaurant eingeladen. Der Marathon kann kommen.

Für nordische Verhältnisse herrschen hochsommerliche Temperaturen. Für den Nachmittag sind über 20 Grad vorhergesagt, die Kleiderfrage ist also schnell geklärt. Zum Startplatz am Düna-Ufer (11. novembra krastmala) sind es vom Avalon-Hotel nur 10 Minuten Fußweg. Seinen Kleiderbeutel gibt man in einem der Zelte ab.

Es gibt zwei Startfelder auf der breiten Straße: rechts ist für den Mini-Marathon reserviert, links starten etwas später die Marathonis, Halbmarathon- und Staffelläufer. Insgesamt sind über 11.000 Läuferinnen und Läufer gemeldet, davon allerdings rund 7000 Läuferinnen und Läufer, zum Teil lustig kostümiert oder im Firmendress, die den 5 km langen Mini-Marathon bestreiten. Ihr Start ist ein Défilé entlang dem angetretenen Feld der übrigen Läufer, der von allen Beteiligten sehr genossen wird und sehr lustig ist. Es erinnert an Karneval und so ist auch die Stimmung. Mit etwas Verspätung wird dann das andere Läuferfeld auf die Strecke geschickt.

Links steht der große Christopherus, rechts das Schloss, dann geht es unter der Vansu-Brücke durch zum Hafen. Schon bald verlassen wir die komfortable Asphaltpiste und sind in einem Industriegebiet, das auf den ersten Blick nicht sehr einladend ist. Viele Gebäude stehen leer und sind dem Verfall preisgegeben. Meist sind es keine üblichen Ruinen, sondern wahre Industriedenkmäler, oft im Jugendstil und manchmal ganz aus Holz. Schade, dass kaum ein Unternehmen bei einer Neuansiedlung auf ein solches Gebäude zurückgreift und es renoviert. Lieber stellen sie auf die grüne Wiese einen nichtssagenden Betonklotz, wie wir das später auch noch sehen.

Zuerst die Blasmusik und dann ein ganz übles Stück Pflasterstraße reißt mich aus meinen Gedanken. Die Straße ist bestimmt so alt wie die Häuser, geschätzte 100 Jahre, und seither in keinem Sanierungsplan. Große ehemalige Fabrikanlagen wechseln sich mit Wohnhäusern ab, die eines gemeinsam haben: prachtvolle Fassaden. Wie Fremdkörper wirken einzelne Kleinbetriebe dazwischen. In denen wird allerdings gearbeitet.

Nach 4 Kilometern kommen wir auf eine Begegnungsstrecke, die Läufer auf der Gegenbahn haben bereits die doppelte Distanz absolviert. Dann sehen wir rechts das Stadion vom Fußballklub Skonto Riga, der 1992 – 2004 Lettischer Meister wurde, jedes Jahr im Pokalendspiel stand und sieben Mal gewann. 2005 riss die Serie. Einen Kilometer weiter kommt ein modernes Einkaufszentrum und der nächste Sportpalast, die Arena Riga, die zur Eishockey-WM 2006 gebaut wurde. Die Halle, die auch für Konzerte genutzt wird, fasst 11.000 Zuschauer.

Am äußersten Punkt der Strecke hat man eine Verpflegungsstelle eingerichtet, der  DJ und vor allem die zwei hübsche Mädels sind aber interessanter. Also, dann bis nachher …

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Informationen: Riga Marathon
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