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Laufberichte

Maratona Bella Napoli

18.04.10

Schleifen napolitana

Die Strecke ist abwechslungsreich, obwohl sie durch mehrfach zu laufende Schleifen einige Wiederholungen aufweist. Start und Ziel ist an der Piazza del Plebiscito. Es gibt zuerst eine Schleife in die Stadt hinein, zurück zur Piazza del Plebiscito und vorbei am Castel dell'Ovo am Meer entlang bis kurz hinter den Hafen des Stadtteils Mergellina. Auf der gut abgesperrten breiten Straße geht zurück zum Start und das Ganze noch einmal zum Porticciolo di Mergellina hin und zurück.

Bei der dritten Ankunft an der Piazza del Plebiscito führt die Strecke zur Abwechslung wieder in die Stadt hinein, Wendepunkt an der Piazza Nicola Amore und beim Umlaufen der Piazza del Plebiscito trennen sich die Wege. Die Halben biegen nach links und laufen durchs Ziel, die Marathonis biegen nach rechts zum Meer auf die schon bekannte Strecke ab. In Mergellina verlassen die Läufer die Via Caracciolo und biegen rechts ab zur Piazza Sannazzaro. Hinter dem Platz geht durch einen mehr als einen Kilometer langen Tunnel. Auf dem Programm stehen noch zwei kürzere und eine längere Schleife, Rückweg durch den Tunnel und noch einmal der Rest der bereits bekannten Runde am Meer.

Marathon im Nieselregen

Rein statistisch gesehen gibt es im April durchschnittlich 9 Regentage in Neapel. Einen davon gibt es 2010 am 18. April. Es ist der Tag des Marathons und wir fahren mit der Metro die drei Stationen von Mergellina nach Montesanto. Von dort gehen wir mit Antonio aus Assisi zum Start an der Piazza del Plebiscito. Es sind schon einige Läufer unterwegs, aber die Stadt ist noch sehr ruhig.

Im Marathon Village geben wir unsere Kleiderbeutel ab. Praktischerweise nimmt man hierzu den bei der Startnummernausgabe ausgehändigten Rucksack und klebt den mitgelieferten Klebestreifen mit der Startnummer auf den Rucksack.
Das Start- und Zielgelände auf der Piazza del Plebiscito ist beeindruckend. Auf der einen Seite steht der mächtige Königspalast. Erbaut wurde der Palazzo Reale 1602. Ihm gegenüber steht auf dem weitläufigen Platz die ans Pantheon erinnernde Kuppelkirche San Francesco di Paola aus dem 19. Jahrhundert.
Es herrscht ein buntes Treiben. Eindeutig in der Mehrzahl sind die Halbmarathonläufer mit ihren grünen Startnummern. Rote Marathonis sind klar in der Minderheit. Ich versuche den Läufer mit der roten 500 zu sehen. Er läuft heute bereits seinen 500. Marathon. Respekt. Während des Laufes sehe ich einmal an einer Schleife auf der gegenüberliegenden Seite und lichte ihn ab.

Gut gesicherter Start

Um 8.30 Uhr fällt der Startschuss. Wir haben uns mitten ins Läuferfeld gestellt. Von vorne ins Feld zu gehen war nicht möglich. Eine Reihe von Soldaten in Uniform ließ niemanden durch. Der Stimmung tut das keinen Abbruch. Alle sind entspannt und gut gelaunt. Hektik kommt keine auf.

Für mich ist es jedoch ein besonderer Moment. Nach meinem Schlaganfall am 5. Januar 2010 stehe ich erstmals wieder am Start eines Marathons. Ich bin mir jedoch absolut sicher, dass dies genau das Richtige für mich ist und freue mich.
Schon auf den ersten Metern führt der Lauf an der Galleria Umberto I vorbei, einem prächtigen, im klassizistischen Stil erbauten Einkaufstempel. Es folgt kurz darauf der Blick auf das von Karl I. von Anjou im 13. Jahrhundert erbaute mächtige Castel Nuovo am Hafen. An der davorliegenden Piazza Municipio wird mächtig gebaut.

Es geht zurück über die Piazza del Plebiscito hinunter ans Meer. Wir biegen auf Höhe des Castel dell’Ovo nach rechts zur Promenade ab und laufen die erste Schleife bis zum Wendepunkt Lago Sermoneto. Das Castel dell’Ovo ist uns von unserer Besichtigung am Mittwoch bestens vertraut. Es ist ein richtiger Blickfang auf einem kleinen Inselchen, durch eine Brücke mit der Stadt verbunden. Unterhalb der Burg befindet sich Borgo Marinari, eine kleine Fischersiedlung. Heute werden die Fischer mehr und mehr von schicken Lokalen und exklusiven Yachtklubs abgelöst.

Neapel schläft noch

Es ist noch ruhig. An der Strecke stehen nur wenige Zuschauer. Erst im weiteren Verlauf des Marathons kommt Leben in die Stadt. Die Strecke ist jedoch absolut verkehrsfrei und gut abgeschirmt. Dank an Polizei und Helfer.

Wir laufen an einem langgezogenen Park am Meer vorbei. Die Karussells und anderen Spielgeräte für Kinder stehen noch still. Dank der Schleifen können wir die Spitze auf dem Rückweg von der ersten Schleife sehen. Wir werden noch mehrere Male dieses Vergnügen haben. Ich lasse mir Zeit und horche in meinen Körper hinein. Aber alles läuft rund und ich kann den Lauf auch ohne große Zuschauermassen und bei bedecktem Himmel genießen.

Dieter trägt Startnummer 349, ich die 348. Da treffen wir auf einen Läufer mit der 350 und bilden für kurze Zeit eine Laufgruppe. 350 hat eine noch weitere Anreise als wir, er kommt aus Argentinien.

 
 

Informationen: Napoli Marathon
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